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Handwerk — Technik

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Großen Respekt nötigen die handwerklichen und technischen Fertigkeiten der begabten jungen Malerin und Bildhauerin Angela Varga ab, die derzeit bis zum 26. Februar, in einem Ausstellungsraum des Museums für angewandte Kunst am Stubenring ausstellt. Am meisten bestechen ihre Schmuckstücke aus Silber, Bronze und Gold mit Halbedelsteinen, in denen sich — archaisierend — die größte spielerische Freiheit und Formerfindung der Künstlerin kundtut. Bei den Kleinplastiken gefällt das ..Mobil“, das formal fast an die Wiener Werkstättentradition, an Peche, anzuknüpfen scheint, am besten; die Bronzereliefs sind hübsche dekorative Lösungen, verraten aber ebenso wie die Bilder. Kollagen und die Graphik eine zu starke Begrenzung des Formenrepertoires, was zu starker Monotonie führt, da die sehr oberflächlichen, an Campigli erinnernden Figurenabstraktionen, nicht nur vom Thema her wenig variiert, wiederholt werden. Die keramischen Reliefs wieder sind als dekorative Lösungen geglückt, vor allem Nr. 51, da hier die Wiederholung von rhythmischen Akzenten am wenigsten stört. Insgesamt gesehen offenbart die hübsche Ausstellung eine sehr beachtliche Begabung auf dem Gebiet des Dekorativen.

Kare! Svolinsky ist schon seit langem als tschechischer Illustrator und Graphiker von hohem Rang bekannt. Man erinnert sich, sogar während des Krieges, ein von ihm ganz bezaubernd illustriertes Buch gesehen zu haben. Daß die Auswahl aus seinem Oeuvre, die die Albertina im Internationalen Künstlerklub des Palais Palffy ausstellt, im eigentlichen enttäuscht, mag daran liegen, daß die sichtende Hand vielleicht nicht ganz glücklich war. So beweist sich nur das große technische Können des Künstlers im Holzschnitt und Holzstich („Hamlet“), wobei der Duktus der Stege, die Linienführung,an die Zeit des Jugendstils und der zwanziger Jahre erinnert — wobei ersterem, ja geradezu dem Geist der „Jugend“ etwa die Formung des „Orpheus“ (Nr. 5) zu verdanken ist —, während die abstrahierenden Aquarelle der Serie“,Tanz“ in ihrer Unbeholfenheit wieder den Namen Holzel beschwören und die „Herbst“-Bil-der mit dem Tachismus und Wols kokettieren. Die „Gefangenen Fische“ hingegen verraten am meisten vom Illustrator Svolinsky, dem Charme den seine liebenswürdigsten Schöpfungen auszustrahlen verstehen.

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