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Erst am 7. Mai 1997 hob das Landgericht Berlin das Todesurteil gegen Franz Jägerstätter, der 1943 wegen Wehrkraftzersetzung hingerichtet worden war, auf. Erst 2007 erhält Franziska Jägerstätter, die Witwe des Wehrdienst-verweigerers aus dem oberösterrei-chischen St. Radegund höchste Auszeichnungen von Republik Österreich und Land Oberöster-reich. Erst 2005 wurde von der Heiligsprechungskongregation in Rom das Martyrium Franz Jägerstätters anerkannt. Letzteres Ereignis ist durchaus bemerkenswert, denn lang hieß es, Jägerstätter sei kein Märtyrer, weil er nicht für den Glauben, sondern für seine politische Überzeugung gestorben sei.

Dass nun auch einer wie Jägerstätter offiziell ein Märtyrer ist, zeigt, wie sich vatikanische Usancen doch verändern können. Kleiner Nebeneffekt dieser neuen Linie: Ein Märtyrer "braucht" kein Wunder, damit er selig gesprochen werden kann. Vor wenigen Wochen empfahl die zuständige Kardinalskommission dem Papst die Seligsprechung Jägerstätters, man wartet nun nur noch auf die Unterschrift Benedikt XVI. unter das Dekret.

Die Diözese Linz hat eine Homepage eingerichtet, auf der die wichtigsten Informationen zu Franz Jägerstätter zusammengestellt sind - darunter auch der mehr als zwiespältige kirchenoffizielle Umgang mit Jägerstätter in den ersten Nachkriegsjahrzehnten ( www.jaegerstetter.at). Auf der Homepage sind auch die Daten zu den 100-Jahr-Gedenkfeiern in St. Radegund um Umgebung aufgelistet. Die Diözese Linz hat auch die informative Broschüre Franz Jägerstätter - Christ und Märtyrer herausgebracht (Bestellung: www.behelfsdienst.at).

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