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Vom Geist des Christentums

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Wer antwortet? Lebensfragen im Lichte der Bibel. Von Werner Würbei. Verlag.der „Quelle“, Feldkirch. 240 Seiten. .

Von Bischof Rusch mit einem empfehlenden Vorwort versehen, will, dieses Werkbuch „in Aktivistenkreisen, in Bibel-, Glaubens- und Heimstunden“ verarbeitet werden. Für solche Zwecke ein sehr brauchbarer Behelf, der auch die Hochschätzung der Bibel fördern und zur Mitarbeit am Bibelapostolat anregen muß, aber auch erkennen läßt, daß man nicht alle Lebensfragen mit der Bibel allein befriedigend lösen kann.

Gott ist die Liebe. Von Franz Sawicki. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn. 110 Seiten. Preis 4.20 DM. ,■••.

Der katholische Philosoph und Theologe Franz Sawicki starb nach SOjähriger Lehrtätigkeit 1952 in Pelplin, wo er 1939 als einziger Kanoniker die unmenschliche Hinschlachtung der Domherren durch die SS überlebt hatte. Der denkgeübte und leidgeprüfte, fruchtbare Schriftsteller verfügte, daß ihm dieses letzte Buch, das er geschrieben hatte, in den Sarg und ins Grab“ mitgegeben werden möge; er war „offenbar der Ueberzeugung, darin den Inbegriff seines Denkens und Forschens, seine Liebe und Weisheit einerseits seinen Freunden zurückzulassen und anderseits damit vor Gottes Angesicht wohl bestehen zu können“ (Prof. Dr. Linus Bopp im Nachwort). Er behandelt sein Thema vom religionsgeschichtlichen, philosophischen und theologischen Standpunkt aus. und bespricht in abgeklärter Ehrfurcht vor Gottes Gerechtigkeit, Weisheit und Liebe das Problem des Uebels und Leidens, der Sünde und Hölle. Er geht über alles hinweg Gott entgegen mit der Glaubensüberzeugung: „Gott, ist die Liebe“. In dieser gipfelt ihm alle Lebensweisheit und Lebenshoffnung, ähnlich wie bei einer aus Polen vertriebenen deutschen Frau, die in Brasilien ihre Kinder immer wieder tröstete mit dem Sätzlein: „Gott wird's schon recht machen.“

Vom Geist de Christentums. Von Bernhard Welte. Verlag losef Knecht, Frankfurt am Main. 106 Seiten. Preis 5.SO DM.

Der Geist des Christentums ist der Geist Christi, der Geist Gottes, der Heilige Geist, dessen die Kirche belebendes Wirken im Christen widerstrahlen soll als Geist des Glaubens, der Wahrheit, der Freiheit, der Liebe, der Geduld und Freude. In gefeiltem Sprachkleid werden tiefschürfende Erwägungen vorgelegt. Sie setzen im Denken etwas geschulte Leser voraus, die wohl dankbar wären, wenn ihnen noch etwas öfter Bilder und Vergleiche den abstrakten Inhalt näherbrächten. Wer sich Zeit nimmt, die tiefen Gedanken in betrachtender Selbstprüfung auf sich wirken zu lassen, wird seinen Blick und sein Herz sich weiten fühlen in der wachsenden Erkenntnis, welch große, beglückende Gnade es ist, ein Christ zu sein.

Von Liebe zu Liebe. Von Josef E g e r. Verlag Josef Habbel, Regensburg 120 Seiten.

„Ein kleines Lesebuch für Christen“ nennt der bescheidene Verfasser sein inhaltsreiches Büchlein. Er sieht in der Religion „die lebendige Beziehung des lebendigen Menschen zum lebendigen Gott, seit Christi Geburt eine menschlich-warme Liebesbeziehung zu einem geliebten Menschen mit all dem Reichtum und all der Abwechslung der echten Liebe“ (Vorwort). Diese „Betrachtungen, Gedanken und Gedankensplitter“ sind es wert, von Laien und Priestern gelesen und wieder meditierend gelesen zu werden. Zuweilen sind die , Vergleiche und Bilder fast erdrückend gehäuft. Manche Sätze oder Ausdrücke klingen paradox, werden aber geistvoll gedeutet. Einzelne Kapitel sind erschreckend tief und entzückend schön zugleich, wie eine neue Offenbarung vom Himmel her.

Wider Willkur und Machtrausch. Erkenntnisse und Bekenntnisse aus zwei Kontinenten. Von Emanuel I. Reichenberge r. Leopold-Stocker-Verlag, Graz-Göttingen. 702 Seiten. Preis 115 S.

Der bekannte Vorkämpfer im Priestergewande für die Sache der Sudetendeutschen leitet seine Selbstbiographie mit den. oft zitierten Mahnworten des am 2. Februar 1945 .hingerichteten Paters Alfred Delp SJ. ein.: „Behaltet dieses Volk lieb, das in seiner Seele so verlassen und so verraten und so hilflos geworden ist.. Wenn durch einen Menschen ein wenig mehr Liebe und Güte, ein wenig mehr Licht und Wahrheit in der Welt war, hat ein Leben einen Sinn gehabt.“

Aus der Liebe zu seinen vertriebenen Landsleuten und den Erlebnissen der Wanderfahrt durch Amerika und durch d,as verwüstete Europa nach 1945 entstand dieses Buch, dessen temperamentvolle und leidenschaftliche. Anklage angesichts der Trennung und des Schmerzes, die schon 1918 über Mitteleuropa hereingebrochen sind, Verständnis und Achtung Briden wird. Einzelne Uebertreibungen oder vor allem Fehlbeurteilungen der amerikanischen Verhältnisse erklären sich aus der Verbitterung in der Emigration, durch die so europafeindliche Einstellung der letzten. Amtszeit Roosevelts. Neben zahlreichen persönlichen Erlebnissen sind viele .Originalbriefe und Artikel in die Darstellung eingestreut, darunter der Briefwechsel mit Werfel. So ist Reichenbergers Buch auch ein Beitrag zur Geschichte der deutschen und österreichischen Emigration in den Vereinigten Staaten, ein Kapitel der Zeitgeschichte, welches zuwenig bisher beachtet wurde, obgleich wichtigste Entscheidungen der Jahre 1945 bis 1946 in den Emigration gruppen oft ihre Inspiratoren hatten, -

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