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Steiermark - dynamisches Urlaubsland

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Die Steiermark wird vielfach die „Grüne Ecke“ Österreichs genannt. Mit ihrem großen Waldreichtum bietet sie sich auch für erholsame Ferien dem vom Streß geplagten Zeitgenossen geradezu an. Aber im Gegensatz zur beschaulichen Ruhe für die Gäste stehen Dynamik und Initiative, mit der der steile Aufschwung des siteirischen Fremdenverkehrs in den vergangenen Jahren bewirkt wurde.

Die Steiermark kann heute in ihrer Gesamtheit als totales Urlaubsland angesehen werden, denn es gibt keine Gegend, die nicht verkehrsmäßig und unterkunftsmäßig dem Touristen erschlossen wäre. Daneben gibt es freilich ausgesprochene Fremdenverkehrszentren, wie etwa im Ennstal und im Ausseerland, doch gerade die zahlreichen kleinen Fremdenverkehrsorte prägten zum Großteil das Bild des Urlaubslandes Steiermark. 1

Diese dynamische Entwicklung des Fremdenverkehrs in der Steiermark findet ihren Niederschlag auch in den steigenden Nächtigungsziffern. Waren es 1961 nur 4,3 Millionen, so stieg die Zahl 1970 auf 7,6 Millionen und überschritt im Vorjahr die Achtmillionengrenze, wobei der Anteil der Ausländernächtigungen rund ein Vierteil ausmachte.

Einen nicht unerheblichen Anteil an dieser erfolgreichen Bilanz hat die zielbewußte Fremdenverkehrs-poitik des Landes. Sie erstreckte sich vorerst auf den Ausbau von krisensicheren Familienbetrieben, dann auf die Verbesserung der Infrastruktur und schließlich auf die Bildung von Schwerpunkten. Damit konnte die Steiermark ihre Chancen im Fremdenverkehr in jeder Weise nützen, nicht nur hinsichtlich des Ausbaues ihrer Sommerfrischen und Kurorte. Weil eine hochtourige Fremdenverkehrswirtschaft eine größtmögliche Auslastung für das ganze Jahr benötigt, wurde in vielen Orten eine echte zweite Saison geschaffen. Heute gehört die Steiermark mit ihren rund 50 Skiliften und Gondelbahnen zu den besterschlossenen Wintergebieten der Ostalpen, mit ihren großzügig angelegten Skipisten rückt sie immer mehr in das Blickfeld des winterorientierten, internationalen Fremdenverkehrs.

Neben den mechanischen Aufstiegshilfen erschließen schön angelegte Panoramastraßen den Touristen die winterliche Bergwelt, so die Straße von der Ramsau zur Dachstein-Südwand, die Straße auf die Hochwurzen bei Schladming, die Straße auf die Tauplitzalm von Mitterndorf, auf den Stoder von Gröb-ming oder auf die Planneralm von Donnersbach.

Bei der fremdenverkehrsmäßlgen Erschließung des Landes wurde auch auf den Spitzensport nicht vergessen. Am Kulm bei Mitterndorf im Salzkammergut steht eine der drei großen Flugschanzen der Welt, von der Planei bei Schladming und vom Kaibling bei Haus führen FIS-Strecken.

Nicht unerheblich für die zunehmende Attraktivität trug das Schwerpunktprogramm bei, wonach in nahezu jedem Teil der Steiermark Fremdenverkehrszentren geschaffen wurden. Im Ennstal ist es die Dachsteinseilbahn, die Skifahrer in Minutenschnelle von der Türlwand-hütte auf den Gletscher bringt; im Murtal ist es der österreichring, der mit seinen sportlichen Großveranstaltungen wesentlich zur Imagebildung von Styria in der Welt beiträgt; Im Osten ist es der im Vorjahr in Betrieb genommene Stubenberg-see, der zu einem Schwerpunkt der Touristik wurde.

Im Sinne einer aktiven Fremdenverkehrspolitik wird aber auch an einer Reihe von weiteren Projekten gearbeitet, die zum Teil noch in diesem Sommer fertig werden. In Sankt Marein bei Graz, in Vorau und in Leibnitz, in Aflenz-Kurort und Hall bei Admorut werden noch vor Saisonbeginn neue Schwimmbäder fertiggestellt. Im Bau sind Schwimmbäder in Stainz und in Oberwölz, in. Planung jene für St. Gallen, Arnfels und Leutschach. Im Zuge des Ausbaues der künstlichen Badewässer sind der Badesee in Kumberg und das Tetterseeprojekt dem Planungs-stadium schon entwachsen. Noch im Mai wird das Schloßhotel in Pichlarn bei Irdning seiner Bestimmung übergeben. Die Luxusherberge mit Frei-und Hallenbad, mit Golfplatz, Tennisplatz und Reitstall wird auch den Ansprüchen des Jet-Set gerecht. Darüber hinaus wird an der Erweiterung des Netzes der, Panoramastraßen gearbeitet, so an der Straße von der Sommeralm zur Teichalm und an der Loserstraße bei Bad Aussee. Schließlich wurde der Bau des Kurmittelhauses von Bad Aussee in Angriff genommen, Schwanberg wird eine Moorbad-Kuranstalt erhalten, die aus dem Garanaser-Hochmoor das als Heilmoor anerkannte Material beziehen wird.

Die Förderungsmaßnahmen des Landes, wie sie auch in diesen Projekten zum Ausdruck kommen, sind jedoch nur die Initialzündung für die private Investitionstätigkeit. Mit ihnen wurde ein wirksames und dynamisches Lenkungsmittel für die steirische Fremdenverkehrswirtschaft geschaffen. Nach Ansicht von Fachleuten braucht sich die steirische Fremdenverkehrswirtschaft um ihre Zukunft keine Sorgen zu machen. Der Grund für die optimistische Haltung liegt vor allem darin, daß der Tourismus in der Vergangenheit organisch gewachsen ist und mit ihm keine Experimente durchgeführt wurden. So gesehen, scheinen der wirtschaftlich vernünftigen, dynamischen Weiterentwicklung in den nächsten Jahren keine Grenzen gesetzt zu sein.

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