Das Dritte Reich und Europa. Bericht über die Tagung des Instituts füi Zeitgeschichte in Tutzing. Im Selbstverlag des Instituts für Zeitgeschichte, München. 182 Seiten.
Die Bedeutung der SS für die Geschichte des Dritten Reiches wird von den Historikern immer mehr erkannt. Beim vorjährigen Deutschen Historikertag in Ulm hielt der Mitarbeiter des Münchner Instituts für Zeitgeschichte, Dr. Hans Buchheim, ein vielbeachtetes Referat über die rechtliche Ausnahmestellung der SS, und im Institut für wissenschaftliche Politik in Marburg erschien unter Anleitung von Prof. W. Abėndroth die sehr exakte Soziologische Studie Von Dr. Neusüß-Hunkel zum selben Thema. Dazu kommen noch viele kleinere Untersuchungen, Studien und Veröffentlichungen in zahlreichen
Die Geschichte des deutschen Generalstabcs 19t8 bis 1945. Von Waldemar Erfurth. Mvsterschmidt- Verlag, Göttingen. 326 Seiten. (Studien zur Geschichte des zweiten Weltkrieges. Herausgegeben vom Arbeitskreis für Wehrforschung in Frankfurt am Main. Band 1.) Preis 19.80 DM
Aktion Grün. Ein Buch vom Widerstand. Von Ludwig Altenhöfe r. Arena-Verlag, Würzburg. 216 Seiten. Preis 6.80 DM.Das Lied vom Zittern der „morschen Knochen” und dem sieghaft vorwärtsstürmenden Schritt der Jugend war eines der emotional stärksten der NS- Zeit. Es war imstande, einen nur halbwegs außenstehenden Beobachter der Entwicklung in den so wirrnisreichen dreißiger Jahren zu einer falschen Analyse der Situation zu verführen. Der Nazismus stellte sich, mit allen seinen „Schönheitsfehlern”, als ein Aufbruch der Jugend, des „Germinalen” im deutschen Volk dar, dem früher
Die letzten dreißig Jahre. Von Hans Joachim Schoeps. Ernst-Klett-Verlag, Stuttgart. 231 Seiten. Preis 13.?0 DM.Drei/ Bereiche haben das Leben von Professor Schoeps, der, heute als Ordinarius für Religionsund Geistesgeschichte in Erlangen tätig ist, geformt: die Zugehörigkeit zup deutschen Jugendbewegung (Geburtsjahrgang 1909), die Verwurzelung in Alt- Preußen und das Judentum. Die Familie Schoeps war seit den Befreiungskriegen alteingesessen in den Kerngebieten der Altmark und der Oder; der Vater des Verfassers diente als Militärarzt den Hohen- zollern und auch noch kurz der Weimarer
Moskaus neue Männer. Von Gordon Y o u n g. Thomas-Verlag, Zürich. 212 Seiten.Mit einem Vorwort des früheren Botschafters Großbritanniens in Moskau, Sir David Kelly, versehen, hat der frühere Reuter-Korrespondent Gordon Young versucht, Biographien der maßgebenden russischen Persönlichkeiten seit Stalins Tod zu erstellen. Die Einleitung bildet eine hochinteressante Darstellung des Todes des einstmals allmächtigen Georgiers, sein überhastetes Begräbnis und damit schon ein unbewußter Hinweis auf die sensationellen Ergebnisse des stattgefundenen 20. Parteikongresses. Von den neuen
Aus dem Nachlaß des am 20. Juli 1944 so tragisch aus dem Leben geschiedenen einstmaligen Chefs des Generalstabes des deutschen Heeres, Ludwig Beck, sind nun die Studien und Vorträge, welche dem Zugriff der Staatspolizei entzogen werden konnten, erschienen. Eingeleitet von Generalleutnant Hans S p i d e 1, der Beck besonders nahe stand, sollen sie unter dem Blickpunkt, daß „Deutschland als Volk voll geachtet unter anderen Völkern, denen dieselbe Achtung gebührt“ (Goethe) verstanden v/erden. Becks militärisches und politisches Bekenntnis ist in jenem berühmten Mahnschreiben an
Der zweite Band dieser Weltgeschichte der neuesten Zeit umfaßt die Epoche von Hitlers Einzug in Prag bis Ende Juli 1939, als der verzweifelte Botschafter Italiens in Berlin angesichts des herannahenden Kriegsausbruches eine Unterredung zwischen Mussolini und Hitler al wünschenswert erachtet. Damit hat sich durch die Fülle der Akten und sonstigen Zeugnisse der ursprüngliche Plan des Herausgebers, im zweiten Band bereits bis zum Jahre 1942 vorzustoßen, nicht einhalten lassen. In seinem Vorwort, welches auch die gesamte Problematik der für die Zeitgeschichte so notwendigen
Wer antwortet? Lebensfragen im Lichte der Bibel. Von Werner Würbei. Verlag.der „Quelle“, Feldkirch. 240 Seiten. .Von Bischof Rusch mit einem empfehlenden Vorwort versehen, will, dieses Werkbuch „in Aktivistenkreisen, in Bibel-, Glaubens- und Heimstunden“ verarbeitet werden. Für solche Zwecke ein sehr brauchbarer Behelf, der auch die Hochschätzung der Bibel fördern und zur Mitarbeit am Bibelapostolat anregen muß, aber auch erkennen läßt, daß man nicht alle Lebensfragen mit der Bibel allein befriedigend lösen kann.Gott ist die Liebe. Von Franz Sawicki. Verlag Ferdinand
Das vorliegende Werk eines englischen Historikers, der. aus jahrelanger Kenntnis der deutschen Vorkriegssituation seine Untersuchungen zum Teil durch die Befragung der Augenzeugen erstellte, hat heftige Reaktionen hervorgerufen. Gerhard Ritter nahm in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 20. April 1955 eine ablehnende Stellung ein, und Prof. Karl Buchheim, München, erwiderte ebenso temperamentvoll im „Rheinischen Merkur“ vom 6. Mai. Der Standpunkt der beiden deutschen Kritiker kennzeichnet eigentlich bereits die ganze Problematik des Werkes. Für Ritter, den Vertreter der
(Eine Studie über die internationalen Beziehungen im Sommer 1939.) Von Walther Hofer. Veröffentlichungen des Instituts für Zeitgeschichte. München. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart. 222 Seiten.Preis 6.80 DM
Der Verfasser, ein italienischer Historiker, hat für das so dunkle Kapitel der deutsch-sowjetischen Beziehungen von 1939 bis 1941 die erste brauchbare Darstellung geliefert. Er konnte sowohl die amerikanischen Publikationen als auch die deutschen Veröffentlichungen verwenden. Sehr wichtig war auch die Heranziehung des Bandes XII der ..Documenti Diplomatie! Italiani“ des italienischen Außenministeriums, wodurch der merkwürdige Annäherungsversuch Mussolinis an Moskau vom Sommer 1940 geklärt erscheint. Die ganze Frage wird vermutlich durch die jetzt in den USA im Erscheinen begriffenen
Sech Jahre Reichskanzlei. Erinnerungen und Tagebuchnotizen 1922—1927. Von Max von Stockhausen. Bearbeitet und herausgegeben von Walter Görlitz. Athenäum-Verlag, Bonn. 264 Seiten. PseisUM 14.-.Der Verfasser, Schwiegersohn Franz von Papens, kommt aus dem preußischen Verwaltungsdienst und war 1922 bis 1927 Referent in der Reichskanzlei, wobei er seit 1924 intime Einblicke in das Regierungsgeschehen der Weimarer Republik nehmen konnte. Die Bemühungen der deutschen Politiker, vor allem Stresemanns, Luthers und Marx', auf dem Wege der Verhandlungen vor allem mit Frarkreich, zu. einer Milderung
Am 9. April 1945 wurde in Flossenbürg nach einem -Standgericht Admiral Wilhelm Canaris, der einstige Chef des deutschen Nachrichtendienstes, hingerichtet. Aus den vielen Veröffentlichungen über den Widerstand gegen Hitler vermag der Historiker zu erkennen, daß Canaris im letzten Augenblick des Krieges bewußt ermordet werden mußte — weil sein Wissen für die historische Klärung der Vergangenheit jede zweite Dolchstoßlegende hätte zerstören können. Abshagen hat aus eigener Kenntnis und mit Hilfe zahlreicher ehemaliger Mitarbeiter des Admirals — darunter auch der jüngst
Den „Planern“ der handlichen, hübsch ausgestatteten und billigen Serie „Bücher des Wissens“, die der S.-Fischer-Verlag für 1.90 DM anbietet, fällt immer wieder etwas Neues und Interessantes ein. Nach Piaton, Freud und Huxley erschien vor kurzem eine von Reinhold Schneider besorgte Auswahl aus Briefen, Gesprächen, Studien und Vorträgen P a s c a 1 s, die natürlich auch einen Teil der „Pensees“ enthält. (S. 128 bis 231.) In normalem Druck würde diese 270 Seiten umfassende Pascal-Anthologie einen stattlichen Band ausmachen. Reinhold Schneider hat aus dem gewaltigen Oeuvre
Geschichte der Weimarer Republik. Von Erich Eyck. (Vom Zusammenbruch des Kaisertums bis zur Wahl Hindenburgs 1916—1925.) Eugen Rentsch Verlag, Erlenbach-Zürich-Stuttgart. 472 Seiten.
Dieses Buch des greisen Historikers sollte viel gelesen werden, besonders von jenen Unentwegten in und außerhalb Italiens, die immer noch den „Mann der Vorsehung, der immer recht hatte“, bewundern. An Hand von zahlreichen Pressezitaten gelingt es Professor Salvemini meisterhaft, die inkonsequente, schwankende, von cäsarischen Posen bestimmte Außenpolitik Mussolinis darzustellen. (Die Darstellung schließt mit dem Jahr 1932.)Leider übersieht aber Professor Salvemini, der Doyen der italienischen Antiklerikalen, daß sehr scharfe Polemik ebenso scharfe Genauigkeit erfordert. Im Vorwort
Was der Verfasser unter .medizinischer Anthropologie beziehungsweise anthropologischer Medizin versteht, deckt sich weitgehend mit den modernen Bestrebungen der „m ė d e c i n e de la personne“ (Tournier) und der .psychosomatischen“ Medizin: Berücksichtigung der Gesamtpersönlichkeit und ihres biographischen Schicksals, nicht nur der Wechselbeziehungen zwischen Psycho- g e n i e organischer und Somatogenie psychischer Krankheiten: einen erweiterten psychologischen Aspekt unter Einbeziehung der Biographie. Die Fragestellung lautet: Warum erkrankt dieser Mensch gerade in diesem Zeitpunkt
Im Jahre 1867 schrieb Bismarck an seinen Freund Keyserling: „Im Falle eines siegreichen Krieges gegen Frankreich würden wir uns das Elsaß nehmen. Doch dann müßten wir dort ständig eine Armee unterhalten und früher oder später würde Frankreich Bundesgenossen finden. Und das könnte furchtbar werden… Ein prophetisches Wort! Trotzdem nahm Bismarck vier Jahre später das Elsaß. Aber mitten in dem Siegesjubel, der Deutschland durchbrauste, überkamen den Reichskanzler Sorge und Zweifel. „Wir haben mehr bekommen, als ich für nützlich halte! Von da an quälte den Begründer des neuen
Als am 9. November 1918 der gegen seinen Willen zum Reichskanzler ernannte sozialistische Abgeordnete E b e r t das politische Erbe des Hohenzollern-staates übernahm, reichte die Macht des neuen Kanzlers nicht einmal bis zur Tür des Palais, in dem einstmals Bismarck residiert hatte. Der Arbeiter- und Solda-tenrat in Berlin machte sich in den Abendstunden daran, Eberts Amtssitz zu stürmen, und nur einige getreue Kanzleidiener schützten den ersten Kanzler der Sozialistischen Partei in Deutschland. In seiner Verzweiflung versuchte Ebert über einen der beiden vorhandenen Telephonapparate
Zu spät? Von Werner Baumbach. Rlchard-Pflaum-Verlag, München. 328 Selten mit Anhang und Tabellen, 25 Bildtafeln und 12 KartenDie so beliebte Nachkriegslegende, welche die einstigen Spitzen der deutschen Luftwaffe als geheime Instruktoren südamerikanischer Großmächte zu verherrlichen versucht, hat auch um Werner Baumbach ihre Rankünen gewoben. Dieser bekannteste und mit den höchsten Auszeichnungen geehrte Kampfflieger der deutschen Luftwaffe, dem als erstem Flieger in der modernen Kriegsgeschichte die erfolgreiche Bekämpfung von Schlachtschiffen gelang, wurde immer als der eigentliche