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Kindersegen

Steve Martin ist einer der wandelbarsten Komiker Hollywoods. In seinem jüngsten Streifen "Im Dutzend billiger" gibt der 59-Jährige einen Familienvater von zwölf Kindern. Als Tom (Martin) in Chicago einen Job als Football-Coach antritt, beginnt das bis dato geordnete Familienleben aus den Fugen zu geraten. Toms Frau (Bonnie Hunt) startet eine Karriere als Autorin und geht kurzerhand auf Promotion-Tour. Währenddessen versucht der Strohwitwer, seine Sprösslinge im Alleingang zu hüten - Chaos vorprogrammiert.

Auch Steve Martins Talent kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Film auf einem phantasielosen Drehbuch mit mittelmäßigen Pointen basiert. Einziges Highlight: Demi Moore Lover Ashton Kutcher, der als selbstverliebter Schauspieler sich selbst und das gesamte Hollywood Business auf die Schaufel nimmt.

Sandra Wobrazek

Im Dutzend billiger

Cheaper by the Dozen

USA 2003. Regie: Shawn Levy. Mit Steve Martin, Bonnie Hunt, Ashton Kutcher. Verleih: Twentieth Century Fox. 98 Min.

Temporausch

Gute Unterhaltung braucht nicht immer Tiefgang. Dies dürfte sich zumindest Regisseur Michael Keusch gedacht haben, als er den Entschluss fasste, das Videospiel "Autobahnraser" auf die Leinwand zu bringen. Folglich hat seine Actionkomödie auch nur ein Ziel: Autobahnraserei als Lebensgefühl zu vermitteln. Zu diesem Zweck frönen junge bekannte Vorabendserien-Gesichter dem Geschwindigkeitsrausch. Diesem verfällt auch der junge Polizist Karl-Heinz (Luke Wilkins), der sich in die Raser-Clique einschleicht, um undercover zu ermitteln. Anstatt die Truppe auffliegen zu lassen, macht er bald selbst die Straßen unsicher. Fazit: Eine platte und moralisch zweifelhafte Komödie - besonders wenn man bedenkt, wie viele Menschen den Temposünden anderer zum Opfer fallen. Katharina Kainz

Autobahnraser

D 2004. Regie: Michael Keusch. Mit

Luke Wilkins, Niels Bruno Schmidt.

Verleih: Constantin Film. 88 Min.

Kaiserkiller

Sein letzter Kinofilm liegt lange zurück: "Herr Ober" lief 1991. Umso gespannter wurde "Germanikus" erwartet, Gerhard Polts vierter Kinofilm. Nach "Man spricht deutsh" (1987) zieht es den Bayer erneut nach Italien: ins Rom des 4. Jahrhundert n.Chr. Dorthin wird der bequeme Sumpf-Bavare Hermann verschleppt und als Sklave an die reiche Tusnelda (Gisela Schneeberger) verscherbelt. Es gelingt ihm, ihrer Gladiatorenschule zu entfliehen, doch er stolpert gleich ins nächste Unglück. Als Vorkoster am Kaiserhof wird er als Kaisermörder in die Arena verbannt, siegt im Kampf mit der Wildkatze - und wird prompt selbst Imperator ...

Mit müden Scherzen, die so gar nicht dem bissigen Witz entsprechen, den man von ihm und seiner Crew gewohnt ist, rettet sich Polt durch die 92 Filmminuten. Eine sehr berechenbare "Klamotte" (Satire erscheint unpassend), die auch die vielen namhaften Gastauftritte (Moritz Bleibtreu, Rufus Beck, Anke Engelke) nicht retten können. "Polt ist ein Ereignis" sagt der große Loriot über seinen Kollegen. Auf "Germanikus" trifft dies leider nicht zu. Nicole Albiez

GERMANIKUS

D 2002. Regie: Hanns Christian Müller.

Mit Gerhard Polt, Gisela Schneeberger, Sylviane Aissatou Thiam, Tom Gerhard. Verleih: Constantin Film. 92 Min.

Großstadtcops

In den siebziger Jahren avancierte die Buddy-Cop-Serie "Starsky & Hutch" zu einem TV-Knüller. Den Ausschlag für den Erfolg gab vor allem das kongeniale Polizistengespann Dave Starsky (Paul Michael Glaser) und Ken "Hutch" Hutchinson (David Soul), das mit viel Sinn für - schrägen - Humor den harten Job von Großstadt-Cops erledigte. 30 Jahre später streifen Ben Stiller (als Starsky) und Owen Wilson (als Hutch) wieder im roten 1974er Ford Gran Torino durch die Straßen von Bay City. Auf der Jagd nach dem Gangster Reese Feldman (Vince Vaughn) werden sie vom zwielichtigen Informanten Huggy Bear (Rapper Snoop Dogg) unterstützt.

Todd Phillips verzichtet in diesem Remake auf zu viel Action und legt die Akzente auf traditionellen Hollywood-Slapstick. Neben Juliette Lewis und Carmen Electra, die in verzichtbaren Nebenrollen zu sehen sind, dürfen auch die ergrauten Darsteller des Originals nochmals ran. Jürgen Müllner

Starsky & Hutch

USA 2003. Regie: Todd Phillips. Mit

Ben Stiller, Owen Wilson, Snoop Dogg.

Verleih: Buena Vista. 99 Min.

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