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Viel Geld für unsere Forschung

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Als der Nationalrat am 25 Oktober 1967 das Forschungsförderungsgesetz mit den Stimmen der beiden Großparteien annahm, bedeutete dies einen Meilenstein. Es war eines der wenigen, die während der Alleinregierung der ÖVP die Zustimmung der SPÖ fanden, und bewirkte einen Aufschwung der Forschungstätigkeit in Österreich, den sich die Initiatoren des Gesetzes in diesem Ausmaß kaum erhofft haben mögen.

Das Verdienst am Zustandekommen nach jahrelangem Drängen kam vor allem zwei Vorkämpfern der Forschungspolitik, den Professoren Hubert Rohracher und Hans Thirring, und im politischen Bereich dem damaligen Unterrichtsminister Theodor Piffl-Perčevič und dem SPÖ-Abgeordneten Karl Mark zu. Sie sollte man keinesfalls vergessen, wenn die beiden damals geschaffenen Fonds „Geburtstage feiern“ — heuer etwa ihr Bestehen seit 20 Jahren.

Hans Tuppy, schon in der Vorphase als Fachmann beteiligt, soll nun als Minister verwirkli-

chen, was er acht Jahre lang als Fondschef fordern mußte: eine wesentliche Erhöhung der Forschungsaufwendungen. Bis 1990 sollen sie 1,5 Prozent des Bruttonationalproduktes erreichen. Heute sind es 1,3 Prozent. Die Schweden wenden drei Prozent auf.

Österreichs Forschung wird heute von amerikanischen Experten im Bezug auf ihre Qualität hinter Frankreich, aber vor der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz auf den zweiten Platz gereiht. Der „Wissenschaf tsfonds“ hat in 20 Jahren für fast 5.500 Forschungsvor- haben drei Milliarden Schilling zur Verfügung gestellt. 80 Prozent davon flössen in Projekte der Naturwissenschaften und der Technik.

Im Vorjahr hat der zweite, der , JT orschungsf örderungsf onds der gewerblichen Wirtschaft“ , 800 Millionen bereitgestellt. Das Gesamtforschungsvolumen der Wirtschaft erreichte zehn Milliarden.

Wo überall in den vergangenen Jahren in Österreich die Entwicklung und Vermarktung eines Produkts, aufbauend auf der Forschungstätigkeit der Wissenschaftler, weltweite Erfolge gebracht hat, schildert eine an der Wirtschaftsuniversität entstandene Erhebung: Von der Saatgutaufarbeitung in der Agrartechnik über die Airdec- Flugzeugfolien für Passagierflugzeuge bis zur schlüsselfertigen Sackfabrik der Verpak- kungsindustrie. Diese Zusammenstellung, die keineswegs erschöpfend ist, scheint geeignet, das etwas lädierte Selbstbewußtsein der Österreicher auf diesem Gebiet wieder geradezurichten.

PRODUKTINNOVATIONEN - 99

ÖSTERREICHISCHER ERFOLGSPRODUKTE MIT WELTGELTUNG. Von Alois Brusatti, und Verena Hofstätter (Herausgeber), Verlag Peter Müller, Wien 1986.

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