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Bregenzer Festspielwochen

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Zum drittenmal ruft Bregenz seine Gäste zu Festspielwochen., die in diesem Jahre vom 25. Juni bis 8. August stattfinden. Das Programm gipfelt in dreierlei Aufführungen. Wie alljährlich, werden Berg und See eine eigenartig schöne Freilichtbühne für die nächtlichen Aufführungen bieten, für die heuer Johann Strauß’ „Eine Nacht in Venedig” vorgesehen ist. Erste Künstler konnten für diese Vorstellungen geworben werden. Das Wiener Staatsopernballett wird, wie im Vorjahr, sein Können unter Beweis stellen, und für die Freunde ernster Musik sind die Orchesterkonzerte der Wiener Symphoniker bestimmt. Eine eigene Note in der Festspielzeit wird die Wiener Kulturwoche unter der künstlerischen Oberleitung der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien tragen. In Form von sechs Vorträgen, welche von musikalischen und chorischen Darbietungen umrahmt sind, wird typisch wienerisches Kulturgut, vorzüglich aus dem Gebiet der Musik, dem Publikum von Vorarlberg und seinen Gästen vermittelt werden. Die kulturell interessierte Zuhörerschaft Vorarlbergs erwartet gespannt Persönlichkeiten wie Professor Dr. Reinhold Schmid, Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Fischer, Rektor Hofrat Dr. Joseph Marx, Ann Tižia Leitidi, Ministerialrat Dr. Karl Kobald, Burgschauspieler Richard Eybner und Sektionsrat Dr. Hans Sittner am Vortragspult. Von den sonstigen Veranstaltungen seien die Serenaden französischer Musik, das abendliche Konzert des Großen Vorarlberger Funkorchesters, die Sonderausstellung des Malers Martin Häusle und die Handwerksausstellung besonders hervorgehoben. Die Musica sacra ist durch eine Aufführung von Haydns There- sienmesse beim Festgottesdienst in der Pfarrkirche Bregenz vertreten.

Was den Kreis der Gäste betrifft, ist heuer wohl daran gedacht, daß auch a Wien und den Bundesländern im Osten unseres Staates ein größerer Kreis von Besuchern kommen wird, der die Bregenzer Festspielwochen mit einem Ferienaufenthalt in Vorarlberg verbindet. Ferner wird wieder mit einem starken Zustrom aus der Schweiz gerechnet, die im Jahre 1947 nicht weniger als 22.000 Reisende zu den Bregenzer Festspielwochen geschickt hatte. Darüber hinaus aber besteht heuer die begründete Hoffnung, daß das Entgegenkommen der französischen und amerikanischen Besetzungsbehörden eine Lockerung der Grenzsperre von Süddeutschland nach Vorarlberg herbeiführen und Gästen aus dem näheren oder ferneren Grenzgebieten den Besuch von Bregenz ermöglichen werde. Damit können die Bregenzer Festspielwochen zahlreichen Besuchern aus dem Auslande zeigen, welch künstlerische Großmachtstellung unser Land trotz allen materiellen Sorgen einnimmt.

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