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Karl Rahner

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Johann Baptist Metz, der sich selbst als Schüler Karl Rahners versteht, stellte jüngst fest, daß dieser „an allen Ecken und Enden“ fehle. So sehr diese Äußerung den ohne Zweifel bedeutendsten Theologen im deutschen Sprachraum nach dem Zweiten Weltkrieg ehren mag - ist sie nicht ein Armutszeugnis für die gegenwärtige Theologie?

Dieses Fehlen können auch die verdienstvollen Reprisen der Bücher Rahners und über ihn nicht ersetzen, für die es offensichtlich einen entsprechenden Käuferbedarf gibt.

„Sendimg und Gnade. Beiträge zur Pastoraltheologie“ erschien in erster Auflage 1959, also vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Die Beiträge enthielten damals schon wegweisende Vorschläge, die das Konzil dann aufgriff - etwa die Wiedereinführung des ständigen Diakonats. Die „Beiträge“ liegen nun in fünfter Auflage mit einer Einleitung, Anmerkungen und einem Register von Karl Neufeld versehen vor.

Mit „Karl Rahner verstehen“ gelang einem anderen Schüler, Herbert Vorgrimler, „eine Einführung in sein Leben und Denken“, die nun ebenfalls in unveränderter zweiter Auflage vorliegt. Diese Einführung bietet vor allem auch die so wichtigen Dokumente rund um die Mitarbeit Rahners während des Konzils - diese wurde ja von verschiedener Seite hintertrieben, schließlich aber doch offiziell gutgeheißen, sodaß Rahner zu einem der engsten Berater von Papst Paul VI. und den Kardinälen König und Döpfner wurde.

In einer Zeit, die mehr denn je Mut zu neuen Aufbrüchen erfordert, wäre Rahner nichtdas schlechteste Vorbild.

SENDUNG UNDGNADE. Beiträge zur Pastoraltheologie. Von Karl Rahner. Einleitung, Anmerkungen und Regia ter von Karl Neuf eld. Tyrolia Verlag, Innsbruck/Wien 198a 576 Seiten, öS 480,-.

KARL RAHNER VERSTEHEN. Von Herbert Vorgrimler. Verlag Herder Freiburg/Breisgau 1988.222 Seiten, öS 177,90

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