Collage smith  watt - © Collage: Alice Sowa (unter Verwendung von Bildern von iStock/Suriyapong Koktong & imago / United Archives International und imago / H. Tschanz-Hofmann

Was, wenn Adam Smith im digitalen Zeitalter leben würde?

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Vermutlich würde Adam Smith im digitalen Zeitalter versuchen, mit der neuen Technologie die Produktion anzuheizen. Ein Gedankenspiel – inklusive eines fiktiven, historischen Dialogs via ChatGPT.

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Vermutlich würde Adam Smith im digitalen Zeitalter versuchen, mit der neuen Technologie die Produktion anzuheizen. Ein Gedankenspiel – inklusive eines fiktiven, historischen Dialogs via ChatGPT.

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Im Jahr 1756 eröffnete der schottische Instrumentenbauer James Watt an der Universität Glasgow eine Werkstatt, wo er unter anderem Musikinstrumente, Teleskopteile und Barometer reparierte und verkaufte. Zu seinen Kunden gehörte kein Geringerer als Adam Smith. Der berühmte Nationalökonom, der ein paar Jahre zuvor zum Professor für Moralphilosophie an der Universität berufen worden war, hatte ein paar Meter entfernt seinen Hörsaal, wo er in seinen Vorlesungen zur Jurisprudenz unter anderem auch über die Wirkung von Alkoholsteuern dozierte. Glasgow war damals ein recht verschlafenes Studentenstädtchen, der Campus überschaubar, und so kam es, dass Professor Smith öfter mal im Reparaturgeschäft von Herrn Watt vorbeischaute.

Die beiden Schotten konnten unterschiedlicher nicht sein: Smith, das Wunderkind aus gutem Hause, der schon mit 14 Jahre auf die Uni ging und – comme il faut – von seinen Eltern auf Bildungsreise nach Frankreich geschickt wurde. Dort der Schrauber und Outsider Watt, der von der Gilde der Hammerschmiede abgelehnt worden war, weil er seine Lehre außerhalb der Bannmeile von Glasgow absolviert hatte und sein Vater kein Bürger der Stadt war. Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft und Sozialisation freundeten sich die beiden Männer schnell an. Während Smith an seinem Monumentalwerk „Wohlstand der Nationen“ schrieb, bastelte Watt ein paar Meter weiter entfernt in seiner Werkstatt am Prototyp seiner Dampfmaschine.

Wäre der Ökonom von Twitter fasziniert?

Die beiden Schöpfungen haben die Welt verändert: Smith schuf die Grundlage der freien Märkte, Watt die Grundlage der Industrialisierung. Der Ökonom erklärte den Wohlstand, der Instrumentenmacher baute ihn. Was der liberale Vordenker theoretisch ausbuchstabierte – Produktivitätsgewinne durch Arbeitsteilung und Spezialisierung –, hat Watt mit seiner Erfindung praktisch erst ermöglicht. Hätten Smith und seine Professorenkollegen sich nicht dafür eingesetzt, dem unglückseligen Tüftler eine Werkstatt zur Verfügung zu stellen, wäre vielleicht Smith auch nicht als großer Ökonom in die Geschichte eingegangen. Leider gibt es keine überlieferten Briefkorrespondenzen. Man wüsste daher zu gern, was die beiden Herren mit ihrem schottischen Akzent damals diskutierten.

Nachfrage bei ChatGPT:

„Schreibe einen Dialog zwischen James Watt und Adam Smith, in dem es um Dampfmaschinen, Automatisierung und Arbeitsteilung geht.“

Antwort:

„James Watt: Guten Tag, Adam. Wie geht es Ihnen?
Adam Smith: Hallo James. Mir geht es gut, danke. Wie geht es Ihnen?


Watt: Mir geht es ebenfalls gut. Ich wollte mit Ihnen über meine Erfindung sprechen – die Dampfmaschine.
Smith: Ah, ja, ich habe davon gehört. Es ist eine faszinierende Erfindung. Was haben Sie vor?

Watt: Ich möchte die Effizienz der Industrie steigern und die Produktion beschleunigen. Die Dampfmaschine kann schwere Arbeit leisten und ist ein großer Schritt in Richtung Automatisierung.
Smith: Das klingt interessant. Ich habe in meinem Buch „The Wealth of Nations“ über die Vorteile der Arbeitsteilung und Spezialisierung in der Produktion gesprochen. Wie könnte Ihre Erfindung dazu beitragen?

Watt: Nun, meine Dampfmaschine kann eine Vielzahl von Aufgaben übernehmen und somit die Arbeitsteilung erleichtern. Mit dieser Automatisierung könnten wir die Effizienz der Produktion verbessern und gleichzeitig die Kosten senken.
Smith: Das klingt vielversprechend. Ich glaube, dass Automatisierung und Arbeitsteilung der Schlüssel zur Verbesserung der Produktion sind. Es könnte dazu beitragen, dass wir in der Lage sind, mehr Güter und Dienstleistungen zu produzieren, was wiederum dazu beitragen könnte, den Wohlstand zu steigern.

Watt: Das denke ich auch. Ich bin begeistert von den Möglichkeiten, die meine Erfindung bieten kann.
Smith:
Ich denke, wir sollten uns zusammentun und darüber sprechen, wie wir die Produktion verbessern können. Ihre Dampfmaschine und meine Ideen über Arbeitsteilung und Spezialisierung könnten eine unschlagbare Kombination sein.“

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