Wie groß das Panoptikum an Protestbewegungen in Niederösterreich in den letzten 175 Jahren war, zeigt das Haus der Geschichte in St. Pölten in seiner aktuellen Schau „Aufsässiges Land“.
Wir sind Zeugen eines Verbrechens, gegen das wir allenfalls halbherzig einzuschreiten wagen. Ein Essay über verlorene Illusionen, teilnahmslose Teilhabe und Lichter, die wider Erwarten noch brennen.
Die Ausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“ im Haus der Geschichte Österreich widmet sich der Frage, wie nach dem Tod der letzten Zeitzeugen der Schoa mit der Vergangenheit und ihrem Erbe umgegangen werden soll.
In einer minutiös recherchierten Studie rollt der Historiker Hans Woller die bis heute nicht restlos geklärten Ereignisse neu auf, die vor 50 Jahren in Bayern zum Tod einer jungen Romni führten.
Wolfgang Schäuble, längstdienender Abgeordneter aller deutschen Nationalparlamente seit der Paulskirche, wird 80 Jahre alt. Über einen (politischen) Überlebenskünstler.
Vor 150 Jahren wurde Roald Amundsen geboren, der in pelzbesetzter Rüstung den Ruhm der noch jungen norwegischen Nation mehrte. Seine Erfolge als Entdecker machten ihn zum Weltstar, doch als Mensch blieb Amundsen lange eine Terra incognita.
„Reiternomaden in Europa“ brachen in Spätantike und Frühmittelalter aus der eurasischen Steppe Richtung Westen auf und hinterließen hier dauerhafte Spuren. Die Schallaburg widmet ihnen die diesjährige Ausstellung.
Der Kunstsammlung des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes, die seit dessen Gründung 1963 stetig gewachsen ist, ist nun erstmals eine umfassende Ausstellung gewidmet.
Nach der Atmosphäre der Angst kam nach 1989 das Gefühl des Aufbruchs. Mit seinen persönlichen Erinnerungen an Russland erzählt der Historiker Christian Jostmann eine Geschichte der Enttäuschung.
Nostalgie: Das eigentümliche Gefühl könnte als emotionale Signatur unserer Zeit gelten. Als wertvolle innere Ressource ist sie ein Segen, als kollektive „Retromania“ wird sie zum Fluch.
In Zeiten des Klimaschutzes verspricht die Politik Radfahrern Verbesserungen. Doch in der Realität bleibt die Nachhaltigkeit in den Instanzen hängen. Ein Fallbericht aus dem Weinviertel.
Deutschlands neue Regierung könnte künftig auf breite Mitbestimmung setzen. Das birgt die historische Chance, demokratische Prozesse neu zu gestalten. Eine Offerte.
1897 wurde das bis dahin unabhängige westafrikanische Königreich Benin von britischen Truppen zerstört. Die Restitution der damals erbeuteten Kunstschätze ist bis heute nicht erfolgt, möglicherweise steht eine Zäsur in der Kulturpolitik der ehemaligen Kolonialmächte aber unmittelbar bevor.
Mit „Hitlers Vater“ legt der Historiker Roman Sandgruber eine faktenreiche Sozialgeschichte Oberösterreichs um 1900 vor. Dafür konnte er auch eine neue Quelle auswerten – 31 Briefe in Alois Hitlers akkurater Kurrentschrift.
„Das Jahr 1000“, behauptet die Historikerin Valerie Hansen, „markierte den Beginn von Globalisierung.“ Sie lädt auf eine lehrreiche und schwungvoll gezeichnete Zeitreise ein.
Intensive wirtschaftliche und politische Verflechtungen Österreichs mit den östlichen Nachbarländern existierten bereits im Mittelalter. Klaus Lohrmann zeigt in seiner Studie den langwierigen Prozess der Abgrenzung des zukünftigen Österreich von seinem Umfeld.
Vor genau 25 Jahren trat Österreich dem Schengener Abkommen bei, in den darauffolgenden Jahren wurden die Kontrollen an den Grenzen zu den Nachbarländern sukzessive eingestellt. Die aktuelle Situation liefert ein konträres Bild, derzeit dominiert Abschottungsdenken.
Durch die bereits im Mittelalter einsetzende globale Vernetzung wurden über die Jahrhunderte hinweg nicht nur Waren und Ideen ausgetauscht, sondern auch Krankheitserreger. Das beeinflusste möglicherweise den Gang der Geschichte. Zweiter Teil einer dreiteiligen Reihe.
Die Bewältigung von Seuchen wie etwa der Pest beeinflusste über Jahrhunderte hinweg Machtverhältnisse und Ordnungsgefüge. Sie spielte vermutlich auch eine bedeutende Rolle bei der Entstehung des modernen Staates.
Mit einer literarischen Festschrift feierte die Parlamentsbibliothek auf würdige Weise ihr 150-jähriges Bestehen: 35 Autorinnen und Autoren stellen darin ihre Lieblingsbände aus dem Bestand der Bibliothek vor.
Um 1500 hätten die Menschen in Europa begonnen, Neues zu entdecken. Mutige Forscher ließen die begrenzte mittelalterliche Welt hinter sich und brachen zu neuen Horizonten auf. Diese Erzählung liest man in Geschichtsbüchern bis heute, obwohl sie widerlegt ist.
Vor zwei Wochen berichtete Martin Tauss in der FURCHE von „Time Machine“-Visionen. Historische Landschaften digital rekonstruiert und erlebbar gemacht? Skeptische Anmerkungen eines Historikers.
Stefan Zweigs historische Miniaturen haben noch immer Einfluss auf das Bild „unserer“ vermeintlich heroischen Vergangenheit. Wie das Beispiel Ferdinand Magellan zeigt, beschränkte sich der Autor aber nicht auf bloße Tatsachen-Berichte.
Am 10. August 1519 legten fünf Schiffe in Sevilla ab, um via Atlantik einen Seeweg nach Asien zu finden. Eine epische Fahrt begann, deren Ausgang sich als Meilenstein der Globalisierung herausstellen sollte.
Die Vertreibung der „Moriscos“, der Nachfahren der arabischen Eroberer, stellt ein unrühmliches Kapitel der spanischen Geschichte und der Geschichte der katholischen Kirche dar.
Mit einer Schau auf der Schallaburg wird Napoleons und des fünften „Koalitionskrieges“ von 1809 gedacht. Das offizielle Österreich hält das Gedenkjahr keiner Feierlichkeit für würdig.Es sind die kleinen Dinge, die am meisten über die große Geschichte aussagen. Eine Miniatur-Guillotine aus Papier, liebevoll aus Spielkarten gebastelt, gehört zu den ersten Dingen, denen man in der Napoleon-Ausstellung auf der Schallaburg begegnet. Das Guillotinchen wurde 1797 in Wien im Haus von Johann Joseph Sauer gefunden. Der Fischhändler stand im Verdacht, einem revolutionären Geheimbund