Der am Donnerstag der letzten Woche zu Ende gegangene Besuch des sowjetischen Ministerpräsidenten Kossygin in Österreich ist, was seine wirtschaftliche Ausbeute anlangt, sicherlich ein voller Erfolg gewesen. Zahlreiche Gesprächspartner der sowjetischen Delegation zeigten sich überrascht vom Ausmaß des Interesses, das die Sowjets an einer engen Zusammenarbeit mit Österreich auf wirtschaftlichem Gebiet zeigten.Dennoch fällt es, nahezu eine Woche nach dem Ende des Staatsbesuches, schwer, die wirtschaftliche Ausbeute zu konkretisieren. Vor allem die sowjetischen Teilnehmer an den
Das in der vergangenen Woche von der Verkehrspolitischen Tagung der Sozialistischen Partei Österreichs vorgelegte Verkehrspolitische Programm — streng genommen ist es erst ein Entwurf dazu — ist in Teilaspekten sehr exakt formuliert. Ansonsten läßt es aber jene Punkte ausgeklammert, die zur tatsächlichen Realisierung gewisser Vorschläge notwendig wären.Als Ziel nennt der 63 Seiten starke Programmentwurf die „Errichtung von günstigen Verkehrsverbindungen zum geeigneten Arbeitsplatz, die Errichtung günstiger Verkehrsverbindungen zur Befriedigung des edn-zelnen nach Kommunikation,
Die heilige Kuh des Österreichers, das Auto, frißt teureres Futter. Seit vergangenem Freitag müssen die Autofahrer für Treibstoffe erheblich mehr bezahlen als bisher.Diese Preiserhöhung ist eine verspätete Auswirkung der Einführung der Mehrwertsteuer. Da am 1. Jänner eine allzustarke Erhöhung der Treibstoffpreise gedroht hatte, einigten sich Finanzminister und Mineralölindustrie in zähen Verhandlungen, daß das Ministerium die Bundesmineralölsteuer in diesem Jahr um 10 Groschen je Liter senkt, aber ab 1. Jänner 1974 wieder um 20 Groschen erhöht. Die Mineralöl-Armen erklärten
Österreichs Fremdenverkehr, erster Devisenbringer dieses Landes, steckt augenscheinlich in einer Krise. Hatten schon die Nächtigungszahlen im letzten Sommer düstere Gewitterwolken über den Planungsstellen des österreichischen Fremdenverkehrs aufziehen lassen, gab es jetzt mit der Verlautbarung der Zahlen für das erste Viertel dieses Jahres ein echtes Unwetter: 14,3 Millionen Nächtigungen in den ersten drei Monaten 1973 bedeuten einen Rückgang um fast viereinhalb Prozent. Noch krasser kann man aber den Rückgang aus den Übernachtungszahlen für März ablesen: 13V2 Prozent Rückgang.
Die österreichische Bekleidungsindustrie, die schon seit Jahren unter dem ständig steigenden Importdruck stöhnt, hat seit Dezember 1972 ein handfestes Argument zur Hand, um vor weiteren Importliberalisierungen zu warnen.
„Jeder weiß, wir werden sie weder hinausschmeißen noch hungern lassen — daher nimmt sie uns keiner ab“, sagte ein Beamter des österreichischen Innenministeriums amerikanischen Journalisten, die sich bei ihm über die Zukunft von 755 Indern aus Uganda erkundigten, die noch immer in Österreich festsitzen. Österreich hatte die Inder einerseits mit offenen Armen aufgenommen, wenn auch nicht mit der Absicht, sie für immer zu behalten, anderseits aber mit einem Gulasch aus Schweins- und Kalbfleisch empfangen, das die Moslems (die kein Schweinefleisch essen) ebenso verprellen mußte wie
Der Wetterverlauf dieses Winters wird immer atypischer — der Fremdenverkehr sieht seine bereits davon-geschwommenen Felle noch einmal gerettet.Schien, der Winter noch zu Beginn der Saison bereits Ende November endlich wieder, nach zwei extremen Trocken Jahren, zum Erfolgswinter für den österreichischen Fremdenverkehr zu werden, so begann bereits Mitte Dezember das allgemeine Klagen über den Schneemangel. Parallel zu der Schneelage entwik-kelte sich auch der Verkauf von Wintersportartikeln: Anfang Dezember konnten die Sportartikelhändler hoffen, endlich wieder eine ordentliche Saison zu
Knapp einen Monat nach der kühlen Ablehnung weiterer österreichischer Erdgaswünsche durch den sowjetischen Außenhandelsminister Patolitschew scheint sich nun doch eine positive Entwicklung der österreichischen Erdgasimporte anzukündigen.
Obwohl die Parteiengespräche zwischen ÖVP und SPÖ owie zwischen der Regierungspartei und der FPÖ über das Stahlfusionsgesetz“ noch weiterlaufen, scheinen die entschei-lenden Weichen mit der Einbringung des Gesetzentwurfes als Regierungsvorlage in das Parlament und mit der Zuweisung an len zuständigen Ausschuß bereits gestellt worden zu sein. Rückwirkend mit l. Jänner wird Österreich einen Stahlkonzern erhal-en, der sich international sehen lassen kann: VÖEST und Alpine-ifontan werden fusioniert, die Edelstahlfirmen Böhler, Schoeller-Jleckmann und Styria werden der neuen Konzernmutter alr Tochtergesellschaften angegliedert.
Spät ist es geworden — nicht nur die Vertreter der politischen Parteien müssen sich das denken, wenn im Laufe dieser Woche eine neue Regierungsvorlage betreffend das Fusionsgesetz, also die Fusion zwischen den Vereinigten Eisen- und Stahlwerken (VÖESt.) und der Österreichisch-Alpinen Montangesellschaft, in das Parlament gelangt. Seit 1. Jänner melden sich die Telephonistinnen in Linz bereits mit dem neuen Firmennamen, aber rein rechtlich ist noch kein Schritt zur Fusion gemacht worden.
Mitte der vergangenen Woche überreichte Verkehrsminister Frühbauer der Flughafen-Wien-Betriebsgesellschaft die Genehmigung der obersten Luftfahrbehörde zur Errichtung einer zweiten Piste. Damit ging ein fast neun Jahre dauerndes Verfahren zu Ende. Denn bereits im Jahr 1963 hatten sich der Vorstand und der Aufsichtsrat erstmals mit dem Problem des Baues einer zweiten Piste befaßt. 1964 wurde der entsprechende Antrag an das Verkehrsministerium weitergeleitet. Hauptschuld an der Verzögerung des Verfahrens trägt aber nicht das Ministerium, das in den langen Jahren einen Aktenberg von 88 cm
„Der Rat der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD erwartet, daß die Regierungen der Mitgliedsstaaten der Organisation ihre Bemühungen, die steigenden Verbraucherpreise noch vor Ende des Jahres 1973 wirksam bremsen zu können, fortsetzen, und, wenn nötig, in Übereinstimmung mit den Empfehlungen des wirtschaftspolitischen Komitees intensivieren.“ Dieser Kernsatz aus dem soeben erschienenen Anitainfla-tionsprogramm der OECD in Paris zeigt die dringende Notwendigkeit, gemeinsam etwas gegen den in allen westeuropäischen Staaten in der zweiten Jahreshälfte
Dr. Bruno Kreisky, eben wieder genesener 5. Bundeskanzler der Zweiten Republik, hat am Dienstag dieser Woche merkbar aufgeatmet, als in einer außerordentlichen wirtschaftspolitischen Aussprache der Bundesregierung das sogenannte Stabilitätsprogramm über die Bühne gebracht worden war.
Voraussichtlich am 16. November wird nach einer Sitzung des Bundeslastverteilers bei der Bundesregierung die Ausrufung des „Energienotstandes“ beantragt werden. Damit soll der Lastverteiler ermächtigt werden, auf dem Verordnungswege Stromverbrauchseinschränkungen zu verfügen. Diese Zeilen sind keine Zeitungsmeldung aus dem Jahr 1945, sondern aus dem Jahr 1972. Das klassische Stromexportland Österreich muß den Energienotstand ausrufen — wie konnte das passieren?
Die österreichischen Energiepreise, die im vorigen Jahr wieder in Bewegung geraten sind, scheinen jetzt nicht mehr zur Buhe zu kommen. Nicht nur die Mehrwertsteuer, auch echte Preiserhöhungen hängen wie ein Damoklesschwert über den Konsumenten.
Die tiefgreifenden Veränderungen im wirtschaftlichen Leben Europas, die mit dem 1. Jänner des kommenden Jahres erfolgen werden, lassen bereits jetzt erkennen, wie schwierig es sein wird, statistisch Vergleiche zu früheren Zeiträumen zu ziehen. So wird die EWG um vier Mitglieder erweitert, die EFTA praktisch zu bestehen aufhören und die nicht beitrittswilligen Staaten werden durch Freihandelsverträge an die Europäischen Gemeinschaften gebunden werden. Österreich wird diese engere Bindung bereits mit 1. Oktober dieses Jahres erhalten, wenn das Interimsabkommeh zwischen Österreich und den Gemeinschaften in Kraft treten wird.
Nicht viel mehr als eine dreiviertel Stunde bleibt den meisten Österreichern, wenn sie nach Büroschluß oder dem abendlichen Verlassen, ihrer Arbeitsstätte noch einige Einkäufe erledigen wollen. Denn die meisten Geschäfte sperren um 18 Uhr.
Österreichs Autopreise drohten in den letzten Monaten sogar den kaufwilligsten Konsumenten davonzulaufen. Preissteigerungen, von zehn und mehr Prozent im Jahr waren an der Tagesordnung. Wenn es nach dem Willen von Finanzminister Dr. Hannes Androsch geht, soll diese Bewegung jetzt gestoppt werden: Sowohl das Inkrafttreten des Interimsvertrages mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft als auch die Einführung der Mehrwertsteuer soll zu Verbilligungen führen.
Die Stillegung der Guggenbacher Papierfabrik im Übelbacher Graben nördlich von Graz hat die Strukturprobleme bei der Papierindustrie wieder einmal deutlich gemacht. Die nun beschäftigungslosen 380 Dienstnehmer des Unternehmens müssen ebenso wie viele Arbeiter und Angestellte geschlossener Papierfabriken in aller Welt für eine Überkapazität am Papiersektor, für zu geringe Betriebsgrößen, veraltete Maschinen und mangelndes Kapital büßen.All das, was man über die Papierindustrie sagt, muß in etwas abgewandelter Form auch für die Textilindustrie gelten. Der älteste Industriezweig
Die Schlacht scheint geschlagen — nach nahezu dreijährigem Streit dürfte die Entscheidung der ÖIAG in der vorletzten Woche die Weichen für die Neuordnung der verstaatlichten österreichischen Stahlindustrie endgültig gestellt haben. Die im ÖIAG-Gesetz bindend vorgeschriebene branchenweise Zusammenführung wird also jetzt auch auf dem Stahlsektor erfolgen.
Fast 47 Milliarden Schilling erreichte die Finanzschuld des Bundes mit Jahresende 1971. 46,85 Milliarden Schilling scheinen ein enormer Betrag zu sein, sind sie doch zum Beispiel weit mehr als das Zehnfache der jährlichen Aufwendungen des Staates für die Landesverteidigung — aber ist Österreich deshalb
Nicht nur die Autos werden ständig teurer, auch die Nebenbelastungen des Autofahrers klettern. Bereits zum drittenmal innerhalb von zwei Jahren werden mit 1. Jänner des kommenden Jahres und der Einführung der Mehrwertsteuer die österreichischen Treibstoffpreise nach oben hin korrigiert werden.
Will die Bundesregierung am' Beispiel Zuckerpreis ihre harte Haltung an der Preisfront beweisen? Der hinhaltende Widerstand, der im Landwirtschaftsministerium und in der Bundesregierung gegen eine Erhöhung des Zuckerpreises geleistet wird, scheint auf den energischen Willen der Bundesregierung, jetzt an der Preisfront Ordnung machen zu wollen, hinzuweisen.Wie andere Preise für Grundnahrungsmittel, man denke nur an den Brot- oder Milchpreis, ist der Zuk-kerpreis ein Faktor, der besonders deutlich auch dem Letztverbraucher Preissteigerungen klarmacht. Deshalb ist der mangelnde Wille der
Vor etwa dreieinhalb Jahren hatte ein Expertengutachten festgestellt, daß die vier großen Unternehmen der österreichischen Eisen- und Stahlindustrie zusammengelegt werden sollten, um ihnen auch in Zukunft internationale Konkurrenzfähigkeit zu sichern. (Siehe vor allem unseren Beitrag auf Seite 5.)
1970 war bisher für die österreichische Luftverkehrsgesellschaft „Austrian Airlines“ ein besonderes Jahr: Erstmals war es der AUA gelungen, einen, wenn auch bescheidenen, Gewinn zu erwirtschaften. Nach langen Jahren der Verluste zeigte sich erstmals ein Hoffnungsstreifen am Horizont, der aber nach Durchführung notwendiger Sonderabschreibungen rein buchhalterisch wieder zerrann.
Das Jahr 1971 brachte bisher bereits empfindliche Preiserhöhungen: Dieselöl, Heizöl, Milch und Milchprodukte waren teurer geworden, ebenso Möbel und Holzwaren, Mehl und Brot, die Auslandspostgebühren und — nicht zuletzt — die Autohaftpflichtversicherungen. Doch Anfang Juli riß die Kette der Preiserhöhungen ab. Spätestens seit da war es auch klar, daß vor dem 10. Oktober keine größeren Preiserhöhungen zu befürchten seien.
Jetzt beim Start ins neue Gartenjahr kommt es sehr darauf an, wie wir unsere Pflanzen jahreszeitlich richtig mit Nährstoffen versorgen, sie zum Wachstum anregen und ihnen zu gesunder Entwicklung verhelfen. Eine wissenschaftlich erarbeitete Pflanzennahrung — wie der neue „Wolf-Garten-Spezialdünger“ — gibt nicht nur eine plötzliche Startdüngung, sondern versorgt die Pflanzen anhaltend mit allen wichtigen Nährstoffen und Spurenelementen. Erdbeeren, Zierpflanzen und Obstbäume erhalten so bereits rechtzeitig die gute Anlage für viele kräftige Knospen und Triebe. Eine weitere Düngung nach zwei bis drei Monaten bewirkt dann die volle Ernte in überwältigender Weise. So kann man mit einem einzigen Spezialdünger alle Pflanzen im Garten gesund, widerstandsfähig und mit großer Blühwirkung auf das schönste entfalten lassen.
Als im Februar die Verhandlungen zwischen den ölexportierenden Staaten, die in der Organisation OPEC zusammengeschlossen sind, und den internationalen Mineralölfirmen abgeschlossen wurden, war eines bereits klar geworden: Die empfindlichen Erhöhungen des Rohölpreises werden nicht ohne Auswirkungen auf die europäischen Verbraucherpreise bleiben. Während in der Bundesrepublik Deutschland die einzelnen Firmen ihre Endverbraucherpreise ebenso wie in der Schweiz sehr rasch anhoben, waren die österreichischen Mineralölfirmen nicht in der Lage, ihren ausländischen Vorbildern zu folgen: Denn die Treibstoffpreise sind in Österreich einer Preisbindung unterworfen.