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Cops in Versuchung

Die Nächte in heruntergekommenen Vierteln sind ein wenig dunkler, der Tonfall auf den Straßen von Großstädten ein wenig härter als anderswo. Selbst der beste Polizist scheitert daran, auf Linie zu bleiben: Bereits 2001 interessierte sich Antoine Fuqua für Cops – damals in L.A. –, die irgendwann die Seite gewechselt haben („Training Day“). Das „Gesetz der Straße“ gilt für ihn auch heute noch; das Gesetz, vom Polizisten nach eigenem Gutdünken adaptiert. Drei Cops in Brooklyn illustrieren dies: Einer (Richard Gere) will kurz vor der Pensionierung nichts mehr riskieren, der zweite (Ethan Hawke) seine Finanznöte durch Drogengeld regulieren, das seine Einheit aus dem Verkehr zieht, und ein dritter (Don Cheadle) hat genug von einem ausgedehnten Undercover-Einsatz. Die Fäden werden zusammenlaufen. Dabei legt Fuqua den Fokus auf Milieu und Atmosphäre. Er nimmt sich Zeit, schafft mit Kameramann Patrick Murguia eine desillusionierende, düstere Stimmung – aber so packend die Bilder auch sind: Sie vermögen nicht über die platten Genre-Klischees hinwegzutäuschen. (Nicole Albiez)

Das Gesetz der Straße – Brooklyn’s Finest

USA 2009. Regie: Antoine Fuqua.

Mit Richard Gere, Don Cheadle, Ethan Hawke. Verleih: Lunafilm. 133 Min.

Bezaubernde Hexe

Kindermädchen Nanny McPhee mit Zauberkräften taucht immer in jenen Familien auf, in denen sie gerade am dringendsten gebraucht wird. Mit ihren Zaubertricks bessert sie ungezogene Kinder und hilft auch sonst bei der Beseitigung von Problemen. Zum zweiten Mal hat sich die Britin Emma Thompson nun dieser traditionellen Figur angenommen und einen Nanny-Film produziert, in dem sie selbst die Titelfigur spielt. Auf zaubernde Weise hilft die unorthodoxe Heldin der alleinerziehenden Mutter Mrs. Green, die verzweifelt um den Weiterbestand ihrer Farm kämpft und mit ihren drei ungezogenen Kindern nicht mehr zurande kommt. Einige große Namen (z.B. Ralph Fiennes) sind in dem fantasievollen und kurzweiligen Kinderfilm in den Nebenrollen zu finden. Der Hauptpart ist aber ganz klar den Kindern überlassen worden, die die Nanny zuerst als unerwünschten Eindringling erachten, sie aber am Schluss nicht mehr gehen lassen wollen. (Ernst Pohn)

Eine zauberhafte Nanny – Knall auf Fall in ein neues Abenteuer (Nanny McPhee and the Big Bang)

UK/F/USA/2010. Regie: Susanna White. Mit Emma Thompson, Maggie

Gyllenhaal. Verleih: Universal. 100 Min.

Ben Stillers Abschied vom Dauerjugendlichen

I m Leben von Roger Greenberg ist gar nichts „Roger“: Perspektiv- und arbeitslos und gerade aus einer Nervenklinik entlassen, versucht der Neo-40-Jährige als „Housesitter“ in Los Angeles wieder Fuß zu fassen. Sein Rezept gegen seine Midlife-Crisis: eine Hundehütte bauen, Beschwerdebriefe an Flugzeuggesellschaften und Coffeeshop-Ketten schreiben – und mit der Assistentin seines Bruders eine chaotische On-off-Beziehung führen.

In seinem Filmcharakter stecke auch ganz viel von ihm selbst, meint „Dauerjugendlicher“ Ben Stiller, der mit seiner Hauptrolle in der Tragikomödie „Greenberg“ versucht sein Leinwand-Blödler-Image abzustreifen: Statt Slapstick-Einlagen und Brachial-Komik mimt Stiller mit trockenem Humor einen misanthropen Stadtneurotiker, der mit seinen Ticks Freunde und Familie in den Wahnsinn treibt – und scheitert an dieser Herausforderung. Schuld daran ist weniger das schauspielerische Potenzial des Hollywoodstars, als die fehlende Stringenz mit dem Filmemacher Noah Baumbach („Der Tintenfisch und der Wal“) sein zerfranstes Drehbuch umgesetzt hat.

Einzig Independent-Aushängeschild Greta Gerwig (Bild) gelingt es, als vom Leben überfordertes Westküsten-Girl, der „witzigen Komödie mit ernstem Hintergrund“ Authentizität zu verleihen. (Jürgen Belko)

Greenberg

USA 2010. Regie: Noah Baumbach. Mit Ben Stiller, Greta Gerwig, Rhys Ifans. Verleih: Tobis; 107 Min.

Zwei Verflossene

Andy Tennant, Hollywood-Experte in leichten Liebesdingen („Hitch, der Date-Doktor“), hat sich Gerald Butler (Milo) und Jennifer Aniston (Nicole) geholt, um einmal mehr herumzuwirbeln: Kautionsjäger Milo, den die Wirren des Lebens in einen der schmierigsten Jobs gezwungen haben, soll ausgerechnet Nicole, seine Ex, die wegen wichtigerer Geschäfte nicht vor Gericht erschienen ist, in den Häfen bringen. Zeit genug also, dass sich zwei Verflossene wieder miteinander beschäftigen müssen … (red)

Der Kautions-Cop (Bounty Hunter)

USA 2010. Regie: Andy Tennant.

Verleih: Sony. 110 Min

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