Margot Pilz in der Kunsthalle Krems: Pionierin, spät entdeckt
Sie feierte dieses Jahr ihren 85. Geburtstag, nun widmet die Kunsthalle Krems der Medienkünstlerin Margot Pilz eine sehenswerte Einzelausstellung.
Sie feierte dieses Jahr ihren 85. Geburtstag, nun widmet die Kunsthalle Krems der Medienkünstlerin Margot Pilz eine sehenswerte Einzelausstellung.
Margot Pilz zählt seit den frühen 1980er Jahren international zu den bedeutendsten feministischen Künstlerinnen. Die gebürtige Holländerin, die ihre frühe Kindheit auf Java verbrachte und, bedingt durch ihre jüdischen Wurzeln, einige Jahre in einem japanischen Konzentrationslager in der ehemaligen Kolonie Niederländisch-Indien verbringen musste, lebt seit 1954 in Österreich. Als Künstlerin wurde sie erst spät entdeckt und hat nun, mit 85 Jahren, ihre erste umfassende Einzelausstellung in der Kunsthalle Krems. Absolut sehenswert.
Andreas Hoffer hat die Präsentation mit viel Fingerspitzengefühl kuratiert und zeigt das Œuvre von Margot Pilz in all seiner Vielfältigkeit. Die Pionierin der Medienkunst changierte immer von konzeptuell bis experimentell. Ursprünglich Fotografin, damals schon ein kritischer Geist und in der Frauenbewegung engagiert, sah sie sich selbst viel zu lange nicht als Künstlerin. Erst als sie 1978 bei einem Frauenfest in Wien festgenommen wurde und entwürdigende Erfahrungen mit der Polizei machte, was sie heute als eine Art Initialzündung für ihre Arbeit als Künstlerin sieht, beginnt sie, als solche zu reagieren.
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