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Noch kurze Zeit geöffnet

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Noch kurze Zeit geöffnet sind drei Ausstellungen in Wien, auf die wir heute kurz verweisen wollen. Bis 12. Jänner sind die Arbeiten des Wiener Kunsthandwerkers Stephan C o n e y e (Jahrgang 1907) im Museum für angewandte Kunst, Wien I, Stubenring 5, zu sehen: Email, Keramik und Bilder in Mischtechnik (Gouache). Von den Emailbildern haben vor allem die weiß aus dunkelgrüner Fläche springenden Tänzerinnen einige Reize Unter den Keramiken sprechen die Gebrauchsgegenstände (große und kleine Vasen. Krüge, Schüsseln) an, die Plastiken dagegen sind in ihren Proportionen mißverstanden: sie recken sich zu niedlicher Monumentalität, beinahe zu Gartenzwerggröße auf. Die abstrakten Keramiken sind ohne Spannung. Die Malereien Coneyes sind in flüchtig-bewegter Pinselschrift hingeschrieben und erreichen, besonders im Zyklus der Hafenstädte, fast atmosphärisch-eindringliche Wirkung.

Verlänger- wurde die Schau der von Uns hochgeschätzten Luise Autzinger (Jahrgang 1923), die ebenfalls derzeit im Museum für angewandte Kunst zu sehen ist. Sie zeigt zehn graphische Zyklen von unterschiedlichem Wert, schwache Oelbilder und sehr ansprechende Bildteppiche. Von den graphischen Zyklen verdienen drei besonderes Lob: „Tanz“. „Strömungen“ und „Kristalle“. Im „Tanz“ schweben leichte, fast schor abstrakte Figuren rhythmisch über die Fläche des Blattes, die „Strömungen“ und „Kristalle“ sind mit feinen Strichen und großer Akribie gearbeitet und zeigen, daß Luise Autzinger am stärksten ist, wenn sie sparsam mit ihren Mitteln umgeht. Von den Bjldteppichen nennen wir die ver hjdjen-aJal.Tjinauppe ~ und dß, .spatfisck anmutenden ..Ostergang'. ..„.

Sehr gut hat mir die Ausstellung von Ada G s t eu-L ü c k i n g im Foyer des Wiener Konzerthauses (bis 15. Jänner) gefallen. Nach dem mehr exzentrischen als avantgardistischen Gastspiel des jungen Ehepaares Margarete und Günter Herzele-Kraus wird hier nun eine sehr sympathische Künstlerin (Jahrgang 1933), die in Graz bei Prof. Szyskowitz studiert hat, erstmals einer größeren Oeffentlichkeit vorgestellt. Das“ Debüt ist vielversprechend. Ada Gsteu-Lücking baut ihre Aquarelle mit gutem Geschmack aus kleinen' geometrischen Farbformen auf; dabei wirken ihre Bilder stärker, wenn sie erschaute Wirklichkeit um-, setzt, als wenn sie am kambodschanischen Trqum;, teppich webt; ihre Insekten und Grillen sind höchst

reizvolle Geschöpfe.

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