Masern: Fakten & Zahlen

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Kurz vor Ostern brachen in Salzburg die Masern aus. Stark betroffen von der "Epidemie" war eine Waldorfschule. Als die Schule am Montag ihre Tore wieder öffnete, waren in Salzburg 183 Erkrankte gemeldet. Oberösterreich und Wien registrierten erste Fälle…

Masern sind eine hoch ansteckende Krankheit, die vor allem Kinder trifft. Charakteristisch sind rote Hautflecken, hohes Fieber und eine erhebliche Schwächung des Immunsystems. Folgende Komplikationen können auftreten: Mittelohrentzündung (15 Prozent), Lungenentzündung (bis zu 50 Prozent), Entzündungen des Gehirns (in etwa 1 von 1000 Fällen; davon wiederum stirbt jedes fünfte Kind, respektive 3 von 10 Kinder erleiden bleibende Schäden). Eine Impfung bietet nicht nur Schutz, sie verläuft auch im Vergleich zur echten Erkrankung harmlos. So liegt etwa die Wahrscheinlichkeit durch die Impfung eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) zu bekommen bei 1:1.000.000; bei der Masern-Erkrankung ist die Wahrscheinlichkeit dafür 1000 Mal höher.

Laut Statistiken der WHO (2006) erkranken jedes Jahr rund 20 Millionen Menschen an Masern; 240.000 sterben an der Krankheit, respektive an deren Folgen. Die überwiegende Mehrheit der Todesfälle tritt in sehr armen Ländern auf, wo sich schlechte Gesundheitssysteme in Kombination mit einer Mangelernährung fatal auswirken. In Europa und Amerika konnte durch groß angelegte Impfkampagnen die Zahl der Krankheitsfälle drastisch verringert werden. So gab es in den USA um 1960 rund 500.000 Masernfälle pro Jahr. Nachdem die Impfung 1963 eingeführt worden war, nahm die Häufigkeit rapide ab; 2001 etwa wurden nur mehr 116 Fälle registriert

Der außerordentliche Erfolg der Amerikaner beruht darauf, dass Kindern der Besuch einer öffentlichen Schule ohne Impfung verboten ist. In Europa lässt man den Eltern mehr Entscheidungsraum. Deshalb ist die Durchimpfungsrate weniger hoch. So kommt es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen - wie zuletzt in Salzburg. TM

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