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Schock-Novelle
Der Entwurf zur 7. SchOG-Novelle (siehe Seite 3) dürfte für die Betroffenen eher eine Schock-Novelle sein. Tausend Schüler aus Wien und Niederösterreich nahmen am 16. Februar an einer Demonstration vor dem Wiener Unterrichtsministerium teil. Durch die „Gleichschaltung" von Hauptschulen und AHS-Unterstufe wolle man die Einheitsschule aller Zehn-bis Vierzehnjährigen vorbereiten, kritisierten die Landesschülervertreter. Auf die verschiedenen Begabungsrichtungen werde dabei keine Rücksicht genommen. Die Demonstranten forderten vielmehr eine Reform der Schule im „inneren Bereich". Dazu gehören eine Verbesserung der Lehrerausbildung und eine Senkung der Klas-senschülerzahlen.
Schuldemokratie ?
Der Stadtschulrat für Wien kündigte im Zusammenhang mit der Demonstration der Schüler an, daß es für die Teilnehmer ein Nachspiel geben werde. Viele seien deshalb unentschuldigt dem Nachmittagsunterricht ferngeblieben. Schaut so unsere vielgepriesene Schuldemokratie aus?
41 Sek. Streik
Sechs Streiks gab es 1981 in Österreich. 1980 waren es noch acht gewesen. An den sechs Streiks, die insgesamt 32.188 Stunden dauerten, waren 17.115 Arbeiter (0,6 Prozent) und Angestellte beteiligt. Das geht aus einer vom ÖGB veröffentlichten
Streikstatistik hervor. Demnach betrug die durchschnittliche Streikdauer eine Stunde und 52 Minuten. Auf jeden österreichischen Arbeitnehmer entfallen somit 41 Sekunden Streik. 1980 waren es immerhin noch zwei Minuten und 54 Sekunden gewesen.
Sicherlich ein Beweis für den sozialen Frieden und die soziale Partnerschaft in Osterreich. Denn aus internationaler Sicht gesehen hat Österreich damit weiterhin extrem niedrige Streikzahlen aufzuweisen.
WBO-Ausschuß
Mehrere Wirtschaftsgesetze, die einerseits auf das sogenannte Kreisky-Mock-Abkommen vom 10. Dezember 1981 und andererseits auf die Ergebnisse der Anfang Jänner stattgefundenen Regierungsklausur zurückgehen, wurden am 18. Februar vom Nationalsrat verabschiedet. Von der sozialistischen Mehrheit wurde dabei ein VP-Antrag bezüglich eines neuen AKH-Untersu-chungsausschusses abgelehnt. Einstimmig angenommen dagegen: der SP-Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses über die WBO-Vorfälle. Vorsitzender dieses Ausschusses wird der freiheitliche Abgeordnete Holger Bauer sein.
„Wir wollen unter allen Umständen eine politische Schlammschlacht vermeiden", sagte Holger Bauer nach seiner Bestellung. Er hat darin einige Erfahrung. Schließlich hat er schon bei den AKH-Untersuchungen den Vorsitzenden Steger fallweise vertreten müssen.
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