Werbung
Werbung
Werbung

Home, sweet home

Eine depressive und alkoholabhängige Mutter, ein überkritischer Vater und ein schwachsinniger Bruder. Shaun Brumder (Colin Hanks) ist vom Schicksal nicht gerade verwöhnt. Als wäre das nicht genug, wohnt der Teenager in Orange County, einem der verschlafensten Nester der amerikanischen Westküste. Ein Leben, mit dem Shaun dennoch ganz zufrieden ist, solange er nur mit seinen Freunden zusammen sein und den ganzen Tag surfen kann. Seine Prioritäten ändern sich jedoch schlagartig, als er eines Tages auf ein Buch des bekannten Schriftstellers und Stanford-Professors Marcus Skinner (Kevin Kline) stößt. Von diesem Moment an hat Shaun nur noch ein Ziel: "Nix wie raus aus Orange County", um bei seinem Idol in Stanford Literatur zu studieren. Doch bis es soweit ist, muss der Teenager zahlreiche Hürden überwinden, um letztendlich zu erfahren, dass es doch keinen schöneren Ort gibt als seine Heimat.

"Nix wie raus aus Orange County" ist trotz Gastauftritten von Kevin Kline, Ben Stiller und Chevy Chase eine mittelmäßige Komödie, die an einer schwachen Story und allzu seichtem Humor krankt. Womit es Kinofreunden nicht schwer fallen dürfte, es dem Protagonisten gleich zu tun und daheim zu bleiben.

Sandra Wobrazek

NIX WIE RAUS AUS ORANGE COUNTY USA 2002. Regie: Jake Kasdan. Mit Colin Hanks, Jack Black, Kevin Kline, Lily Tomlin. Verleih: UIP. 82 Min.

Klamaukig bis zotig

Nachdem sich mit einer College-Kömodie à la "American Pie" zuletzt wieder so viel Geld verdienen ließ, dass auch "American Pie 2" drinnen war, können die Zuschauer nun mit "Party Animals" behelligt werden: Der Sitcom-Star Ryan Reynolds ("Ein Trio zum Anbeißen") wurde für die Hauptrolle des Bummelstudenten Van Wilder verpflichtet, dem der reiche Vater nach 13 erfolglosen Semestern das Geld streicht. Doch der nebenberuflich studierende Partylöwe gibt nicht auf und tut das, was er am besten kann - er organisiert Parties und schafft so den zum Leben notwendigen Zaster heran. Solch Ambiente wird durch seichten bis zotigen Klamauk der ganzen Party-Clique angereichert - bis durch die schon bei "American Pie" reüssierende Tara Reid (die in "The Big Lebowsky" der Coen-Brüder schon eine viel erwähnenswertere Rolle spielte) als Van Wilders Antipol die Szenerie betritt. Denn Reid gibt die Journalistikstudentin Gwen Pearson, die (zu Beginn) auf den rüden Party-Wilder so gar nicht steht ... Otto Friedrich

PARTY ANIMALS ... Wilder geht's nicht. National Lampoon's Van Wilder. USA 2002.

Regie: Walt Becker. Mit RyanReynolds, Tara Reid, Tim Matheson, Kal Penn. Verleih: Constantin. 94 Min.

Unkorrekte Küsse

In Hollywood hat das Kino gewissen Richtlinien zu folgen, vor allem wenn es darum geht, politisch korrekt zu sein. Nichts ist so fragil wie die öffentliche Meinung im Land der Freiheit. Problematisch gestaltet sich die Gratwanderung zwischen künstlerischer Freiheit und gesellschaftspolitischer Korrektheit bei "Kissing Jessica Stein". Die junge New Yorker Journalistin Jessica Stein (Jennifer Westfeldt) findet keinen Mann. Die hübsche Helen (Heather Juergensen) vernascht die Männer zwar reihenweise, langweilt sich dabei allerdings zu Tode. Das Drehbuch, von den beiden Hauptdarstellerinnen selbst verfasst, führt die beiden heterosexuellen Frauen zusammen und lässt sie etwas Neues ausprobieren: die lesbische Liebe. Anfangs ist die konservative Jessica von Helens lässigem Umgang überfordert, nach und nach lässt sie sich aber auf das Abenteuer ein. Bleiben nur noch einige Probleme: Ihr Ex-Freund, der wieder zu ihr zurück will, und ihre stockkonservative Familie, vor der sie ihr gleichgeschlechtliches Geheimnis verbirgt.

Obwohl sich die Low-Budget-Independent-Produktion redlich darum bemüht, klischeefrei zu sein, versagt sie in dieser Hinsicht: Am Ende, als alle Beteiligten von der lesbischen Affäre erfahren haben, sind es die beiden selbstbewussten amerikanischen Frauen, die ihre Beziehung zueinander beenden. Was nicht zusammen gehört, darf auch auf Hollywood-Leinwänden nicht glücklich sein. Unweigerlich drängt sich dieser Gedanke auf, wenn sich Jessica Stein am Ende doch wieder von ihrem Ex küssen lässt - auf einer romantischen Terrasse vor der Kulisse des nächtlichen New York. Politisch korrekt und geradlinig wie die Stripes auf der US-Flagge.

Matthias Greuling

Kissing Jessica Stein - Kissing Jessica USA 2002. Regie: Charles Herman-Wurmfeld. Mit Jennifer Westfeld, Heather Juergensen, Scott Cohen. Verleih: Twentieth Century Fox. 96 Min.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung