Mehr Geld für Unis und Wissenschaft

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Am Dienstag Nachmittag hatte das monatelange Warten und Bangen ein Ende: Wissenschaftsminister Johannes Hahn informierte Vertreter der Scientific Community (und auch Journalisten) über das Budget für die nächsten Jahre. Gute Nachrichten, denn 2009/2010 wird das Gesamtbudget des Wissenschaftsministeriums um 1,2 Milliarden Euro höher sein als 2008. Das Extrageld wird den Universitäten, den Fachhochschulen, der Forschung und der Studienunterstützung zu Gute kommen.

Christoph Badelt, Präsident der Österreichischen Universitätenkonferenz, meinte in einer ersten Reaktion: "Gemessen an der wirtschaftlichen Lage halten wir das für ein akzeptables Ergebnis." Etwas schmerzte ihn dennoch sehr: "Die Abschaffung der Studiengebühren im Herbst vergangenen Jahres." Durch das damalige Votum von Grüne, SPÖ und FPÖ entgehen den Unis nun rund 157 Millionen Euro pro Jahr. Ein monetäres Loch, das nun mit Geldern aus dem Wissenschaftsministerium gestopft wird.

Veränderungen an der Akademie der Wissenschaften

Weniger erfreut zeigte sich Peter Schuster, Präsident der Akademie der Wissenschaften (ÖAW), da das Budget der Akademie in den nächsten zwei Jahren nur um zwei bis drei Prozent wachsen wird: "Die Steigerung ist marginal. Das hat die Konsequenz, die ich schon mehrfach betont habe: Man wird nicht alle Einrichtungen der Akademie weiterführen können." Welche Institutionen und wie viele Mitarbeiter genau von den Veränderungen betroffen sein werden, konnte Schuster freilich nicht sagen. Am Freitag wird bei der Akademie ein neues Präsidium gewählt. "Dann werden wir mit allen anderen Interessenvertretern zusammen einen Plan ausarbeiten", so Schuster. Dass das Gesamtbudget nun über Jahre hin gesichert ist, wertete der Akademie-Präsident immerhin als "positiv". Früher gab es hier mehr Unsicherheit, weil Sondermittel und Stiftungsgelder in unterschiedlicher Höhe vergeben wurden.

Klarheit und Stabilität im neuen FWF-Budget

Auch ein anderes Budget ist genau festgelegt - bis 2013 wird der Wissenschaftsfonds (FWF) jährlich mit 160 Millionen Euro dotiert. Dass es nun ein fixes, großes Budgetordinarium gibt, stimmte FWF-Präsident Christoph Kratky "sehr zufrieden". Denn, so Kratky: "Das ist eine deutliche strukturelle Verbesserung." Wie wichtig gerade in der Forschungsförderung Kontinuität und Stabilität sind, hat sich in den vergangenen Monaten gezeigt. Der FWF konnte wegen budgetären Unklarheiten keine Mittel für Forschungsprojekte vergeben. Über die außergewöhnliche Situation und "nervöse österreichische Wissenschafter" berichtete in Folge sogar das britische Wissenschaftsmagazin Nature. Mit dem Bekanntwerden des neuen Budgets können nun auch wieder Forschungsprojekte genehmigt werden. Bereits Anfang Mai ist hierfür eine extra lange, viertägige Sitzung geplant. Das dürfte insbesondere viele Jungforscher freuen - rund 2500 von ihnen werden derzeit vom FWF bezahlt und sind auf dessen Fördergelder angewiesen.

"Ich hoffe, dass nun wieder Ruhe in die Community einkehren wird", meinte Hahn sichtlich entspannt nach der Präsentation - und nachdem es nur wenige Fragen gab: "Passt. Dann gehen wir forschen."

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