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Was Kreisky über Vorgänger denkt

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K. über Leopold Figl: Bundeskanzler und Bundesminister Ing. Figl hat einen sehr festen Platz in der Zweiten Republik aufgrund seiher hervorragenden Charaktereigenschaften, seines unerschütterlichen Mutes und seiner Entschlossenheit, die ich aus der Nähe beurteilen konnte.“

K. über Adolf Schärf: Br. Adolf Schärf war ein großer Realpolitiker. Und ein großer Realpolitiker ist man meiner Meinung nach dann, wenn man Grundsätze, unter denen man angetreten ist, nicht vernachlässigt. Zu den Weisheiten, die ich jedenfalls von Dr. Schärf gelernt habe, gehört eine aus der Koalitionszeit, als er Vizekanzler war und wo er seinen Freunden immer wieder gesagt hat: Alles das, was ihr heute durchzusetzen in der Lage seid, das muß euch auch recht sein, wenn ihr einmal nicht mehr in der Regierung seid. Und ich finde, das ist so wichtig, daß man bei allem, was man tut, auch an eine Situation denkt, die anders geartet ist.“

K. über Julius Raab: Bür mich war Julius Raab jedenfalls der Inbegriff jener großen Persönlichkeit, die eben aus dem österreichischen Gewerbe, aus dem kleinen österreichischen Gewerbe, das eine so starke Bedeutung in der Ersten Republik und vor allem in der Monarchie hatte, gekommen ist und das ganz bewußt auch betont hat. Und so schließt sich ein Bogen von Dr. Karl Lueger, der die erste große politische Persönlichkeit dieser gesellschaftlichen Gruppe war, hinüber zu Julius Raab.“

K. über Bruno Pittermann: .jBruno Pittermann war eine große Persönlichkeit des Parlaments. Er hat seine großen Verdienste “

K. über Alfons Gorbach: „Dann habe ich Gelegenheit gehabt, unter dem Bundeskanzler Dr. Gorbach zu dienen, an den ich mit großer Wärme zurückdenke. Seine breite Menschlichkeit hat ihm viele Freunde gebracht.“

K. über Josef Klaus: Ba hab’ ich ihm in einer Viertelstunde der Wahrheit gesagt: Wissen S’, ich glaub’, wenn Sie mich fragen, dann sind Sie halt eine Mischung von katholischer Religiosität mit einem Schuß Calvinis- mus — und das ist halt in Österreich so furchtbar schwer für viele Menschen, dem nachzufühlen.“

Bruno Kreisky am 28. September im Nationalrat.

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