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Ferien ohne Klub und Kasino
Die geographische Lage und die verkehrspolitische Situation der Steiermark geben dem Land an der Mur und Enns eine Sonderstellung im österreichischen Fremdenverkehr.
Die Steiermark-ist zwar zum überwiegenden Teil das traditionelle Reiseland des Inländers, das es bisher war, geblieben, hat aber mit ihren Fremdenverkehrsorten im Ennstal und Ausseer-land bereits seit einigen Jahren den Anschluß an den Touristenstrom des Westens gefunden. Im Fremdenverkehr keines anderen Bundeslandes treten daher derartige strukturelle Unterschiede zwischen Inländer- und Ausländerfremdenverkehr auf, wie in den verschiedenen Reisegebieten der Steiermark. Mehr als 80 Prozent des Ausländerfremdenverkehrs konzentrieren sich auf einige wenige Landesteile; der Ausländeranteil aller anderen LIrlaubszentren beträgt durchschnittlich zehn bis zwanzig Prozent.
Seit Jahren ist der steirische Fremdenverkehr durch diese nahezu präzise Verteilung des In-und Ausländerfremdenverkehrs auf mehr als 250 Urlaubsorte gekennzeichnet. Es war naheliegend, daß die steirische Fremdenverkehrspolitik ihr Hauptaugenmerk einerseits auf eine Ausdehnung des Ausländerfremdenverkehrs auf die östlichen Landesteile richten und anderseits auch Anstrengungen unternehmen mußte, dem inländischen Gast seine bereits angestammten Ferienplätze erhalten zu können. Diese Bemühungen waren nur möglich durch eine Kapazitätsvergrößerung der bestehenden Fremdenverkehrsbetriebe
und durch eine Vermehrung der Privatfremden betten in allen Landesteilen.
Mit der Vergrößerung der Bettenanzahl allein wäre dem steirischen Fremdenverkehr nicht gedient gewesen, hätte nicht gleichzeitig ein planmäßiger Ausbau vieler steirischer Städte, Märkte und Dörfer zu Fremdenverkehrsorten begonnen. Das Vorhandensein guter Unterkünfte und würziger Waldluft genügt heute kaum mehr, um den Gast anlocken zu können; ein Ort, der sich heute Fremdenverkehrsort nennt, braucht richtige und echte „Fremdenverkehrsattraktionen“ wie etwa Schwimmbäder, Minigolf-Plätze, Skilifte, Skiabfahrten, Rodelbahnen, Eislaufplätze, Wanderwege und vieles andere.
Die Umfrisierung mehrerer hundert bisher im Dornröschenschlaf liegender Landgemeinden zu echten Fremdenverkehrsorten ist überaus kostspielig und nimmt auch viele Jahre in Anspruch. Die finanziellen Probleme des Ausbaues der steirischen Fremdenverkehrsorte sind ausschließlich durch planmäßige Zusammenarbeit mit dem Land und mit Unterstützung öffentlicher Mittel zu lösen. Die Bereitstellung dieser finanziellen Mittel und deren Verteilung ist eine wesentliche Hauptaufgabe der steirischen Fremdenverkehrspolitik.
Obwohl die private Investitionstätigkeit der steirischen Fremdenverkehrsbetriebe ebenfall durch großzügige Kreditaktionen des Landes Steiermark in den letzten Jahren gefördert werden konnte, liegt doch der Schwerpunkt jeder
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