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BUCHER WURM

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• Die Französische Revolution wird durch den Freiburger Historiker Ernst Schulin kenntnis- und faktenreich beschrieben, ohne daß ihr eigentliches Wesen erörtert würde. Eine vorwiegend politisch, ökonomisch und soziologisch orientierte Untersuchung vermittelt die Phänomenologie des Zeitgeschehens von 1788 bis 1799. Von großem Wert ist Schulins Überschau bisheriger Geschichtsschreibung auch deshalb, weil sie auch den Verfall marxistischer und progressistischer Interpretationen genau widerspiegelt. DIE FRANZÖSISCHE REVOLUTION. Von Ernst Schulin. Verlag C. H. Beck, München 1988. 285 Seiten, Ln., öS 296,40.

• Hunderte Abschiedsbriefe aus den Kerkern der Französischen Revolution, die niemals ihre Adressaten erreichten, sind ein erschütterndes Zeugnis des fürchterlichen Blutzolls, den der Aufbruch zur Utopie der Gleichheit forderte. Diese Dokumente des Leidens und der Verzweiflung zum Tode Verurteilter sind in minuziöser Arbeit durch den jungen Historiker Olivier Blanc gesichtet und in geordneter Auswahl veröffentlicht worden.

DER LETZTE BRIEF. DIE SCHREK- KENSHERRSCHAFT DER FRANZÖSISCHEN REVOLUTION IN AUGENZEUGENBERICHTEN. Von Oli- vier Blanc. Aus dem Französischen von Brigitte Pätzold. Paul Zsolnay Verlag, Wien, Darmstadt 1988. 325 Seiten, öS 268,-.

• Dimensionen und Wirkungen der revolutionären Dynamik analysiert ein gut illustrierter, überwiegend trok- ken-lehrbuchhafter Sammelband des Ploetz-Verla- ges. Das übersichtliche und detailgenaue Werk, an welchem zehn Autoren mitwirkten, legt unter anderem die Veränderungen auf dem Gebiete der Wirtschafts- und Sozialpolitik, den Wandel des Rechtswesens und der Familienbeziehungen dar.

DIE FRANZÖSISCHE REVOLUTION. Herausgegeben von Rolf Rei- chardt. Verlag Ploetz, Freiburg, Würzburg 1988. 335 Seiten, öS 343,20.

• Bilder und Dokumente des

Pariser Lebens von 1789 bis 1794 haben die Romanisten Franz Baasner und Ruth Ja- koby in durchaus repräsentativer Auswahl gesammelt und sparsam kommentiert. Vom Fall der Bastille bis zum Sturz Robespierres werden soziale, politische, militärische Aspekte der Französischen Revolution aus der Sicht von Zeitzeugen und Zeugnissen aufgehellt Dokumentarischer Charakter und Gestaltung prädestinieren das Werk für die Verwendung im Schulunterricht.

PARIS 1789. JOURNAL DER TATER, OPFER UND VOYEURE. Von Ruth Jakoby und Frank Baasner. Elster Verlag, Baden-Baden 1988. 432 Seiten, öS 694,20.

• Im Spiegel der Kunst erfaßt Jean Starobinski den Ausbruch rationalistischer Ideologie im Jahre 1789. Eine gediegene und leidenschaftliche Konzeption revolutionärer Ästhetik führt von Jacques Louis David zu Johann Heinrich Füssli, von der geometrischen Architektur Etienne-Louis Boullėes zur klassizistischen Plastik Antonio Canovas.

1789. DIE EMBLEME DER VERNUNFT. Von Jean Starobinski. Herausgegeben und mit einem Vorwort versehen von Friedrich A. Kittier. Aus dem Französischen von Gundula Gobei. Wilhelm Fink Verlag, München 1988. 192 Seiten, öS 374,40.

Verfasser der Kurzbesprechungen:

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