Bedarf an Hospizversorgung

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Jahrelang hat die Kinderärztin Martina Kronberger-Vollnhofer (siehe Bild) am St. Anna Kinderspital krebskranke kleine Patienten behandelt - und dabei gemerkt, wie sehr auch die betroffenen Familien Unterstützung brauchen. Nun leitet sie Wiens mobiles Kinderhospiz MOMO, eine gemeinsame Gründung von Caritas, Caritas Socialis und MOKI Wien ("Mobile Kinderkrankenpflege"). Etwa 30 Familien werden im Großraum Wien von MOMO begleitet, speziell ausgebildete, ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen entlasten die Eltern und unterstützen auch etwaige Geschwister. "Würde am Ende des Lebens ist für diese Familien gleichbedeutend mit Würde am Anfang des Lebens", erklärt Martina Kronberger-Vollnhofer, die sich auch als Kinderhospizbeauftragte des Dachverbands Hospiz Österreich engagiert. Bis heute finanziert sich MOMO allerdings ausschließlich über Spenden - ebenso wie viele andere Hospiz-und Palliativeinrichtungen für unheilbar kranke und sterbende Kinder. Nur in Niederösterreich und der Steiermark gibt es derzeit etwa eine öffentliche Finanzierung für mobile Kinderpalliativteams, in allen anderen Bundesländern gibt es entweder keine Angebote oder sie sind rein spendenfinanziert. Stationäre Kinderhospize, von denen es laut Dachverband Hospiz Österreich eigentlich zwei oder drei geben sollte, fehlen derzeit noch ganz. Laut Schätzungen benötigen hierzulande rund 1000 Kinder und Jugendliche, vermutlich aber noch mehr, eine Versorgung in spezialisierten pädiatrischen Hospiz- und Palliativeinrichtungen; sie leiden also entweder an einer lebensbedrohlichen oder lebensverkürzenden Erkrankung, häufig mit Komplikationen. Gerade in diesen Fällen ist eine Vernetzung aller involvierten Stellen wichtig -inklusive Spitälern, um etwaige neue Ansätze für eine Therapie oder auch nur für eine Lebensverlängerung bzw. Verbesserung der Lebensqualität zu berücksichtigen, so Kronberger-Vollnhofer: "Wir dürfen nicht einfach auf das Sterben warten."

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