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Ein Landeshauptmann für alle Steirer

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„Ich werde mit aller Kraft und meinem ganzen Wesen versuchen, mein Bestes für dieses Land zu geben und allen unseren Landsleuten als Landeshauptmann zu dienen, das heißt ein Landeshauptmann aller Steirer zu sein.“ Diesen Satz stellte Landeshauptmann Dr. Josef Krai- ner am 4. Juli 1980 nach seiner einstimmigen Wahl zum Landeshauptmann an die Spitze seiner Regierungserklärung. Ein Motto, dem der volksverbundene

und kontaktfreudige Landeshauptmann, der mit beeindruckender Dynamik an die Arbeit ging, In allen Bereichen voll gerecht wird.

Dabei stellte ihn das nun zu Ende gehende erste Jahr seiner Amtsführung vor ernste Bewährungsproben, die er souverän meisterte.

Schon wenige Wochen nach seiner Wahl wurde der Landeshauptmann mit auftretenden Unregelmäßigkeiten im

Grenzbereich von Wirtschaft und Politik konfrontiert. Die Konsequenz, mit der er die TKV-Affäre bereinigte und für ein Klima der Anständigkeit und sauberen Ordnung sorgte, ist österreichweit beispielgebend.

„Wir kämpfen um jeden steirischen Arbeitsplatz“

Vor allem die Probleme der steirischen Wirtschaft - insbesondere die Fragen der VEW in der Mur-Mürz-Fur- che und des Grenzlandes - beherrschten die Landespolitik der letzten Monate. Der Landeshauptmann unterstrich es immer wieder: „Wir kämpfen um jeden steirischen Arbeitsplatz", und handelte danach:

• Bereits im vergangenen Herbst bot er für die VEW für 1981 und 1982 Landesmittei in der Höhe von je 100 Millionen Schilling an, obwohl der Bund Alleineigentümer der VEW ist und das Landesbudget nicht einmal 6% des Bundesbudgets ausmacht. Durch diese Bereitschaft zu einer außerordentlichen Kraftanstrengung des Landes und den von ihm unbeirrt vertretenen klaren steirischen Standpunkt „keine Kündigungen ohne entsprechende Ersatzarbeitsplätze, denn der Staat hat seinen eigenen Betrieben gegenüber eine ganz besondere Verpflichtung", ist es ihm bei der jüngsten Entscheidung der staatlichen Wirtschaftskommission gelungen, Fortschritte und erste Erfolge gegenüber den ursprünglich genannten Kündigungs-Horrorzahlen zu erzielen. Der Landeshauptmann vertritt daher weiterhin konsequent die steirische Linie und verlangt die Ansiedelung von Ersatzbetrieben und die Verlagerung von Produktions-, Forschungs-, Direktions-, Verkaufs- und Verwaltungseinheiten an die steirischen Betriebsstandorte der VEW.

• Für alle Bereiche der steirischen Wirtschaft legte der Landeshauptmann dem Bundeskanzler am 12. Jänner eine großes Arbeitsplatzmemorandum vor, um ein verstärktes Bundesengagement zu erwirken. Denn die Steiermark hat nach allen Arbeitsmarktprognosen, etwa der österreichischen Raumordnungskonferenz, einen erhöhten Förderungsanspruch.

Tatsächlich aber wurden nach einer Studie des Institutes für Finanzwissenschaft an der TU Wien allein im Jahr 1978 5,7 Milliarden Schilling weniger Bundesleistungen erbracht, als der Steiermark bevölkerungsmäßig zustünde.

• Für das steirische Grenzland, dem in den letzten fünf Jahren 5,1 Milliarden Schilling an Landesmitteln gezielt zugute kamen, verlangt der Landeshauptmann nachdrücklich die Verdoppelung des Bundesbeitrages für das zusätzliche Grenzlandsonderprogramm um 15 Millionen Schilling. Denn die Steiermark ist das Schlußlicht In der Grenzlandförderung durch den Landwirtschaftsminister.

• Die aktive steirische Arbeitsplatzpolitik, durch die in den letzten zehn Jahren mit Landesmitteln 45.000 Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden konnten, wird durch neue Initiativen des von Landeshauptmann Kral- ner in die Landesregierung geholten überaus tüchtigen Landesrates Hans- Georg Fuchs verstärkt. Diese Förderungsmaßnahmen sind ohne Vernachlässigung der anderen Bereiche wesentlich auf die Klein- und Mittelbetriebe abgestimmt, die das starke Rückgrat der steirischen Wirtschaft bilden und sich als „Arbeitsplatzsicherer" ersten Ranges bewährten. Fuchs selbst gilt als einer der erfolgreichsten Unternehmer des Landes.

Zukunftsorientierte

Programmatik

Eine wesentliche Komponente in der politischen Arbeit des Landeshauptmannes ist das Bemühen um eine programmatische Zukunftsgestaltung unter Mitwirkung sowohl der Wissenschaft als auch der Praxis und vor allem junger und unkonventioneller Denker. So präsentierte er das Modell Steiermark der achtziger Jahre - das erste landespolitische Langzeitprogramm für diese Zeitspanne, das die Leitlinien der steirischen Politik bestimmt und Zug um Zug umgesetzt wird.

Weltoffenheit ist ein weiteres Charakteristikum der Politik des Landeshauptmannes, der sich im geistig-kulturellen Bereich um ein echtes Klima der Liberalität, das insbesondere auf das erfolg

reich verwirklichte kulturpolitische Konzept von Landtagspräsident Univ.-Prof. Dr. Hanns Koren, des groQen alten Mannes der steirischen Politik, etwa mit dem steirischen Herbst, dem Trigongedanken und den Landesausstellungen, aufbaut.

Insbesondere ist der Landeshauptmann auch um einen ernsthaften und ständigen Dialog mit der Jugend bemüht

Weltoffenheit - intensive Auslandskontakte

Im Sinne der Weltoffenheit hat auch die aktive Nachbarschaftspolitik und die Vertretung der steirischen Belange im europäischen Raum einen besonderen Stellenwert. So waren in den letzten Monaten die Regierungschefs Sloweniens, Kroatiens, Serbiens und Bosniens, Venedigs und Friauls in der Steiermark und besuchte der Landeshauptmann im Frühjahr zweimal Brüssel, um den Mltfi- nanzlerungsbemühungen für die Pyhrn- autobahn durch die EG Nachdruck zu verleihen. Nach einem Slowenien- und Kroatienbesuch des vergangenen Herbstes war der Landeshauptmann Ende Mai in Serbien und empfing Mitte Juni den kroatischen Ministerpräsidenten in Graz.

Eine besonders starke Achse, die vor allem für die Wirtschaft von großer Bedeutung ist. entwickelte sich mit Baden- Württemberg, dessen Ministerpräsident Späth und Wirtschaftsminister Eberle Gäste des Landeshauptmannes waren und deren Gegeneinladung er mit einer steirischen Wirtschaftsdelegation im Herbst folgen wird.

Bekenntnis zur Zusammenarbeit

Schließlich ist die Zusammenarbeit ein Schlüsselbegriff in der Politik des Landeshauptmannes. Gerade In einer schwierigen Zeit ist nach seiner Ansicht „die Zusammenarbeit und die gemeinsame Anstrengung aller positiven Kräfte auf allen Ebenen zur Bewältigung der großen Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft ein Gebot der Stunde“. Dies Igllt für sein Verhältnis sowohl mit der steirischen SPÖ als auch FPÖ.

Mit Landeshauptmann Dr. Josef Krai- ner wird der bewährte steirische Weg einer eigenständigen Politik der Zusammenarbeit mit neuen, starken Impulsen fortgesetzt.

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