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„Für einen Mittelschüler eine Qual..

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„Ich halte das 9. Schuljahr für vollkommen überflüssig. Außer daß es zu wenig Professoren gibt und sowieso Raumnot herrscht, könnte der Stoff leicht in konzen-trierterer Fcorm dargeboten werden, noch dazu, wenn man erwägt, wieviel Zeit im Jahr in der Schule versessen wird (das ist vor und nach den Feiertagen, den Ferien). Ich wäre für den Vorschlag, es bei acht Jahren zu lassen und' eine Stundenreduzierung (z. B. Latein) vorzunehmen, um so Platz für wichtige Gegenstände zu gewinnen (z. B. Mathematik und Englisch).“

Helmut Teutsch, 16 Jahre

„Ich bin gegen das neunte Schuljahr — eine zeitgerechte Einführung müßte zu einem Chaos führen: schon jetzt werden hunderte abgewiesen, weil kein Schulraum und keine Professoren für sie vorhanden sind.“

Helmut Opletal, 17 Jahre

„Ich glaube, man muß hier konkret zwischen einem 9. und einem 13. Schuljahr unterscheiden. Während ersteres durchaus zur Hebung des Bildungsniveaus beitragen kann, halte ich das 13. Schuljahr für überflüssig. Das Bildungsniveau unserer Mittelschulen kann nur durch eine Lehrplanreform gehalten werden, durch die veraltete Stoffe eliminiert und wichtigere neu aufgenommen werden.“

N. Angleitner, 17 Jahre

„Aus eigener Erfahrung behaupte ich, daß das 13, Schuljahr für einen Mittelschüler eine Qual darstellt, besonders'für den, der mit dem 12. noch „davonkommen“ könnte. Der Durchschnittsschüler ist doch einige Male in seiner Schulkarriere in Gefahr, durchzufallen und beim 13. Schuljahr bedeutet das — aus: ein Jahr wiederholen, das 13. Schuljahr nachholen, mit 20, 21 maturieren. Daher meine Forderung: Weg mit dem 13. Schuljahr!“ Klaus-Heinrich Brandl, 18 Jahre

„Das 13. Schuljahr bringt zwar eine Verlängerung der Schulzeit, doch keine bedeutende Veränderung des Lehrplans. Auf praktisches Wissen wird so gut wie kein Wert gelegt. Ein Schüler sollte Stenographie und Maschinschreiben beherrschen und sollte sich im modernen Zahlungsverkehr auskennen, der einem Uneingeweihten oftmals sehr kompliziert erscheint. Sicherlich wäre es auch eine nützliche Einrichtung, das Autofahren schon in der Schule zu lernen und mit dem Maturazeugnis zusammen, den Führerschein zu erhalten.“ (17 Jahre)

„Meiner Meinung nach sollte das 13. Schuljahr aufgehoben oder zumindest aufgeschoben werden, solange eine so große Schukaum-not und solch ein großer Profes-sorenmangel herrscht. Viel besser wäre eine echte und tiefgreifende Reform der Lehrpläne. Ich bin der Ansicht, daß es in diesem mehrere Mängel gibt, so sind z. B. zwei Englischstuniden in der Oberstufe viel zuwenig für diese wichtige Fremdsprache. Es gibt noch viele solche Angelegenheiten, die bereinigt werden müßten, bevor das 13. Schuljahr eingeführt werden könnte.“ (17 Jahre)

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