Qualitätsoffensive Steiermark

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Ausgehend von der Tatsache, dass im Hinblick auf die derzeitige Ausstattungsqualität und das bestehende quantitative Bettenangebot in den steirischen Tourismusgebieten ein Investitionsanreiz gesetzt werden musste, um Unternehmen verstärkt zur offensiven Qualitätsverbesserung und -erweiterung zu motivieren, wurde im Rahmen einer Förderkooperation zwischen der Österreichischen Hotel-und Tourismusbank (ÖHT) und dem Land Steiermark die "Qualitätsoffensive Steiermark" ins Leben gerufen.

"Drei Sterne mit Herz"

"Das reicht von der Unterstützung der regionaltypischen Einheiten wie der Winzerzimmer im Süden wie der Almenlandzimmer in den höher gelegenen Gegenden", erklärt Erster Landeshauptmann-Stellvertreter und steirischer Tourismusreferent Hermann Schützenhöfer. Und mit der Marketing-und Schulungsunterstützung für die Kategorie "Drei Sterne mit Herz" - das Grüne Herz ist das Logo des steirischen Tourismus - fördert man vor allem familiäre Strukturen. Die österreichweit einzigartige Qualitätsoffensive zusammen mit der ÖHT für Hotels ist der dritte Teil dieser Bemühungen um mehr Zimmer-und Bettenqualität.

Die touristische Qualitätsoffensive will Schützenhöfer durch einen Förderschwerpunkt erreichen, der unter anderem einen Null-Prozent-Kredit für innovative Beherbergungsbetriebe vorsieht. Jene Beherbergungsbetriebe (KMUs), die ganzheitliche Qualitätsverbesserungen und Kapazitätsoptimierungen vornehmen oder ihre Häuser mit Freizeit-Infrastruktur ausstatten und dabei mehr als 260.000 Euro investieren, erhalten langfristige zinsfreie Darlehen. Die Qualitätsoffensive Steiermark kann bei inhaltlicher Erfüllung der jeweiligen Qualitätskriterien der Bundesförderungsaktionen von der Gewährung einer Anschlussförderung des Landes Steiermark von bis zu 10 Prozent und bis zur Gewährung eines zinsenfreien Kredites bis 70 Prozent der anzuerkennenden Nettoinvestitionskosten reichen

Land übernimmt Zinsen

Auf Basis von ERP-Krediten für die Tourismuswirtschaft übernimmt das Land Steiermark den gesamten Zinsendienst über die vierzehnjährige Kreditlaufzeit. Zwei tilgungsfreie Anlaufjahre und die langsam über die Jahre ansteigende Tilgungsquote machen den Kredit besonders rückzahlungsfreundlich. "Das Land Steiermark schafft mit diesen Fördermechanismen für seine Tourismusbetriebe ein Investitionsklima, das derzeit kein anderes österreichisches Bundesland bieten kann und das die qualitative Weiterentwicklung seiner Beherbergungsbetriebe sicherstellt", ist Landesrat Schützenhöfer überzeugt. Ziel ist die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der steirischen Beherbergungsbetriebe und die Schaffung von betrieblicher Infrastruktur.

Seit Beginn der Förderungsaktion "Qualitätsoffensive Steiermark" sind bei ÖHT und Land Steiermark bisher 80 Anträge eingelangt, die Investitionskosten von 78,3 Millionen Euro nach sich ziehen. ÖHT und Land Steiermark konnten bereits 66 Förderfälle positiv erledigen, wobei damit 49 Millionen Euro an Investitionskosten ausgelöst wurden. Bisher wurden 21 zinsenfreie ERP-Kredite von 18,1 Millionen Euro für 29,7 Millionen Euro Investkosten mit einem Gesamtförderbarwert von 7,222 Millionen Euro (Landesanteil 3,389 Millionen), genehmigt. Darüber hinaus konnten Investitionen von weiteren 19,3 Millionen Euro mit Einmalzuschüssen Bund-Land von 1,86 Millionen Euro unterstützt werden. 14 Förderfälle sind derzeit bei der ÖHT anhängig, die wiederum Investitionen von 29,3 Millionen Euro auslösen könnten.

Wichtiger Wirtschaftsfaktor

Der steirische Tourismus hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem "entscheidenden Wirtschaftsfaktor entwickelt", so Schützenhöfer, der seit April 2003 im Tourismusressort tätig ist. Geschehen ist schon in den vergangenen Jahren einiges: Regionale Leitprojekte sind gefördert worden und die Verbandsstrukturen wurden von 13 auf 7 reduziert. Die steirische Qualitätsoffensive wird bereits von anderen Bundesländern zu kopieren überlegt. Derzeit steht die Steiermark knapp an der 10-Millionen-Übernachtungen-Grenze.

In rund 7.000 Beherbergungsbetrieben stehen etwa 105.000 Betten zur Verfügung. Und die steirische Tourismuswirtschaft bietet rund 32.000 Menschen Beschäftigung. "Darüber hinaus hat die Steiermark noch einen weiteren, unschätzbaren Vorteil", sagt Schützenhöfer: "Wir haben eine Vielfalt vom ewigen Eis des Dachstein bis zum ewigen Wein in der Südsteiermark. Bei uns war der Tourismus nie Industrie, bei uns wurden die Ressourcen nie vergeudet", zeigte sich Schützenhöfer überzeugt. Die Gäste honorieren das, denn 67 Prozent der Urlauber kommen aus Österreich in die Grüne Mark, deren Vermarktungsgesellschaft STG (Steirische Tourismusgesellschaft) unter Schützenhöfers Ägide das "Grüne Herz" als Logo und Marke von hohem Symbolwert wieder ein geführt hat. "Die STG wurde verschlankt und auf ihre Kernaufgabe der Vermarktung konzentriert", sagte der Landeshauptmannstellvertreter.

Auf Kernthemen spezialisiert

Gründe für den erfolgreichen Tourismus in der Steiermark sind die stetig wachsende Qualität sowie die klare Positionierung der Steiermark bei den Kernthemen "Naturerlebnis und Sport", "Wellness und Thermen", "Städtetourismus und Kultur" sowie "Wein und Kulinarik". Ein Pluspunkt ist auch die Unterstützung von touristischen Großveranstaltungen wie der Flugshow Airpower, sportlichen Großveranstaltungen wie der Snowboard-WM am Kreischberg und die Schladminger Nachtslaloms.

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