Das Grundprodukt für Opiate ist der Mohn. Er enthält einen Milchsaft, aus dem im getrockneten Zustand das Opium gewonnen wird. Dieses enthält als Wirkstoffe vor allem verschiedene Alka-loide, darunter das Morphin. Der Name Opium stammt vom griechischen Wort „opos" = Saft. Man meint damit den berauschenden und betäubenden Saft der Mohnkapsel. Man kannte dieses Rauschgift schon im Altertum. Heroin wird aus Morphinbase hergestellt. Dabei wird letztere mit Essigsäurean-thydrid oder durch Einwirkung von Acetylchlorid erwärmt. Das daraus gewonnene weiße Pulver besitzt eine sechsmal stärkere Wirkung als Morphin. Heroin gilt als die härteste Droge überhaupt und macht am stärksten süchtig.
Kokain wurde früher von den Inkas eingenommen. Diese kauten Kokablätter. Einige Indianervölker vermischten die Kokablätter mit Kalk und Asche. Mit diesem Verfahren wird der Wirkstoff Kokain noch besser freigesetzt. Beim Kokain handelt es sich um ein starkes Anregungsmittel, um ein „Stimulans", das Hunger und Müdigkeit verdrängt. Heute kann man dieses Rauschgift auch synthetisch herstellen.
Es wird geschnupft, über den Mund eingenommen oder im Hinblick auf eine raschere Wirkung gespritzt. Daneben wird es aber auch in einer Vermengung von Backpulver und Wasser zu Klumpen verbacken und aus einer Art Wasserpfeife geraucht. Dieses Produkt nennt man in Fachkreisen „Urack".
Wie wirken nun Opiate und Kokain? Wer Opium raucht, gerät nach und nach in einen Dämmerzustand, der zwischen Schlafen und Wachen liegt. Ohne das Bewußtsein zu verlieren, träumt er vor sich hin. In diesem Dämmerzustand werden körperliche Schmerzen betäubt und psychischer Kummer verdrängt, bis er nicht mehr wahrgenommen wird. Langsam gleitet der Opiumraucher in den Schlaf über. Wacht er nach einiger Zeit auf, stellen sich Zustände ein, die von scheußlichem Katzenjammer geprägt sind. Übelkeit, Unlust und die verschiedensten psychischen Störungen treten auf. Ähnlich wie beim Alkohol führt der Umstand, daß mit Hilfe von Opium Kummer und Schmerz kaum mehr wahrgenommen werden, zu immer neuer Wiederholung des Einnehmens. Das aber führt direkt in die Gewöhnung und Abhängigkeit.
Morphium und die aus ihm gewonnenen Stoffe werden fast immer durch Injektionen zu sich genommen. Bei diesem sogenannten „Fixen" spritzt man das Rauschgift mit Hilfe einer Nadel in die Venen. Die Wirkung setzt meist schlagartig ein („Flash"). Der Betroffene erlebt gleich zu Beginn ein wohliges bis schwebendes Gefühl.
Dann aber stellen sich Entzugserscheinungen ein. Er fühlt sich gedrängt, einen weiteren „Schuß" zu nehmen. Schließlich werden die Abstände immer kürzer und die Dosen immer höher. Die Qualen der prompt darauf folgenden Entzugserscheinungen sind so arg und scheußlich, daß geradezu ein zwanghafter Drang entsteht, immer weitere Injektionen durchzuführen. Dazu kommt die physische und psychische Abhängigkeit, mit Hilfe der Droge vorhandene Schmerzen und belastende Gef ühls-zustände abzudrängen:
Bei allen harten Drogen treten Folgeschäden auf, wenn man sie über einen bestimmten Zeitraum einnimmt. Am schnellsten geschieht dies bei Heroin. Die körperliche und psychische Abhängigkeit steht dabei an vorderster Stelle. Weitere Folgewirkungen sind Stimmungslabilität, Verflachung des Denkens, Verlust der Kontrolle über das Denken und Veränderungen bis Beeinträchtigungen der Persönlichkeit.
Nimmt der Abhängige eine Überdosis Gift, kommt es nicht selten zu einem akuten Vergiftungszustand. Dieser ist gekennzeichnet durch Bewußtlosigkeit, reduzierte Atmung, gerötetes Gesicht und stark verengte Pupillen. Die Haut wird blaß und kalt, die Körpertemperatur fällt. Todesfolge ist möglich.
Weiters sind chronische Vergiftungserscheinungen zu erwähnen. Bei chronischer Opiumvergiftung zum Beispiel kommt es zu Darmverstopfung, Appetitmangel, Abmagerung, Kräfteverfall und zu Symptomen vorzeitigen Alterns. Begleitet wird das alles durch Schlafstörungen, Zittern und Sprech- und Gehstörungen.
Was das Kokain angeht, so sind die von ihm bewirkten Folgeerscheinungen vor allem Halluzinationen. Dabei passiert es oft, daß der Betroffene sich durch Mengen von Getier (Spinnen, Flöhe) belästigt glaubt. Oft meint er, daß solche Tiere unter seiner Haut krabbeln. Im Bemühen, sie zu vertreiben, fügt er sich Kratzwunden zu. Dazu kommen Pupillenerweiterung, hervorquellende Augäpfel, Pulsbeschleunigung und verstärkte Darmbewegungen.
Starke motorische Unruhe, Rededrang, sexuelle Aktivitäten und eingeschränkte Selbstkritik sind weitere Symptome. Bei höherer Dosierung kann es zu Lähmungen kommen. Begleit- und Folgeschäden des Kokain sind schlechter Schlaf, Appetitlosigkeit, Geschwüre, Hautveränderungen, Leberschäden und psychische Persönlichkeitsveränderungen. Beim Schnupfen von Kokain wird die Nasenscheidewand angegriffen und teilweise zerstört.
Rauschgift bewirkt auch den Eindruck vorzeitigen Alterns, Gefühlsabstumpfung und Reduzierung der Interessen sind weitere Folgeerscheinungen.
Zum Thema Drogengelder und Bankgeheimnis siehe den Beitrag auf Seite 5.