Momo - © Foto: Martina Konrad Murphy

Kinderhospize: Versorgung noch ausbaufähig

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In Österreich gibt es einen Mangel an Hospiz- und Palliativ- ein richtungen. Die Finanzierung bleibt weiterhin ein Knackpunkt.

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In Österreich gibt es einen Mangel an Hospiz- und Palliativ- ein richtungen. Die Finanzierung bleibt weiterhin ein Knackpunkt.

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Rund 5000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene leiden in Österreich jährlich an schweren, lebensverkürzenden Erkrankungen, von denen zumindest ein Fünftel professionelle Hilfe benötigen würde, schätzt der Dachverband Hospiz Österreich. Eine Behandlung von 1000 jungen Patienten in den dafür vorgesehenen Einrichtungen haben sich Bund, Länder und Sozialversicherung zum Ziel gesetzt. Tatsächlich waren es 2018 weit weniger, wie aktuelle Zahlen vom Dachverband zeigen. Die überwiegende Mehrheit der Patienten wurde durch Mobile KinderPalliativteams (438 Patienten) und Kinder-Hospizteams (182) versorgt. Mittlerweile gibt es zwar in allen Bundesländern mobile Angebote, die Erkrankte und ihre Familien bei Bedarf begleiten und betreuen.

Hinzu kommen auch pädiatrische Palliativbetten und stationäre Kinder-Hospize. Die bundesweite Bedarfsdeckung ist jedoch bei weitem nicht erreicht, sowohl im mobilen wie auch im stationären Bereich, kritisiert der Dachverband, der mehr als 330 Hospiz-und Palliativeinrichtungen für Erwachsene sowie 30 für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vertritt. Aktuell stehen in Österreich 14 mobile Kinder-Palliativteams in acht Bundesländern (Ausnahme Vorarlberg) sowie 12 Kinder-Hospizteams in allen Bundesländern zur Verfügung. Mit dem „Sterntalerhof“ gibt es ein stationäres Kinderhospiz mit psychosozialer Ausrichtung im Burgenland, darüber hinaus bestehen österreichweit sieben Palliativbetten am LK Mödling (3), Klinikum Klagenfurt (2) und an der Uniklink Innsbruck (2). Tatsächlich bräuchte es solche Betten dringend an allen 43 Kinder- und Jugendabteilungen in Österreichs Spitälern, heißt es vom Dachverband.

Finanzierung bleibt Knackpunkt

Seit 2013 verfügt Österreich zwar über ein im Auftrag des damaligen Sozial- und Gesundheitsministeriums ausgearbeitetes Konzept zur pädiatrischen Hospiz- und Palliativversorgung und war damit ein internationaler Vorreiter. Doch obwohl seit 2017 die diesbezügliche Versorgung auch im österreichischen Strukturplan Gesundheit verankert ist, bleibt die Finanzierung noch ein Knackpunkt. Während die Bundesländer Niederösterreich und Steiermark für die pädiatrischen Hospiz- und Palliativangebote aufkommen, gibt es in Wien und Vorarlberg noch keine zielgerichtete Unterstützung durch die öffentliche Hand. In den anderen Bundesländern werden die Angebote zumindest teilweise vom Land finanziert.

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