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Einschläfernd

Gemeinsam mit dem jungen Mann werden längst erloschen geglaubte Gefühle ans Ufer geschwemmt: Zwei ältere Schwestern entdecken im Sommer 1936 am Strand eines Fischerdorfes in Cornwall einen jungen Mann, der einen Schiffbruch überlebt hat, und nehmen ihn bei sich auf. Besonders Ursula ist von Andrzej, einem polnischen Geigenvirtuosen entzückt. "Ich war die, die ihn zuerst gesehen hat", klärt sie ihre Schwester über ihr "Vorrecht" auf den jungen Knaben auf. Der jedoch ist eher an Olga (Natascha McElhone) interessiert, die ihm zu einer überraschenden Lebenswendung verhelfen könnte.

Die Kurzgeschichte von William J. Locke lässt sich nur schwer auf 100 Minuten aufblasen, schnell ist das Wesentliche gesagt; Handlung kommt keine nach. Das großartige "Schwesternpaar" Judi Dench und Maggie Smith kann daran wenig ändern. Erst recht nicht Daniel Brühl, der als Pole kein Englisch sprechen und sich mit nur wenigen Sätzen auf Deutsch verständlich machen darf. Vielleicht soll er das auch gar nicht, Charles Dance hat sich für die zweidimensionale Figur keine Hintergrundgeschichte ausgedacht. Immerhin hat er sich eng an den Titel des Filmes gehalten. Lavendel soll bekanntlich einschläfernd wirken ... Nicole Albiez

DER DUFT VON LAVENDEL

Ladies in Lavender

UK 2004. Regie: Charles Dance.

Mit Judi Dench, Maggie Smith, Daniel Brühl, Natascha McElhone.

Verleih: Constantin Film. 103 Min.

Sinn-entleert

Yeee-haw! Das ist der Schlachtruf der Dukes - die autofanatischen Cousins Luke und Bo Duke, ihre leichtbekleidete Cousine Daisy Duke und Onkel Jesse, der illegal Whiskey brennt. Wir befinden uns in Georgia, im Lande der Rednecks, wo ein Disput immer noch mit der Faust oder dem Gewehr gelöst wird. Mehr als alles andere zählen die ps unter der Motorhaube. Und mit einem sinnleeren Drehbuch gelingt es sogar, alles Richtung Umweltschutz und Patriotismus zu umzudeuten.

Die "Dukes of Hazzard" sind die Leinwandwerdung einer Fernsehserie aus den späten Siebziger Jahren - doch mit der Familienserie hat der Film nur noch wenig zu tun. Autorennen im Schlamm und kollateraler Blechschaden sind alles, was bleibt. Völlig unklar ist, warum sich Willie Nelson und Burt Reynolds für diesen Film verpflichtet haben - und warum es Jessica Simpson erlaubt wurde, Nancy Sinatras Klassiker "These Boots Are Made For Walking" zu verunglimpfen. Magdalena Miedl

EIN DUKE KOMMT SELTEN ALLEIN

The Dukes of Hazzard

USA 2005. Regie: Jay Chandrasekhar. Mit Johnny Knoxville, Sean William Scott, Jessica Simpson, Willie Nelson, Burt Reynolds. Verleih: Warner. 106 Min.

Differenziert

Budapest 1910: Der kleine Junge Nemecsek ist auf der Suche nach einem Spielplatz für sich und seine Freunde. Als er einen passenden Hof in der Paulstraße findet, steht ihm jedoch der griesgrämige Besitzer Janos (Mario Adorf) im Weg. Erst durch die Überzeugungsarbeit seiner Jugendliebe Edit (Virna Lisi) erlaubt er den Kindern, in seinem ehemaligen Sägewerk ihr Lager aufzuschlagen. Bedroht wird das Grundstück jedoch von Janos' Exfrau Julia (Gaby Dohm), die ihm das letzte nehmen will, was er noch hat.

Mit der Verfilmung des in Österreich eher unbekannten Jugendbuchklassikers von Franz Molnár wagte sich die Produktionsfirma Lisa Film nach fünfzehn Jahren wieder ins Kino. Gemeinsam mit dem Berlusconi-Filmkonzern Rizzoli Audiovisivi entstand eine differenzierte Erzählung, die sich um die Erlebnisse und familiären Schwierigkeiten der Kinder dreht. Im Gegensatz zum Roman wurden die Erwachsenenrollen stark ausgebaut. Vor allem Christian Kohlund überzeugt als alternder und alkoholkranker k.u.k-Offizier, der in seinem ganzen Leben an keinem Krieg teilgenommen hat. Großartig auch die Leistung der ausschließlich mit Ungarn besetzten Kinderrollen, allen voran Gáspár Mesés als Nemecsek.

Roland Gratzer

Die Jungen von der PaulstraSSe

Italien 2002. Regie: Maurizio Zaccaro. Mit Mario Adorf, Christian Kohlund,

Gaby Dohm, Virna Lisi, Gáspár Mesés. Verleih: Buena Vista. 95 Min.

Superheldenmäßig

Batman oder Robin? Superheld oder Superheldengehilfe? In der Schule für Jugendliche mit Superkräften entscheidet sich am ersten Tag, ob man zum Heroen oder zu dessen ruhmlosen Assistenten und Stichwortgeber ausgebildet wird. "Sky High - Diese Highschool hebt ab!" ist eine Teenagerkomödie im Superheldenmilieu: Die erste Liebe und die üblichen Gruppenbildungen und -konflikte im Klassenzimmer erhalten durch die besonderen Fähigkeiten der Schüler eine besondere Qualität: So stehen den künftigen Superhelden ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung, die künftigen "Sidekicks" zu triezen und zu piesacken.

Wie bei Teenagerkomödien üblich, gehört die Sympathie nicht den Schönen und Starken, sondern den Schwachen und Außenseitern: Will Stronghold (Michael Angarano), Spross der beiden berühmtesten Superhelden aller Zeiten, landet mangels Superkräften bei den anderen Versagern in der Superheldenassistentenklasse. Natürlich erwachen seine Kräfte im Laufe der Handlung und natürlich erweisen sich die "Sidekicks" am Ende als wahre Helden, weil sie mit ihren vermeintlich minderwertigen Fähigkeiten schließlich die Schule vor der Vernichtung bewahren. Nette Familienunterhaltung.

Michael Kraßnitzer

SKY HIGH

Diese Highschool hebt ab!

USA 2005. Regie: Mike Mitchell.

Mit Michael Angarano, Danielle

Panabaker, Kurt Russell, Bruce Campbell. Verleih: Buena Vista. 102 Min.

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