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Pretty Man

Mit "The Wedding Date" liefert Hollywood wieder einmal Altbekanntes: Die New Yorkerin Kat Ellis (Debra Messing) engagiert für die Hochzeit ihrer Halbschwester Amy einen Begleitdienst. Sie will nicht alleine nach London, weil ihr Ex-Verlobter Jeffrey Trauzeuge ist. Also stellt sie Nick (Dermot Mulroney) als ihren neuen Freund vor, hofft aber insgeheim, ihre verflossene Liebe zurückzugewinnen. Natürlich kommt alles anders und Kat fühlt sich bald zu dem gebuchten Mann hingezogen. Die Verpackung ist zwar neu (unverbrauchte Schauspielgesichter), der Inhalt keineswegs: Der Film ist ein unoriginelles Potpourri verschiedenster Zutaten der romantischen Komödie à la Hollywood. Man nehme ein bisschen "Pretty Woman", vertausche die Rollen und mische alles mit "Vier Hochzeiten und ein Todesfall". Im Zweifelsfall ist man mit den Vorbildern aber besser bedient - mehr Witz, mehr Charme, mehr Romantik. Philipp Kainz

THE WEDDING DATE

USA/GB 2005. Regie: Clare Kilner. Mit Debra Messing, Dermot Mulroney, Amy Adams,. Verleih: Constantin. 90 Min.

Schattenschnell

Die Comics von Lucky Luke, der schneller schießt als sein Schatten, seinem besserwisserischen Pferd Jolly Jumper und dem einfältigen Köter Rantanplan haben schon für viele heitere Stunden gesorgt. Legendär sind auch die Dalton Brüder, die mit einer großen Regelmäßigkeit im Knast landen und von dort auch immer wieder ausbrechen. Sie sind nun die Helden der missratenen europäischen Koproduktion "Die Daltons gegen Lucky Luke". Bevor für alle Ewigkeiten der Schleier des Vergessens über diesen Schwachsinn gelegt wird, kurz zum Inhalt: Um endlich zu erfolgreichen Banditen zu werden, machen sich die vier Daltons auf die Suche nach dem Zaubersombrero, der seinen Träger unbesiegbar machen soll.

Der einsame Cowboy - Til Schweiger im albernen Faschingskostüm - wurde dabei auf eine Nebenrolle reduziert. Er ist in den eineinhalb Stunden nicht länger als zehn Minuten zu sehen. Wegrationalisiert wurde leider auch der Charme der Vorlage, stattdessen regiert dumpfes Geblödel nach dem Motto "Dumm und Dümmer". Die französischen tv-Komiker Eric Judor und Ramzy Bedia spielen die Hauptrollen, allerdings fehlt es ihnen sowohl an Humor als auch an Talent.

Philipp Kainz

DIE DALTONS GEGEN LUCKY LUKE

Les Dalton

D/F/E 2004. Regie: Philippe Haim.

Mit Eric Judor, Ramzy Bedia, Marthe Villalonga, Til Schweiger. Verleih:

Einhorn-Film. 86 Min.

Maskierte Propaganda

Ein Latino-Robin Hood zur Zeit der spanischen Kolonialherrschaft in Kalifornien - so kennt man die populärmythologische Gestalt Zorro. "Die Legende des Zorro" macht aus dem Helden der hispanischen Bevölkerung einen Cowboy, der für den us-Imperialismus reitet. Denn statt blutsaugerische Großgrundbesitzer und den spanischen Gouverneur zu bekämpfen, ficht Zorro hier - Jahrzehnte später - für die angeblich von allen sehnlich erwartete Eingliederung Kaliforniens in die usa. "Die Legende des Zorro" schreibt dabei nicht nur die Geschichte um - die mexikanische Provinz wurde 1846 von den usa annektiert - sondern transportiert ganz unverhohlen aktuelle politische Botschaften. Denn der maskierte Kämpfer (Antonio Banderas) und seine Gattin (Catherine Zeta-Jones) kommen einer gewaltigen Verschwörung auf die Schliche: Das alte Europa will die usa vernichten, wobei Unzivilisierte, die sich auf den Willen Gottes berufen, als Handlanger dienen. Ein ärgerlicher Propagandafilm, der den Zuschauer mit unsäglich hölzernen Dialogen und bis zur Lächerlichkeit aufgeblasener Action quält. Michael Kraßnitzer

DIE LEGENDE DES ZORRO

Legend of Zorro

USA 2005. Regie: Martin Campbell.

Mit Antonio Banderas, Catherine

Zeta-Jones, Rufus Sewell, Nick

Chinlund. Verleih: Sony. 131 Min.

Außerirdisches Töten

"Doom" (Schicksal, Verhängnis) nennt sich eines der meistverkauften Computerspiele der letzten Jahre. Als Wegbereiter des Egoshooterspiel-Genres besitzt es unter seinen Fans Kultcharakter. Stets die Waffe im Anschlag muss sich der Spieler in düsterer Umgebung durch ein verzweigtes Labyrinth dunkler Gänge kämpfen. Höchste Wachsamkeit ist gefordert, denn hinter jeder Ecke könnte ein gefährliches Monster lauern und das Spiel beenden. Exakt dieses Szenario ist nun verfilmt worden. Eine Spezialeinheit kampferprobter Männer wird zu einem Forschungsstützpunkt auf den Mars geschickt. Dort ist bei einem Experiment einiges außer Kontrolle geraten, grausige Kreaturen treiben ihr Unwesen. Die durchgehend düstere Atmosphäre gibt dem Film einen eigenen Charakter, der irgendwo zwischen "Alien" und "Terminator" angesiedelt ist. Ernst Pohn

Doom - Der Film

USA 2005. Regie: Andrzej Bartkowiak

Mit Karl Urban, Rosamunde Pike.

Verleih: UIP. 105 Min.

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