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Eine Woche Weltpolitik

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• Ronald Reagan, der 40. Präsi dent der Vereinigten Staaten wurde am 20. Jänner auf den Capitolhügel in Washington ver eidigt. In seiner Inaugurations ansprache widmete sich Rea gan vor allem innenpolitische! Problemen, rief seine Landsleu te zu „nationaler Erneuerung’ auf und kündigte an, daß sein* Regierung die wirtschaftliche! Probleme der USA unverzüg lieh angehen werde. Indes wurdi die Inauguration von einem an deren Ereignis überschattet: Un 18.33 Uhr, wenige Minuten naci der Beendigung der Präsident schäft Jimmy Carters und de: Vereidigung seines Nachfolger: Reagan, ließ der Iran die seit 44‘ Tagen als Geiseln festgehaltenei 52 Amerikaner nach einem bei spiellosen Nervenkrieg frei Nach einem mehrtägigen Auf enthalt in Wiesbaden kehrter die freigelassenen Geiseln an 25. Lin die USA zurück.

• Im Pekinger Prozeß gegen di sogenannte „Viererbande“ ha der chinesische Oberste Ge richtshof die Mao-Witwe Jianf Qing und den früheren Vize-Pre mier Zhang Chunqiao am 25 Jänner wegen „konterrevolutio- närer Verbrechen“ zum Tod verurteilt. Die Vollstreckung dei Strafe wurde für zwei Jahre aus­gesetzt; falls die zwei Verurteil ten in dieser Zeit Reue zeiger sollten, wird die Todesstrafe ir eine lebenslange Haftstrafe um­gewandelt. Über weitere achl Angeklagte wurden Gefängnis­strafen von 16 Jahren bis lebens langer Haft verhängt..

• Chun Doo Hwan, Staatschel von Südkorea, hat das Todesur­teil gegen den weltbekannter Oppositionspolitiker Kim Da Jung in eine lebenslange Haft­strafe umgewandelt. Chun Doc Hwan hat damit den wiederhol­ten Interventionen Japans, dei Vereinigten Staaten und anderei Staaten zugunsten Kims, nach­gegeben. Der „starke Mann“ ir Seoul hob auch das Kriegsrechl auf, gab Termine für die Präsi­dentschaftswahlen bekannt unc kündigte ein Treffen mit US- Präsident Ronald Reagan am 2 Februar an. Reagans Vorzugs­behandlung des südkoreani­schen Staatschefs ist als demon­strative Aufwertung dieses ost asiatischen Verbündeten de USA zu werten und wohl auch als Signal dafür, daß Washing­ton unter der neuen Administra­tion die sicherheitspolitischer Prioritäten neu zu setzen gewillt ist.

• Die britische Labour Partj rückt ideologisch immer weitei nach links: Bei einem Sonder Parteitag am 25. Jänner trüget die Parteibasis und die Gewerk schäften in einer turbulenter Abstimmungsschlacht über ein Statutenänderung, die die Wah des Parteiführers betrifft, der Sieg davon, während die Unter­hausfraktion innerhalb der Par­tei praktisch entmachtet wurde Künftig wird der Partei-Führei von einem Wahlkollegium er­nannt, in dem die Abgeordneter nur mehr 30 Prozent, die Ge­werkschaften 40 und die von ra­dikalen Aktivitäten beherrsch­ten Ortsverbände 30 Prozenl ausmachen. Nach diesem erneu­ten Sieg der Linken ist eine Spal­tung der Labour Party unver­meidlich geworden. Gemäßigte Kräfte des rechten Flügels haben auch bereits die Gründung eines „Rates der Sozialdemokratie“ angekündigt.

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