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Grundlagenwissen für jedermann

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Die Diskussionen über die Rechte des Patienten gegenüber Arzt oder Krankenhaus zeigen, wie wichtig es ist, daß der Patient über ein allgemeines Grundwissen verfügt, das ihm Ursache, Verlauf und Therapiemöglichkeiten der häufigsten Krankheiten verständlich macht. Damit wird keineswegs verlangt, daß jeder die anatomischen, biochemischen, histologischen und physiologischen Details aller Krankheiten kennt, es soll auch nicht dazu aufgerufen werden, Ärzten Therapiepläne vorzuschreiben oder sie zu belehren. Solches Grundwissen soll vielmehr dazu dienen, daß der Kranke sich eine Vorstellung davon machen kann, was in seinem Körper vor sich geht und daß er versteht, welchen Sinn und Zweck eine Therapie haben soll. Heute ist hinlänglich bekannt, daß die Einsicht des Patienten in den Ablauf einer Behandlung wesentlich zur Genesung beitragen kann.

Der in Bad Gleichenberg tätige Internist Karl F. Maier hat sich die Mühe gemacht, ein solches Grundwissen über das normale Funktionieren des Organismus und mögliche Störungen in leicht lesbarer, verständlichen Form zusammenzustellen. Ob man allerdings die Illustrationen als Comics gestalten mußte, ist Geschmacksache. Jedenfalls bietet jeder Band ausreichenden Überblick über Ursachen und Therapiemöglichkeiten von Krankheiten. Besonders positiv ist, daß für die häufigsten Leiden zahlreiche Möglichkeiten der Prophylaxe dargestellt werden.

Dies gilt besonders für den Band „Krebs ist heilbar”, denn es ist inzwischen allgemein bekannt (und muß trotzdem immer wieder gesagt werden), daß bis auf wenige tatsächlich noch nicht therapierbare Formen die meisten bösartigen Neubildungen durch Vorbeugung oder rechtzeitige Diagnose - wobei beides zusammentreffen sollte - zumindest im Prinzip geheilt werden können. Allerdings sollte ein solches Buch nicht gerade „Krebs ist heilbar” heißen, denn die tatsächliche Heilungsmöglichkeit hängt von Umständen ab, die nicht von vornherein gegeben sind. Man sollte dem Patienten daher klarmachen, daß man Krebs zwar in vielen Fällen heilen kann, daß wir aber keinesfalls ein Rezept in der Hand haben, jede Krebserkrankung zu heilen.

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