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Digital In Arbeit

Initiativen gegen Arbeitslosigkeit

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Mit einer Fülle regionaler Projekte habejj Arbeitsmarktverwaltung, Land Steiermark und betroffene Gemeinden der Arbeitslosigkeit den Kampf angesagt.

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Mit einer Fülle regionaler Projekte habejj Arbeitsmarktverwaltung, Land Steiermark und betroffene Gemeinden der Arbeitslosigkeit den Kampf angesagt.

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Noch im Jahre 1963 waren in der Region rund 4.000 Arbeitnehmer mit der Gewinnung beziehungsweise Verarbeitung des vom stei-rischen Erzberg gewonnenen Eisensteins beschäftigt. 1993 waren es nur mehr 300.

Das langsame wirtschaftliche Dahinsiechen einer Region wurde in den letzten Monaten noch durch die schlechte internationale Konjunkturlage beschleunigt: auch die privaten Unternehmen der Metalibranche verzeichneten Auftragseinbrüche; die Folge war ein weiterer Personalabbau. Der Druck auf die Bevölkerung, aus der Region abzuwandern, hat sich verstärkt.

Die Verantwortlichen wollen freilich dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen: Regional-und Kommunalpolitiker versuchen nun, neue Arbeitsplätze, vor allem in den Bereichen Tourismus und Abfallwirtschaft, zu schaffen. Das Selbstorganisationsprojekt PRIMA der Gemeinden Eisenerz, Hieflau und Radmer („Projekt für regionale Impulse am Arbeitsmarkt") und der „Regionale Entwicklungsverband Eisenerz -REVE" wollen mit vereinten Kräften die Abwanderung stoppen, durch eine Qualifizierungsoffensive die Chancen von Arbeitslosen am Arbeitsmarkt verbessern, sowie durch Unternehmensgründungen und Projektinitiativen neue Impulse setzen. Die Finanzierung von PRIMA erfolgt durch die Arbeitsmarktverwaltung (in Hinkunft: Arbeitsmarkt-Service), das Land Steiermark und den REVE.

Zielgruppe der PRIMA-Aktivitä: ten sind Männer und Frauen aus den Problembereichin Metall, Handel und Rüro, die bereits länger als drei Monate arbeitslos und sowohl beruflich als auch geographisch „mobil" sind. Im Gegensatz zu anderen Maßnahmen unter dem Titel „Umschulung", die lediglich der „Überbrückung" bis zur Frühpension dienen, sind die Projekte von PRIMA tatsächlich auf den Wiedereinstieg in das Berufsleben ausgerichtet: das Programm umfaßt daher praktische Ausbildung (Schweißkurse, Staplerschein et cetera) ebenso wie Projektinitiativen zur Unternehmensgründung oder die „Hilfe zur Selbsthilfe" bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz.

Ebenfalls auf eine bessere Berufs-Qualifizierung beziehungsweise auf Hilfestellungen auf dem Weg in die Selbständigkeit setzt das arbeitsmarktpolitische Selbstorganisationsprojekt „BIG Bruck/Mur" (Beschäftigungsinitiativen der Gemeinden Bruck an der Mur), das ebenfalls von der Arbeitsmarktverwaltung, dem Land Steiermark und aus den Infrastrukturmitteln der betroffenen Gemeinden finanziert wird.

Der speziellen Zielgruppe „arbeitslose Frauen" ist die regionale Qualifizierungsinitiative „Projekt-Perspektive" des Arbeitsamtes Leoben in Zusammenarbeit mit dem Aus- und Weiterbildungszentrum des bfi-Steiermark gewidmet: dabei geht es um die Fachausbildung von Frauen in traditionellen und nicht-traditionellen Berufen im zweiten Bildungsweg: Zielgruppe sind Frauen über 19, (Langzeit-) Arbeitslose, ungelernte Hilfskräfte, Wiederein-steigerinnen sowie Frauen, die von Betriebsschließungen bedroht sind. Angeboten wird ein 13wöchiger Berufsvorbereitungskurs mit einer beruflichen Neuorientierung, der praktischen Erprobung der eigenen Fähigkeiten sowie Exkursionen, Betriebspraktika et cetera.

Am Ende des Vorbereitungskurses steht ein maßgeschneiderter „Karriereplan". Betriebe, die Frauen in einem Lehrberuf ausbilden, werden von der Arbeitsmarktverwaltung nach dem Arbeitsmarktförderangs-gesetz gefördert.

Bereits seit mehr als 20 Jahren besteht das „Schulungszentrum Pohnsdorf (SZF)": Schon 1972 wurde das Schulungszentrum im Hinblick auf die drohende Schließung des Kohlebergbaus gegründet. Seither haben rund 14.000 Personen aus ganz Osterreich das Angebot der beruflichen Weiterbildung im SZF wahrgenommen. Angeboten wird ein fleixibles „Modulares Ausbildungssystem", Ganztageskurse, aber auch Firmenschulungen. Die Finanzierung der Kurse erfolgt über die Arbeitsmarktverwaltung beziehungsweise über die Firmen.

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