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Optimismus tut not!
Die zum Teil spürbare Stagnation des österreichischen Fremdenverkehrs im vergangenen Jahr hat die Steiermark nicht berührt, eine Tatsache, die vor allem der strukturellen Besonderheit des Fremdenverkehrslandes Steiermark zuzuschreiben ist. Die wesentlichsten Merkmale des steirischen Fremdenverkehrs sind seine vorwiegende Ausrichtung auf den Inlandsgast, ohne dabei Auslandskontakte zu vernachlässigen, seine Preisgünstigkeit und die damit verbundene Anziehungskraft auf das in- und ausländische Reisepublikum und schließlich die ständig zunehmende Attraktivität der Steiermark als Familienreise- und Erholungsland. Alle diese Besonderheiten des steirischen Fremdenverkehrs bewirken eine relativ geringere Krisenanfälligkeit gegenüber dem Fremdenverkehr in den westlichen Ballungsgebieten und entheben die steirische Fremdenverkehrspolitik davor, spezielle Krisenmaßnahmen zu ergreifen.
Trotz günstiger Entwicklungstendenz ist der weitere Ausbau des steirischen Fremdenverkehrs eine wirtschaftliche Notwendigkeit für das ganze Land. Der qualitativen Verbesserung der Fremdenverkehrseinrichtungen wird dabei der absolute Vorrang eingeräumt, während die quantitative Vermehrung des Bettenangebotes nur noch in einigen wenigen Teilen des Landes erforderlich ist. Daneben wird die Intensivierung der Wintersaison mit Hochdruck weiter betrieben, ein Bemühen, das in den letzten Jahren besonders erfolgreich verlief und sich in den ständig steigenden Winterfrequenzen und einer weit über dem gesamtösterreichischen Durchschnitt liegenden
Gästezuwachsrate überaus positiv auswirkte. Ein Großteil der vorhandenen Förderungsmittel wurde für den Ausbau der Winterfremdenverkehrseinrichtungen verwendet und fließt heute bereits im Zuge der Umwegsrentabilität wieder zurück.
Weitere erfreuliche Aspekte für den steirischen Fremdenverkehr ergeben sich durch den von Jahr zu Jahr zunehmenden Gästestrom aus dem Südostraum und hier insbesondere aus Jugoslawien. Hier liegt eine echte Chance der Steiermark, wieder das zu werden, was sie einmal war, das beliebteste Reiseziel von Gästen aus dem Südostraum. Welche Dimensionen diese Entwicklung noch annehmen wird, läßt sich heute zwar noch nicht sagen. Für die Steiermark ist die Beendigung des „Einbahnfremdenverkehrs“ mit Jugoslawien jedenfalls ein Fortschritt.
Da durch den österreichischen Gast die Inlandsfremdenverkehrsregionen stärker bevorzugt werden, wird die Steiermark davon bedeutenden Nutzen ziehen. Dies ist allein schon ein Grund, der weiteren Entwicklung des steirischen Fremdenverkehrs optimistisch entgegenzusehen.
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