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Verbotene Affäre

"Entgleist" - ein Filmtitel, der für den Protagonisten im gleichnamigen Psycho-Thriller Realität wird: Eine einzige schicksalshafte Begegnung reicht aus, um sein Leben aus der Bahn zu werfen. In der Ehe des soliden Familienvaters Charles ist die Leidenschaft längst der Routine gewichen. Umso heftiger entwickelt sich seine Beziehung zur attraktiven Börsenmaklerin Lucinda, die er auf den Weg zur Arbeit kennen lernt. Aus der Zufallsbekanntschaft entwickelt sich eine Affäre, deren Höhe-und Wendepunkt ein Schäferstündchen in einem Hotelzimmer ist: Die beiden werden von einem brutalen Gangster überfallen und beraubt. Doch damit nicht genug: Die verbotene Liaison hat nun einen skrupellosen Mitwisser - und der ist auch bereit, sein Wissen gegen Charles einzusetzen.

Leider entgleist nicht nur das Leben des Protagonisten im Film, sondern auch das US-Regiedebüt von Mikael Hafström. Trotz der schauspielerischen Leistung der beiden Hauptdarsteller gelingt es ihm nicht, die Romanvorlage von James Siegel überzeugend umzusetzen. Zu sehr verliert sich die als Film Noir angelegte Romanadaption in unglaubwürdigen Wendungen. Jürgen Belko

ENTGLEIST - Derailed

USA 2005. Regie: Mikael Hafström. Mit Vincent Cassel, Clive Owen, Jennifer Aniston. Verleih: Buena Vista; 110 Min.

Familiärer High-Noon

Dass Steve Martin als Filmvater mit dem Erwachsenwerden seiner Kinder so seine Probleme hat, weiß man nicht erst seit seinem Filmerfolg als "Vater der Braut". Auch in seinem neuesten Familienklamauk "Im Dutzend billiger 2" kämpft er als Oberhaupt einer Großfamilie gegen den Lauf der Zeit - seine älteren Kinder wollen das häusliche Nest verlassen. Vater Tom beschließt daher, noch einmal die gute, alte Zeit aufleben zu lassen, und verordnet der Familie einen letzten gemeinsamen Urlaub. Ein chaotisches Abenteuer, das von Anfang an unter keinem guten Stern steht: Tom trifft im Ferienparadies auf seinen Erzrivalen Jimmy und dessen erfolgreiche Bilderbuch-Familie. Ein Duell der beiden Streithähne scheint unausweichlich...

Bereits der erste Teil des 50er-Jahre Remakes von Walter Lang entwickelte sich in den USA zum Kassenschlager. Ob es dem mittlerweile in die Jahre gekommenen Comedy-Veteran nochmals gelingen wird, mit stereotypen Slapstickeinlagen die Kinokassen zum Klingeln zu bringen, bleibt abzuwarten. Zu vergönnen wäre es ihm, immerhin opfert er sein komödiantisches Potenzial einer am Reißbrett konstruierten Fortsetzungs-Komödie. Jürgen Belko

IM DUTZEND BILLIGER 2

USA 2005. Regie: Adam Shankman.

Mit Steve Martin, Bonnie Hunt, Eugene Levy. Verleih: Foxfilm. 95 Min.

PR-taugliches Leben

Rapper-Star Eminem hat es vor einigen Jahren mit "8 Mile" vorgemacht, wie man die eigene Lebensgeschichte mit Hilfe Hollywoods endgültig als Mythos etablieren kann. Curtis Jackson alias 50 Cent, der zur Zeit einer der Erfolgreichsten in diesem Genre ist, wollte es ihm anscheinend gleich tun. "Get Rich Or Die Tryin'" heißt seine verfilmte Biografie, die einmal mehr den amerikanischen Traum beschwört: Jeder kann es schaffen. Marcus hat schon als Kind nur den Wunsch gehabt, Musiker zu werden. Als seine Mutter allerdings ermordet wird, sieht der Elfjährige nur eine Chance, sein Ziel zu erreichen. Er wird Drogendealer. Erst im Gefängnis widmet er sich wieder dem Rap und findet sogar einen Manager. Doch kurz vor Veröffentlichung seiner ersten Platte wird er niedergeschossen - aber er überlebt. Obwohl mit Jim Sheridan ("Im Namen des Vaters") ein versierter Regisseur am Werk ist, kann er dieser Aufsteigergeschichte keine persönliche Note hinzufügen. "Get Rich or Die Tryin'" reduziert sich somit als ein Nebenprodukt der gleichnamigen CD und ist bei all seinem Bemühen doch nicht mehr als ein zweistündiger Werbefilm. Dafür wird's zwar keinen Oscar geben, aber die Fans werden schon die Kasse klingeln lassen. Philipp Kainz

GET RICH OR DIE TRYIN'

USA 2005. Regie: Jim Sheridan. Mit

Curtis "50 Cent" Jackson, Adewale Akinnuoye-Agbaje, Joy Bryant, Terrence

Howard. Verleih: UIP. 134 Min.

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