Werbung
Werbung
Werbung

Höllische Arbeit

"Der Berg, der Menschen frisst" - das ist der bolivianische Cerro Rico, in dem seit Jahrhunderten Silber abgebaut wird. Tausende Tonnen Feinsilber hat der Berg hergegeben - und angeblich schon acht Millionen Menschen verschlungen. Auch Kinder arbeiten unter Tage. Zurzeit sind es etwa achthundert, die in den Silberminen etwas Geld zum Familieneinkommen dazuverdienen müssen. Basilio ist einer von ihnen. Er ist vierzehn, lebt mit seiner Mutter und seinen beiden Geschwistern am Berg und muss seit vier Jahren arbeiten. In der Schule möchte er nicht sagen, dass er Bergarbeiter ist, sonst wird er ausgelacht.

Die Regisseure Richard Ladkani und Kief Davidson haben den Buben in den Berg hinein begleitet, vorbei einer geheimnisvollen Teufelsstatue, dorthin, wo Basilio mit bloßen Händen Löcher bohrt für die Sprengungen. Damit keine Unfälle passieren, beten die Arbeiter zu der Statue, dem Tio, und opfern ihm einmal jährlich ein Tier. "The Devil's Miner" zeigt aufwühlende Bilder und ein bedrückendes Schicksal. Er will die Situation der Porträtierten ändern - auch durch Zusammenarbeit mit der Kindernothilfe. Und doch ist bei allem guten Willen eine übermäßig pädagogisierende, beinahe banale Dokumentation entstanden. Das haben diese Kinder nicht verdient. Magdalena Miedl

The Devil's Miner

USA/D 2004. Regie: Richard Ladkani, Kief Davidson. Mit Basilio Vargas, Bernardino Vargas. Verleih: Docuzone. 82 Min.

Leblose Komödie

Nach einem Autounfall liegt die Jungärztin Elizabeth (Reese Witherspoon) im Koma. Ein Lebenszeichen von ihr spürt lediglich David (Mark Ruffalo), der Untermieter ihrer Wohnung. Er ist nämlich der Einzige, dem Elizabeths Geist erscheint, der irgendwo zwischen Himmel und Erde schwebt. Es dauert nicht lange, bis sich David in den Geist verliebt. Als er erfährt, dass die Geräte, die Elizabeths Körper noch am Leben halten, bald abgedreht werden sollen, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.

Die Geschichte erinnert stark an "Stadt der Engel". Ästhetik, Poesie oder Tiefgang wird man aber vergeblich suchen. Sensible Themen wie Euthanasie werden in dieser Liebeskomödie oberflächlich behandelt, der Plot scheint so durchsichtig wie Elizabeths Geist. Die literarische Vorlage für den leidlich erträglichen Romantikfilm liefert der gleichnamige Roman von Kitschautor Mark Levy. Die flache Verfilmung mit mäßiger Darstellerleistung spiegelt das Befinden der Hauptperson wieder: Beiden fehlt es an Lebendigkeit.

Veronika Dolna

SOLANGE DU DA BIST

Just like in Heaven

USA 2005; Regie: Mark Waters.

Mit Reese Witherspoon, Mark Ruffalo, Jon Heder. Verleih: UIP. 90 Min.

Familiäre Fantasy

Ein bisschen "unendliche Geschichte", dazu und eine Prise "Ice Age", gut würzen mit Fabelwesen der griechischen Mythologie und mit ein wenig "Parzival" garnieren: die "Chroniken von Narnia" sind ein bekömmlicher Weihnachtsschmaus fürs Familienkino à la Disney, wenn auch kalt serviert auf einer Rahmenhandlung im Zweiten Weltkrieg, der im Hintergrund immer präsent bleibt.

Vier Geschwister werden zum Schutz vor Bombenangriffen von London aufs Land geschickt. Dort erwartet sie eine Art Gruselschloss mit altem Professor nebst Hausdrachen und einem magischen Schrank, der in fremde Welten führt: in das Fabelreich Narnia - in dem es auch nicht friedlicher zugeht als in Europa, nur dass die Guten sicher siegen werden und die Opfer von den Toten auferstehen. Shrek-Regisseur Andrew Adamson wagte sich mit dieser Verfilmung an einen der sieben Teile von C.S. Lewis' gleichnamigem Fantasy-Bestseller, ein Opus mit Harry Potterschen Ausmaßen. Die Animationen dazu kommen aus dem neuseeländischen weta-Studio, seit "Herr der Ringe" ein ernsthafter Konkurrent für Hollywood. Dick aufgetragen, aber gut gemacht und gespielt. Sabine E. Dengscherz

DIE CHRONIKEN VON NARNIA:

DER KÖNIG VON NARNIA

USA 2005. Regie: Andrew Adamson. Mit Georgie Henley, Tilda Swinton, William Mosley. Verleih: Buena Vista. 130 Min.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung