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“Go west“- ein Angebot an Ungarn

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Neues Modell einer wirtschaftlichen Kooperation mit östlichen Investoren

Die Reformvorgänge im Osten lösen auch im Westen eine starke Aktivitätswelle aus. Für viele westliche Unternehmen wird “Go east“ die neue unternehmerische Devise.

In Ungarn bestehen derzeit zirka 300 Joint Ventures. 50 davon sind österreichisch-ungarische Gemeinschaftsunternehmen. “Go west“ ist die brennende Problemstellung junger ungarischer Unternehmen.

Die niederösterreichische Be- triebsansiedlungsgesellschaft Eco Plus schlägt in der wirtschaftlichen Kooperation mit Ungarn einen neuen Weg vor. Joint Ventures

Ungarn-Österreich und Österreich- Ungarn mit Blickrichtung auf den europäischen Binnenmarkt von 1992*).

Niederösterreich nimmt schon alleine aufgrund seiner geopoliti- schen Lage eine wirtschaftliche Drehscheibenfunktion ein. Österreich liegt im Spannungsfeld zwischen Ost-West und Nord-Süd. Mit und über Österreich/Niederöster- reich ergeben sich für die Wirtschaftsgemeinschaften EG, EFTA und COMECON neue Kooperationsfelder.

Was kann Niederösterreich dem Wirtschaftspartner Ungarn anbieten?

• Zugang zum EG- und EFTA- Markt

• gut ausgebildete Fachkräfte

•Kooperationen im Technologie-

und Forschungsbereich

• Know how in den Bereichen Finanzierung, Marketing, Vertrieb, Organisation, Logistik

• konkurrenzfähige Betriebsstandorte

• Infrastruktur

• Finanzierungshilfen

• Know-how in der Betriebsan- siedlung.

Für die Ansiedlung von Betrieben stehen in ganz Niederösterreich Grundstücke, abgestimmt auf verschiedene Wünsche von Investoren, zur Verfügung. Neben diesen Betriebsgrundstücken bieten die niederösterreichischen Industriezentren voll aufgeschlossene und mit verschiedenen Servicestellen ausgestattete Betriebsflächen. Industriezentren bestehen bereits in Wr. Neudorf, Wr. Neustadt und Wölkersdorf. Geplant ist die Errichtung eines Industriezentrums im Westen von Niederösterreich.

Besonders interessant für ungarische Unternehmen sind das Industriezentrum Niederösterreich-Süd II (IZ NÖ-Süd H) und das Regionale Innovationszentrum (RIZ) Wr. Neustadt:

Das Industriezentrum Wr. Neustadt befindet sich im Aufbau. Hier stehen über 40 Hektar Ansiedlungsfläche zur Verfügung. Das Ansiedlungsinteresse ist überraschend groß. Als erstes Unternehmen siedelte sich am Gelände des Industriezentrums das Regionale Innovationszentrum (RIZ) an. Im Rahmen des RIZ besteht ein Gründerzentrum, das jungen Unternehmern hilft, die Anlaufphase ihres Betriebes zu besonders günstigen Bedingungen zu bewältigen. Das RIZ bietet darüber hinaus Beratungsund Informationsleistungen den Betrieben der Region an. Mit Ungarn hat das Regionale Innovationszentrum bereits erste Kontakte hergestellt.

Für ungaris che Untemehmen, die sich in Niederösterreich niederlassen, beziehungsweise mit einer österreichischen Firma kooperieren wollen, bietet das Industriezentrum NÖ-Süd II mit dem Regionalen Innovationszentrum beste Voraussetzungen: Nähe zu Ungarn, gut ausgebildete Arbeitskräfte in der Region, sehr gute Verkehrsverbindungen, Nähe zum Wiener Beschaf-

fungs- und Absatzmarkt, Möglichkeit der Forschungskooperation (zum Beispiel mit dem Forschungszentrum Seibersdorf).

Investoren erhalten in Niederösterreich von der Betriebsansied- lungsgesellschaft Eco Plus Information und Beratung in allen standortmäßigen, technischen, betriebswirtschaftlichen, rechtlichen und finanziellen Fragen. Weiters wird Unterstützung bei der Durchführung der Ansiedlung geboten, zum Beispiel in der Vermittlung von Behördenkontakten.

Vorprodukte aus Ungarn nach Österreich - ein mögliches Kooperationsmodell:

— die erste Produktionsstätte befindet sich in Ungarn

— Vorprodukte mit einem Fertigungsgrad von zum Beispiel 50, 40 oder 30 Prozent werden erzeugt,

—Transport der Vorprodukte nach Österreich (Vermeidung von Zollbarrieren);

— die zweite Produktionsstätte ist in Niederösterreich;

— hier erfolgt die Finalisierung beziehungsweise Veredelung der Produkte;

— durch eine ausreichende Be- oder Verarbeitung beziehungsweise Veredelung erhalten die Produkte das österreichische Ursprungszeugnis;

— Vermarktung durch gezielte Marketing- und Werbemaßnahmen;

— Vertrieb der Produkte über internationale Absatzwege für die internationalen Märktebeziehungsweise unter dem besonderen Blickwinkel auf den Europäischen Binnenmarkt von 1992.

Der Autor ist Hauptgeschäftsführer der Eco Plus, Gesellschaft für Betriebsaltsiedlung und Regionalisierung in NÖ.

1) Um diese neuen Modelle vorzustellen und sie mit ungarischen und österreichischen/niede- rösterreichischen Wirtschaftsvertretem zu diskutieren, veranstaltet Eco Phis am 2. Juni 1989 ein Wirtschaftssympoekm in Budapest

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