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Landespolitik in Bewegung

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Der politische Herbst ist in diesem Jahr im Burgenland sehr früh ein- igezogen. Selbst die Urlaubs zeit der Spitzenpolitiker war voll ausgefüllt durch politische Arbeit. Verschiedene Umstände haben dazu beigetragen, daß die politische Herbstarbeit viel früher begann als man dies sonst gewohnt war. Das Burgeniand wird von Jahr zu Jahr mehr ein Frem- denve rk eh r Slan d. Eisenstadt ist die östlichste Landesmetropole Österreichs, die auf Gnunid ihrer geographischen Lage und ihrer historischen Atmosphäre immer häufiger als Tagungsort gewählt wird. Verschiedene gesamtösterreichische und europäische Tagungen haben in diesem Sommer die Spitzenpolitiker außerordentlich stark beansprucht. Der Landeshauptmann dieses Landes und die Regierungsmitglieder regieren nicht mehr in einem idyllischen Agrarland, so daß sie wie vor zehn Jahren im Juili und August das Landhaus verlassen und irgendwo unbehelligt einen ruhigen Urlaub verbringen könnten.

In diesem Jahr hat die Unwetterkatastrophe neuerdings die Landespolitik in den Sommermonaten beunruhigt und in Bewegung gesetzt. Die Hochwasserschäden und die Industriekrise im Raum von Pinkafeld machten es notwendig, daß die Landesregierung während der Urlaubszeit mehrmals zu Sitzungen zusammentreten mußte. In den Parteisekretariaten wunde ebenfalls vorzeitig mit der Besprechung und der Vorbereitung der kommenden Herbstarbeit begannen. Sowohl die ÖVP als auch die SPÖ geht in diesem Herbst daran, die nächste Land- tagswahl, die im Jahre 1968 stattfindet, voraufbereiten.

Die kommenden Landtagswahlen werden im Burgeniand die ersten Landltagswahlen sein, die nicht unter einer Koalitionsregierung stattfinden, sondern bereits im Zeichen der Alleinregierung der ÖVP auf Bundesebene stehen. Es wird sich dabei zeigen, ob die Wähler dem Trend der Nationalratswahlen dieses Jahres treu bleiben und ÖVP wählen, oder ob sie unabhängig von der bundespolitischen Konstellation jener Partei wieder zur Mehrheit verhelfen, die seit der letzten Legislaturperiode den Landeshauptmann und den Landtagspräsideniten stellt.

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