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Jacopo Spirei hat nun auch "Le nozze di Figaro" am Landestheater Salzburg auf die Bühne gebracht. Dank der Musik Mozarts kann man nicht viel falsch machen, der Regisseur blieb auch hier bei seinem Transfer der Da-Ponte-Opern in die Staaten, - diesesmal irgendwohin, wo es warm ist.

Da steht eine Beach-Villa mit bespielbarem Flachdach, einem kleinen Pool davor und da soll dann auch das Gesuche der Paare im vierten Akt -nein, hinter keinem Gesträuch, sondern unter und hinter Sesseln stattfinden. Einen richtigen Pavillon gibt es auch nicht (Bühnenbild und Kostüme: Bettina Richter), aber die Sonne scheint über all diesen Gerechten und Ungerechten und man kommt schließlich zu einem "Me-too"-Finale und so bleibt nur die rhetorische Anfangsfrage Figaros: "Se vuol ballare signor Contino" zu beantworten.

Der Herr Graf muss sich darauf einlassen, denn er will ja das Jus primae noctis wieder für sich beanspruchen. Was Mozart mit diesem Stück Zeittheater machte und wie er es zum Welttheater machte, das ist am "Figaro" abzulesen, und weil alles so selbstverständlich erscheint - Intrigenkomödie versus Beziehungsplot -, denkt man selten daran, dass die Musik alle Höhen und Tiefen der menschlichen Natur ausleuchtet: Tiefe Liebe und Zuneigung, oberflächliches Herumtändeln, Rechthaberei und Geldgier.

Sicher und überzeugend

So sah und hörte man bei der Premiere einen leicht dandyhaften Almaviva, elegant und bei guter Stimme: George Humphreys, ein Bariton, der dem Rollenanspruch von Aussehen und Auftreten ebenso wie stimmlich entspricht.

Die Sopranpartien der Damen, der Gräfin und ihrer Susanna, waren mit Anna-Fleur Werner und Laura Nicorescu tadellos besetzt. Aubrey Allicock gab ebenso sicher und überzeugend den um nichts verlegenen Figaro, der die Teile für das gemeinsame Zimmer (Cinque, dieci) mit seiner Susanna aus großen Transportkartons herausschält. Der Cherubino der Shahar Lavi fand nicht nur den Beifall der Damen auf der Bühne, sondern auch den des Premierenpublikums.

Es waren unter anderen noch Franz Supper (Bartolo), Alexander Hüttner (Don Curzio) sowie Tamara Ivanis (Barbarina) und Michael Schober (Antonio), die diesen "Figaro" auch stimmlich anspruchsvoll zum verdienten Erfolg brachten. Dazu, und nicht zuletzt, trugen selbstverständlich das Mozarteumorchester unter Adrian Kelly sowie Chor und Statisterie des Landestheaters kräftig zum Erfolg des Abends bei.

Le nozze di Figaro Salzburger Landestheater, 25.3., 30.4., 3.5.

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