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SORTIMENTENTRMPELUNG

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Auch das Fürstentum Liechtenstein ist der EFTA beigetreten. Dies nicht aus innerer Begeisterung, sondern deshalb, weil die Schweiz, zu der Liechtenstein zoll- und währungsrechtlich gehört, der EFTA beigetreten ist. Denn die liechtensteinische Industrie, die sehr hoch entwickelt ist, hat bei einem Gesamtexport von 74 Millionen Franken (1959) davon rieben 61,2 Millionen, die in die Schweiz, also wirtschaftliches Inland, gingen, nur 10,2 Prozent in

vös und besorgt. EWG-Kopfschmerzen hat also nicht nur Österreich. Man will nun, wie aus einer liechtensteinischen Quelle hervorgeht, versuchen, den Export Liechtensteins nach Österreich (er macht mit 1,66 Millionen Franken 1959 rund 20 Prozent des gesamten [nichtschweizerischen] EFTA-Exports des Fürstentums aus) zu intensivieren. Österreich wird damit nur eine beschränkte Freude haben, zumal der unsichtbare Export aus Liechtenstein nach Österreich durch den enormen Umfang des Konsumgüterkaufes der Vorarlberger in Liechtenstein schon groß genug ist. Die Tankstellen, Kaufläden, Handwerker usw. der liechtensteinischen Orte Nen-deln und Schaanwald leben zu 95 Prozent, jene von Mauren und Schaan zu 50 Prozent, jene von Vaduz und Eschen zu 30 Prozent vom österreichischen Käuferpublikum, und noch entstehen immer neue Geschäfte. Ähnlich ist es mit Buchs, wo das Riesenwarenhaus Jelmoli-AG. nur für diese Vorarlberger Käufer ein neues Großwarenhaus erbaut hat, wie auch die MIGROS für dieselben Käuferkreise einen gewaltigen Neubau erstellte.'Freilich: Die Preise fast aller Konsumgüter für den Haushalt sind „drüben“ billiger als in Vorarlberg.

Als weiteres Hilfsmittel gegen die Gefahren der EFTA plant die liechtensteinische Industrie nun auch noch eine, ,Sortimententrümpelung“, das heißt, die Firmen sollen nur noch wenige, möglichst fertigungsverwandte Produkte erzeugen, dies mit großen Auflagenhöhen und weitgehender Automatisierung.

Ob wir in Österreich auch zur Sortiment-entrümpelung werden schreiten müssen?

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