Angesichts von Krieg, Zerstörung und Aufrüstung: Kann der Mensch mehr als Konflikt und Gewalt? Die neue FURCHE-Serie – über gefährdete Quellen des Friedens aus Gesellschaft, Politik und Religion.
Warum kam es seit 1945 nie zu einem weiteren Kernwaffeneinsatz? Eine Frage, die der Sicherheitspolitik-Experte Frank Sauer jahrelang beforschte. Ein Interview über Angst, Abschreckung, Abwägung – und Atombomben in Belarus.
Die südostpolnische Stadt Rzeszów und ihr Flughafen sind zum Drehkreuz für westliche Waffentransporte geworden. Welche Folgen hat das für die Bewohner? Ein Ortstermin.
Die russische Gesellschaft sei besessen vom neoimperialistischen Gedankengut, sagt Vasyl Khymynets, ukrainischer Botschafter in Österreich. Über Friedensdebatten, Trugschlüsse und Putins mögliches Ende.
Eine gefügige Kirche sowie ein identitätsstiftendes Retro-Konglomerat aus der Ideenwelt alter imperialer Größe sollen die Opferbereitschaft der Bevölkerung für Russlands Krieg gegen die Ukraine aufrechterhalten und die Reihen hinter Wladimir Putin schließen.
Die OSZE wurde geschaffen, um den Graben zwischen Russland und dem Westen zu überbrücken, sagt Karl Schwarzenberg. Ein Gespräch über neue Zäune in Europa, den Krieg in der Ukraine, die Atomkrieg-Drohung aus dem Kreml und Österreichs Neutralität.
Ohne westliche Waffen würde sich das Blatt in der Ukraine binnen Wochen zugunsten Russlands wenden. Wie weit darf, muss oder soll Unterstützung gehen? Über „Ver-Antwortung“ als Denken des anderen und Denken im Antworten.
Waffenlieferungen an die Ukraine sind eine schlechte Lösung, aber die einzige, sagt Brigitte Quint. Denn Putin würde nur die Sprache der Gewalt verstehen. Ein Pro.
Der Politologe Vedran Dzihic ist 1993 vor dem Jugoslawienkrieg geflüchtet. Er hatte sich mit „seinem Krieg“ versöhnt. Doch als die ersten Raketen über die Ukraine flogen, kam alles wieder zurück. Über das Gute in schrecklichen Zeiten.
Die Republik Moldau zählt zu den ärmsten Ländern Europas. Inflation, Krieg und die Energiekrise lassen das kleine Land vor dem Winter zittern. Hilfe kommt unter anderem von der österreichischen Hilfsorganisation Concordia.
Hinter Russlands Angriff auf die Ukraine steckt die Unfähigkeit, sich mit verlorener Größe zu arrangieren. Bricht das System Putin zusammen, wird das heute noch weltgrößte Kolonialreich untergehen – und China profitieren. Eine politisch-historische Betrachtung.
Im Westen umjubelt, in seiner Heimat verachtet, hat Michail Sergejewitsch Gorbatschow mit „Glasnost“ und „Perestroika“ die Geschichte geprägt. Nun ist er 91-jährig gestorben. Eine persönliche Würdigung.
London, ein Tag im Juni 1923. Mrs. Dalloway kauft Blumen, am Abend wird es eine Party geben. Der Krieg ist vorbei. Oder doch nicht? Virginia Woolf schrieb mit „Mrs. Dalloway“ einen epochemachenden Roman, der 100 Jahre später noch seinesgleichen suchen kann.
Die ukrainische Geschichte und der Blick darauf sind vielschichtig. Und haben sich seit Kriegsbeginn im Februar verändert. Ein Gespräch mit dem ukrainischen Historiker und Holocaust-Forscher Anatolij Podolskyj.
Dieser Krieg sei auch unsere Schuld, sagt der litauische Europaabgeordnete und Ex-Premier Andrius Kubilius und warnt Europa davor, seine Fehler der letzten zehn Jahre zu wiederholen und gegenüber Russland Schwäche zu zeigen.
Die Kritik am ukrainischen Präsidenten wächst. Nicht er hat das Heft in der Hand in der Ukraine – es ist vielmehr die Öffentlichkeit, mit deren Meinung der Staatschef und Kriegsherr mitzuschwimmen versucht.
Zwischen Konkurrenz und Miteinander: Zwei orthodoxe Kirchen und die griechisch-katholische Kirche sind die größten Religionsgemeinschaften im Land. Dialogversuche bleiben schwierig – auch im Krieg.
Mitte Juni sperrte Litauen für bestimmte Güter aus der EU-Sanktionsliste den Transitverkehr zwischen Russland und der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad. Nun rudert die EU zurück – und sollte aus dem Vorgang einige Lehren ziehen.
Fast vier Millionen Ukrainer befinden sich in Polen. Große Flüchtlingslager gibt es kaum. Stattdessen Integration – auf allen Ebenen. Reportage aus Krakau.
In der Republik Moldau wird mit großer Sorge beobachtet, was sich in der Ukraine zuträgt. Groß ist auch die Angst, selbst zum Angriffsziel Russlands zu werden. Direkte Drohungen gab es zuhauf. Jetzt ist auch die Republik Moldau EU-Beitrittskandidat. Ein Stimmungsbericht.
Raketensysteme wie Javelin oder NLAW sind wegen ihres Einsatzes durch die ukrainische Armee allgemein bekannt. Wenige wissen: Es sind polnische Systeme. Ein Blick auf eine stille und erfolgreiche Rüstungsindustrie.
Der Politologe Vedran Dzihic ist 1993 vor dem Jugoslawienkrieg geflüchtet. Jährlich erinnert er an den „Tag der weißen Bänder“, der seine Heimatstadt Prijedor zu einem grausamen Hort ethnischer „Säuberungen“ machte.
In der europaweiten Solidarität mit der Ukraine sieht Migrationsforscher Gerald Knaus ein Lehrbeispiel für einen generell empathischen und pragmatischen Umgang mit Flüchtlingen.
In der südukrainischen Region manifestiert sich, was die russische Propaganda mit „Befreiung“ meint. Die Region soll einverleibt werden, allerdings stößt die Besatzung auf massive Widerstände.
Maksym Butkevych ist ein bekannter ukrainischer Pazifist, Menschenrechtler und politischer Kritiker. Jetzt ist er Soldat. Warum, hat er der FURCHE erzählt.
An die Stelle einer menschheitsbedrohenden Naturkatastrophe in Gestalt eines Virus ist die Bedrohung durch enthemmte Artgenossen getreten. Höhlentheoretische Überlegungen zur russischen Invasion der Ukraine - im Rahmen der FURCHE-Serie "Krieg und Frieden".
Der argumentative Unterbau von Russlands Angriffskrieg ist ein irrationaler Sumpf aus völkischem Gedankengut, zwänglichem Größenwahn und sowjetnostalgischer Rhetorik. Warum eine diplomatische Lösung utopisch anmutet.
Wladimir Putin hat den Ukraine-Krieg durch eine perfide Täter-Opfer-Umkehr legitimiert. Wie lässt sich die russische Aggression aus psychoanalytischer Sicht verstehen?
Bezahlte Kampfeinheiten prägen weltweit das Kriegsgeschehen. Auch in der Ukraine greifen Putins Söldner der Firma Wagner ein – Spezialisten für verlustreiche Schlachten und Brutalität.
Jeder Krieg scheint den durch Thomas Hobbes bekannt gewordenen Satz „Homo homini lupus“ zu bestätigen. Doch ist dem wirklich so? Über Zivilisation und Barbarei.
Entsetzliche Bilder von der Zerstörung Mariupols: Der Schriftsteller Richard Wall liest die Notizen über die Erzählungen seines Vaters wieder, der 1945 als Kriegsgefangener dorthin gebracht wurde.
Entspannung zwischen Ost und West sowie gegenseitige Verpflichtungen ziviler und militärischer Natur sind obsolet geworden. Was vor allem an Russland liegt.
Der Krieg in der Ukraine hat die OSZE, jene Organisation, die den Frieden zwischen Ost und West fördern sollte, ihrer Existenzgrundlagen beraubt. Wie soll, wie kann es weitergehen? Experten raten zu kleinen Schritten.
Bei den Geflüchteten aus dem Ukraine-Krieg geht es jetzt auch darum, langfristige psychische Folgen zu verhindern. Denn Kriegstraumata lasten oft schwer auf ganzen Familiengeschichten.
Die Bereitschaft zum Dialog und eine glaubhafte Verteidigungsbereitschaft schließen einander nicht aus. Über das Recht der Ukraine auf bewaffneten Widerstand gegen die russische Invasion.
Mit dem Ukraine-Krieg ist die Verständigung zwischen Russland und dem Westen abgerissen. Empathie-Experte Joachim Bauer über Putins Psyche und Mitgefühl in traumatischen Zeiten.
Wenn sich Religion mit irdischer Macht vermengt, entsteht eine gefährliche Mischung, die auch der Gewalt das Wort redet. Eine Klärung anlässlich der Ukraine-Invasion.
Derzeit sind sie im Balkan-Krieg im Einsatz: die Berufssoldaten der Fremdenlegion, die seit fast 170 Jahren für Frankreichs "Glanz und Gloria" kämpfen und bluten. Viele sehen diese multinationale Truppe auch als Vorbild für eine künftige Europa-Armee.
Dem Phänomen der Friedensbewegungen versuchte unlängst eine Reihe junger Wissenschafter bei einem Symposion in Salzburg auf den Grund zu gehen. Es gelang ihnen aber nur zum Teil.