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Salzbergbahn Hallein

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Die alte Salinenstadt Hallein liegt 18 Kilometer südlich der Festspielstadt Salzburg und ist durch die Salzbergbahn mit dem Kur- und Erholungsort Dürrnberg verbunden. Das Salzbergwerk mit der Einfahrt am Dürrnberg und der Ausfahrt in Hallein zählt zu den sehenswertesten und ältesten Bergbaubetrieben Mitteleuropas und wird jährlich von mehr als 120.000 Besuchern aus aller Welt befahren.

Die Salzbergbahn mit einer Frequenz von fast 320.000 Fahrgästen jährlich führt den Besucher über Hänge und Schluchten in eine einmalige Landschaft.

Der Zinkenkogel-Sessellift bietet einen überwältigenden Ausblick in das Salzburgerund Berchtesgadnerland. Im Sommer ist Hallein infolge der Nähe der Festspielstadt ein bevorzugter Aufenthaltsort, der die Möglichkeit gibt, Ausflüge in das benachbarte Berchtesgadnerland, ins Salzkammer-gut und ins Großglocknergebiet zu machen.

Das neuerbaute Schloßbad Wispach, eines der schönsten Alpenbäder Österreichs, ist von Mai bis Mitte Oktober geöffnet. Das Wasser ist durch eine Vorwärmanlage temperiert.

Im Winter ist Hallein mit dem Dürrnberg ein Skl-und Wintersportzentrum, das durch einen Doppelschlepplift, einen Sessellift, eine Skischule, eine Sprungschanzenalage sowie einem Eislaufplatz ergänzt wird. Am Dürrnberg bietet die Kuranstalt St. losef die Möglichkeit von Winterkur und Wintersport. Gäste aus nah und fern dahin, denn „Kaprun muß man gesehen haben“.

Die Kraftwerksanlagen sind mit Recht ein Anziehungspunkt für die Fremden. Inmitten eines überwältigenden Hochgebirgspanoramas von mehreren Dreitausendern, die sich in den beiden Hochgebirgs-stauseen Wasserfall- (1672 Meter) und Mooserboden (2036 Meter) spiegeln, bietet sich doch dem Beschauer ein grandioser Einblick in die Großartigkeit der technischen Leistungen, die hier vollbracht wurden.

Die große Bedeutung dieser Kraftwerksgruppe für die österreichische Energiewirtschaft erwies sich im übrigen, besonders angesichts der lang anhaltenden Kältewelle im heurigen Winter, während welchem die Wasserführung der Flüsse wesentlich zurückging, co daß die großen österreichischen Flußkraftwerke ihre Maschinenkapazität nur zum Teil ausnützen konnten. Der Strombedarf, der durch letztere nun nicht mehr . erfüllt werden konnte, mußte durch thermische oder durch Speicherkraftwerke, deren wichtigstes Kaprun ist, gedeckt werden.

Die eiserne Reserve „Kaprun“ hat im Zusammenwirken mit den Dampfkraftwerken die Überbrückung der Stromversorgungsschwierigkeiten ermöglicht, ohne daß zutiefst einschneidende Stromsparmaßnahmen, außer den unserer Industrie auferlegten, noch angeordnet werden mußten. Diese Kraftwerksanlage hat damit ihre Aufgabe als Regelkraftwerk des österreichischen Verbundnetzes dank ihres Wasservorrates vollauf erfüllt. Allerdings verfügen die zusammen über 170 Millionen Kubikmeter Wasser fassenden Großspeicher derzeit nur mehr über rund ein Siebentel dieser Wasserreserve.

Seit vergangenem jähr hat das oberste Kapruner-tal noch einen weiteren „Magnet“ aufzuweisen. Das Hotel und Berghaus Moöserboden mit der Hochge-birgsschule Glockner-Gruppe, die der bekannte Bergsteiger Fritz Moravec leitet.

An den Felsrücken der Höhenburg zwischen der Mooser- und der Drossensperre geschmiegt, erhebt es sich über den beiden Stauseen Wasserfallboden und Mooserboden und bietet rund 100 Personen eine ideale Nächtigungsmöglichkeit. Bis 500 Personen können auch hier täglich verpflegt werden. Leichte Spaziergänge über Almböden bis zu den Gletscherzungen sind von da genauso durchführbar wie die extremsten Bergfahrten.

Weiters wird die derzeit noch in Bau befindliche lausenstation auf der sogenannten Heidnischen Kirche, die die Tauernkraftwerke AG. errichtet, ab heurigem Mai bei 250 Personen Gelegenheit zur Rast bieten.

Die Sehenswürdigkeiten Kapruns sind aber noch lange nicht erschöpft. Vom unteren Kaprunertal, dem Kapruner Winkel (834 Meter), führt eine Seilbahn auf den Aussichtsberg Maiskogel (1675 Meter), von dem aus man einen herrlichen Blick auf den 3797 Meter hohen Großglockner hat. Auch lohnens-werte Bergwanderungen, zum Beispiel auf das benachbarte 3204 Meter hohe Kitzsteinhorn, den majestätischen Wächter Kapruns, kann man von dort aus unternehmen. Von der Bergstation können im Winter die Skifahrer zwischen Skiabfahrten aller Schwierigkeitsgrade wählen.

Die Ingenieure der Tauernkraftwerke AG. projektierten übrigens in Kaprun die erste Gletscherbahn Österreichs, die zugleich die höchste Seilbahn der Ostalpen sein wird. Die Bergstation ist in 3040 Meter Höhe auf dem Nordwestgrat des Kitzsteinhornes geplant. Diese Bahn ermöglicht selbst während der Sommermonate Abfahrten mit einer Länge von 2,5 Kilometer über spaltenfreie Gletscher. Darüber hinaus erschließt sie für den Wintersportler ein Skieldorado, wie man es anderswo selten findet. In den Sommermonaten ergeben sich weiters noch verschiedene interessante Tourenmöglichkeiten. Die gesamte Anlage soll in zwei Abschnitten gebaut werden, und zwar von Kaprun bis zur Krefelder Hütte in 2400 Meter Höhe, und von da an bis zur Bergstation am Nordwestgrat des Kitzsteinhornes. Sämtliche technische Belange dieser Bahn sind bereits im

Einvernehmen mit den zuständigen Behörden berücksichtigt worden.

Der an der Kapruner Ache gelegene Ort Kaprun war zur Jahrhundertwende noch ein kleines Bergdorf mit 800 Einwohnern, das sich 'heute zu einem bemerkenswerten Urlaubsort des Landes Salzburg mit 2400 Einwohnern entwickelt hat. Die Gemeinde Kaprun ist bemüht, ihren Gästen alle Ansprüche zu erfüllen. In musterhaften Beherbergungsbetrieben stehen heute 1200 Fremdenbetten zur Verfügung. Ein Schwimmbad mit gepflegter Parkanlage, Sauna, Tennisplätze, Minigolf anläge, schöner Musikpavillon, modernes Kino, Brauchtumsveranstaltungen sorgen für Abwechslung, und ein gepflegter, gut ausgestatteter Lesesaal im neuen Gemeindehaus ist für besinnliche Stunden vorhanden. Mit zu den modernsten Jugendherbergen Österreichs zählt das zwischen dem Ort Kaprun und der Werkssiedlung der Tauernkraftwerke AG. in der Nähe des Sportplatzes der Gemeinde Kaprun malerisch gelegene Haus der lugend, das über das ganze lahr geöffnet ist.

Interessant ist der Kapruner Schlepplift, bei welchem sich eine besondere Betriebsweise ausgebildet hat, indem dieser Lift jedes lahr erst vor Wintereinbruch für die Skisaison aufgebaut und im Frühjahr nach deren Beendigung vor der Frühjahrsbestellung wieder demontiert wird; eine Anlage mit großer Anpassungsfähigkeit. Auch auf den Lechner-berg gibt es einen Skilift. Insgesamt besitzt Kaprun drei Skilifte. Auch die Schlittschuhläufer kommen zu ihrem Recht.

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