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Riskanter Sport

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In Osterreich ereignen sich jährlich rund 700.000 Unfälle mit Personenschaden, das entspricht 80 Unfällen pro Stunde. Die Folgen dieser Unfälle sind jährlich 2,5 Millionen Krankentage, davon 500.000 Spitalstage. Die traurige Bilanz setzt sich mit etlichen tausend Unfalltoten und Dauerinvaliden pro Jahr fort.

Im Vergleich zu früheren Jahrzehnten sind es längst nicht die Fabriken mit schnell rotierenden Maschinen oder gefährlichen Substanzen, in denen sich die häufigsten Unfälle ereignen. Die Statistik zeigt: 520.000 Unfälle entfallen jährlich auf den Freizeitbereich. An oberster Stelle rangie-

Staat zahlt nicht

ren Sport (120.000) und Haushaltsarbeiten (72.000), gefolgt von (Kinder-)Spiel (55.300). Auch die über 45.000 Verkehrsunfälle mit Personenschäden entfallen zu einem großen Teil auf den Freizeitbereich.

Wenn etwa nach komplizierten Brüchen Gliedmaßen nicht mehr bewegungsfähig sind, so daß entweder teure Prothesen erforderlich sind oder ein längerer Aufenthalt in einem Rehabilitationszentrum, bezahlt die staatliche Unfallversicherung keinen Groschen. Aber auch nach Arbeitsunfällen ist - vor allem bei jüngeren Menschen wegen der geringen Beitragsjahre - die Leistung der Sozialversicherung für Versehrte nicht hoch. Die durchschnittliche Versehrtenrente der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt beträgt beispielsweise 2.641 Schilling. Oft müssen durch eine Ausgleichszulage die Einkünfte junger Berufsunfähiger auf das Existenzminimum angehoben werden.

Schutz rund um die Uhr

Die Folge vieler schwerer Unfälle sind langwierige Gerichtsprozesse, die zur Klärung der Verschuldensfrage dienen. Meist ist während dieser Zeit keiner der streitenden Parteien zu irgendeiner Zahlung verpflichtet.

Nach einem schweren Unfall kommt es aber oft darauf an, sofort Geld zur Verfügung zu haben: Bei bleibender Invalidität für allfällige Rehabilitation, bei Unfalltod, um die Existenz der Hinter-

bliebenen zu sichern. Nur wer eine private Unfallversicherung besitzt, darf damit rechnen, daß er oder seine Familie nach einem Unfall mit schwerwiegenden Folgen innerhalb kürzester Zeit finanziell sichergestellt wird. Bevor nämlich noch die Verschuldensfrage geklärt ist oder unabhängig davon, leistet die private Unfallversicherung - sozusagen als neutrale Stelle - Zahlung.

Eine private Unfallversicherung zahlt bei allen Unfällen, sowohl im Beruf als auch im Privatleben. Sie gilt auf der ganzen Erde und rund um die Uhr. Das vereinbarte Versicherungskapital wird bei Unfalltod zur Gänze, bei bleibender Invalidität entsprechend dem Invaliditätsgrad ausgezahlt.

Als Faustregel für die Festsetzung der Versicherungssummen sollten folgende Empfehlungen ins Auge gefaßt werden:

• mindestens ein Jahresgehalt für den Todesfall zur finanziellen Sicherung und als Uberbrük-kungshilfe für die Hinterbliebenen,

• mindestens zwei, besser aber drei Jahresgehälter für den Fall bleibender Invalidität.

An Folgen denken!

Diese Summe sollte deshalb so hoch gewählt werden, da nach Unfällen mit bleibender Invalidität mit hohen Kosten für den etwaigen Umbau der Wohnung, für Rollstuhl, Prothesen zu rechnen ist und nicht selten auch Umschulungskosten eines Berufswechsels hinzukommen.

Wer keinem Beruf mehr nachgehen kann, benötigt erst recht (wegen der eingangs erwähnten niedrigen Versehrtenrenten) zusätzliches Geld für den Lebensunterhalt.

Mit dem Unfallversicherer kann übrigens statt einer einmaligen Kapitalzahlung eine Unfallrente vereinbart werden.

Wert und Flexibilität einer privaten Unfallversicherung sind nicht zu übersehen. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang auch die Schaffung neuer Varianten in der Unfallversicherung, die nun auch bei Spitalsaufenthalten nach Unfällen Geldleistungen bieten, ohne daß es zu Dauerinvalidität kommen muß. Mit diesem Geld kann sich ein vorübergehend behindertes Opfer eine Heimoder Pflegehilfe leisten.

Jeder dritte Österreicher über 60 ist pflegebedürftig, ist bei den einfachsten Verrichtungen des täglichen Lebens auf fremde Hilfe angewiesen. Mit steigender Lebenserwartung und zunehmendem Seniorenanteü an der Bevölkerung wird das Problem noch größer werden. Aber auch Junge werden - oft unfallbedingt — über Nacht zu Pflegefällen, nicht selten zum Fall für die Sozialhilfe.

Pflege kostet Geld, da muß man erst gar nicht an ein Pflegeheim denken. Andererseits:

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