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Konter gegen Kriegstreiber: Kishida in Kiew, während Xi im Kreml weilt

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Über einen weltpolitischen Konter gegen ein auffälliges Zusammenrücken.

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Über einen weltpolitischen Konter gegen ein auffälliges Zusammenrücken.

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Dass dieses Timing Zufall ist, glauben wohl nur wenige: Zeitgleich mit Xi Jinpings Staatsbesuch in Russland tauchte Japans Premier Fumio Kishida überraschend in Kiew auf – und versicherte Wolodymyr Selenskyj „die Solidarität und unerschütterliche Unterstützung Japans und der G7-Staaten“.

Der Ukraine half Japan zwar bislang nicht mit eigenen Waffen (das Land verzichtet in seiner Verfassung auf Gewaltausübung zur Lösung internationaler Konflikte), aber mit Finanzhilfen, die im weltweiten Vergleich beeindruckend sind: Ein japanisches Hilfsprogramm für Kiew im Umfang von 5,5 Milliarden US-Dollar wurde auf den Plan gerufen.

In der Tat wirkt Kishidas jüngster Auftritt wie ein gezielter weltpolitischer Konter gegen Kriegstreiber Putin und Chinas Machthaber sowie deren augenfälliges Zusammenrücken. Auch weil Putins Krieg in Europa für die gesamte demokratische Staatenwelt des Pazifiks als Warnsignal gesehen wird. Sollte sich Russland militärisch durchsetzen, so lautet die Sorge in Asien, werde sich der machtgierige Xi an Putin ein Beispiel nehmen und ebenfalls seine Nachbarn überfallen: erst Taiwan, dann wohl Japan, früher oder später das rohstoff- und energiereiche Australien.

Indes wurde beim Treffen von Xi Jinping und Putin das „enge Bündnis“ der beiden Länder nachdrücklich betont.

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