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Fruchte harter Jahre

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Der steile Aufschwung des steirischen Fremdenverkehrs in den letzten Jahren zählt zu den erfreulichsten Kapiteln der österreichischen Wirtschaftsentwicklung in der Nachkriegszeit Diesen Erfolgen gingen harte Jahre der Aufbauarbeit voraus, deren Früchte sich nun bereits auf fast alle Sparten der steirischen Wirtschaft positiv auswirken. Aus dem einstigen „Fremdenverkehrsstiefkind” Steiermark ist ein sehr bedeutendes Touristenland geworden, das heute durchaus in der Lage ist, die Konkurrenz mit anderen Fremdenver- kehrsländem aufnehmen zu können.

Obwohl die Steiermark überwiegend ein Inländerfremdenverkehrsland ist, konnte der Anteil ausländischer Gäste innerhalb der letzten Jahre nahezu verdreifacht werden.

Die Steiermark kann heute in ihrer Gesamtheit als „totales Fremdenverkehrsland” betrachtet werden, denn es gibt keine einzige Landschaft in der Grünen Mark, die nicht verkehrsmäßig und unterkunftsmäßig dem Tourismus erschlossen wäre. Zweifellos gilbt es auch in der Steiermark Touristenzentren, wie etwa im Ennstal oder im Ausseerland, doch gerade die zahlreichen kleinen Fremdenverkehrsorte, die vor einigen Jahren fremdenverkehrsmäßig noch gar nicht bekannt waren, haben zum Großteil das neue Image des Urlaubslandes Steiermark geprägt.

Die Steiermark hat ihre Chancen im Fremdenverkehr in jeder Weise genützt, nicht nur, was den Ausbau ihm-Sommerfrischen und Kurorte betrifft, es ist in vielen Orten des Landes auch eine echte zweite Saison geschaffen worden.

Die Steiermark steht heute mit ihren rund 500 Skiliften, Sesselliften und Seilbahnen im Spitzenfeld des österreichischen Winterfrem- denverkehrs und gelangt mit ihren neuen Wintersportorten und großzügig angelegten Skipisten immer mehr ln das Blickfeld des internationalen Fremdenverkehrs.

In Ermangelung von natürlichen Seen wurde der Bau von modernen Schwimmbädern zu einem Schwerpunkt der steirischen Fremdenverkehrspolitik und die Errichtung künstlicher Badeseen ist in den letzten Jahren zu einer echten Fremdenverkehrsattraktion der Alpenländer geworden. Darüber hinaus haben die rund 250 Fremdenverkehrsvereine des Landes in ihren Orten vorbildliche Arbeit geleistet und zahlreiche Fremdenverkehrseinrichtungen geschaffen, die den in- und ausländischen Gästen den Urlaub zur Erholung und zum Vergnügen machen sollen.

Zu den wichtigsten Aufgaben der steirischen Fremdenverkehrspolitik zählen die Förderungsmaßnahmen des Landes, denen zum größten Teil die Erfolge der steirischen Fremdenverkehrswirtschaft in den letzten Jahren zu verdanken sind. In den meisten Fällen stellen jedoch die Förderungsmaßnahmen nur die Initialzündung für die private Investitionstätigkeit dar, eine wirtschaftliche Erscheinung, die gerade in der Steiermark nahezu perfekte Formen angenommen hat

Aus dem Landesbudget ist die überaus vielfältige Förderungstätigkeit am besten ersehen. Sie umfaßt alle Sparten der Fremdenverkehrswirtschaft, wobei aber auch jeweils regionale Sonderinteressen berücksichtigt werden. Das Fremdenverkehrsbudget des Landes Steiermark darf in seiner Gliederung als mustergültig angesehen werden.

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Überblickt man die Zukunftsaussichten der steirischen Fremdenverkehrswirtschaft, so kann man ihr nur optimistische Prognosen stellen. Der Grund liegt in erster Linie darin, daß der Tourismus in der Steiermark im Laufe der letzten Jahre organisch gewachsen ist, daß mit ihm niemals gefährliche Experimente gemacht wurden und daß er nicht einseitig auf den Inländer oder den Ausländer ausgerichtet ist.

So gesehen, wird der steirische Fremdenverkehr in diesem Jahrzehnt einen weiteren Aufstieg erleben. Experten rechnen bis Ende 1980 mit einer Verdoppelung des Fremdenverkehrsstromes.

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