Ein britisches Gericht hat entschieden, dass der Whistleblower Julian Assange gegen seine bereits bewilligte Auslieferung in die USA erneut berufen darf. Der weltweite Protest für den WikiLeaks-Gründer zeigt offenbar Wirkung – doch der Entscheid hat einen großen Haken.
In Polen, das sich im Umbruch befindet, gilt der Strafvollzug als restriktivster in der gesamten EU. Doch eine katholische Universität im ostpolnischen Lublin bietet den Häftlingen die Möglichkeit des Studiums. Besuch eines singulären Projekts.
Die nationalistischen Lager in Russland wie in der Ukraine stehen einer Verständigung im Wege, sagt Hans-Georg Ehrhart vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) . Ein Gespräch über die Hürden, die den Frieden in der Ukraine verunmöglichen.
Weniger Religion in der Schule, politische Distanz zur Amtskirche, ein liberaleres Abtreibungsgesetz, die Akzeptanz von gleichgeschlechtlichen Ehen: Polens neue Mitte-Regierung setzt auf eine weltanschauliche Wende.
Der britische Ausnahmemusiker Peter Gabriel legt ein Album vor, das in jedem Detail besticht – als subtil spirituelle Beschwörung eines besseren Seins auf dem Fundament der Vergebung.
Wenn heute von Wirtschaftssanktionen die Rede ist, denkt man vor allem an Russland. Doch die USA und die EU sanktionieren dutzende weitere Länder – und verursachen damit auch Armut und Flucht.
Auch in der Sowjetunion entwickelte sich eine Hippie-Kultur. Deren Anhänger hatten es aber schwer – und überdauerten dennoch länger als ihre westlichen Gleichgesinnten.
Der Film „Green Border“, in denen brutale Pushbacks gezeigt werden, wurde in Polen eines der Wahlkampfthemen. Ein FURCHE-Interview mit der Regisseurin Agnieszka Holland.
Während in Polen Millionen Schutzsuchende aus der Ukraine (noch) vorwiegend Unterstützung erfahren, sind dort Syrer, Afghanen oder Menschen aus Subsahara-Afrika Flüchtlinge zweiter Klasse, denen fundamentale Rechte verwehrt werden. Eindrücke vom Dreiländereck Belarus/Polen/Ukraine.
Soll und kann die Ukraine Atomwaffen erhalten? Die Frage steht zumindest im Raum – doch die Konsequenzen eines solchen Schrittes könnten verheerend sein. Eine Analyse.
Herbert Grönemeyer schreibt seit über vier Jahrzehnten großartige Musik fürs Herz, den Kopf und die Beine. Nun legt er ein Album vor, das dem fatalistischen Zeitgeist trotzt, Tiefenschichten anbohrt – und in Höhen greift.
Wladimir Putin scheint durch den abstrusen Putschversuch des schillernd-bizarren Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin geschwächt. Das könnte verheerende Folgen haben – vor allem für die Ukraine.
Smiths Werk steht für ökonomische Vernunft, kluge Regulierung der Wirtschaft – und ist keinesfalls ein Plädoyer für egoistisches Verhalten, sagt Wirtschaftshistoriker Andreas Exenberger. Über den Mythos der unsichtbaren Hand, den „positiven“ Eigennutz und historische Missverständnisse.
Peter Sloterdijk plädiert in seinem neuen Buch „Die Reue des Prometheus“ für eine radikale Abkehr von den Giga-Akteuren der modernen Welt, für mikroenergetische Lokallösungen – und eine reale Demokratisierung, die dem Verfall der Welt die Stirn bietet.
Der Musikproduzent und Künstler Brian Eno bringt ein beachtliches Album heraus. Darin erklingt auch eine vage Hoffnung auf die Zeit nach der anrollenden Klimakatastrophe – und die spirituelle Grenzerfahrung eines Atheisten.
Der Konflikt rund um die Einfuhr ukrainischen Getreides nach Polen und in andere angrenzende Staaten könnte massive Folgen haben – er zeigt erstmals die Grenzen der Belastbarkeit von Kiews EU-Verbündeten.
In Polen ist vollends eine Debatte darüber entbrannt, wie Papst Johannes Paul II. in seiner Zeit als Erzbischof von Krakau mit pädophilen Priestern umging. Neue Recherchen rücken ihn in ein schlechtes Licht – aber kein schwarz-weißes, wie es Gegner und Verteidiger zeichnen.
Die südostpolnische Stadt Rzeszów und ihr Flughafen sind zum Drehkreuz für westliche Waffentransporte geworden. Welche Folgen hat das für die Bewohner? Ein Ortstermin.
„Könnte die Ukraine Russland befreien?“ – es ist eine provokante Frage, die der Schriftsteller André Markowicz in einem Essay aufwirft. Eine Einladung zum Perspektivenwechsel.
Er veröffentlichte ein Buch über die „Philosophie des modernen Songs“. Wer glaubte, der 81-jährige Bob Dylan würde darin endlich die Geheimnisse seiner eigenen Schreib-Kunst entblößen, wird enttäuscht. Aber nicht nur.
Mit 1,5 Millionen Menschen hat Polen europaweit die meisten ukrainischen Geflüchteten aufgenommen. Doch angesichts der Kriegsdauer und der galoppierenden Inflation im Land macht sich bei der Bevölkerung Hilfsmüdigkeit breit. Ein Ortstermin.
Nach dem Einschlag einer Abwehrrakete auf polnischem Staatsgebiet wurde schnell spekuliert, ob nun der NATO-Bündnisfall in Kraft tritt. Dass die Ukraine Interesse daran hätte, ist verständlich. Polen dagegen würde zum Frontstaat, was mit aller Macht verhindert werden soll.
Der deutsche Historiker, Politikwissenschafter und Amerikanist Bernd Greiner über die außenpolitische Halbzeitbilanz von US-Präsident Joe Biden, alternative Sicherheitspolitiken gegenüber Russland und die Gefahren eines Atomkonflikts.
Moralisch richtiges und soziales Handeln sollte zur Grundbedingung für Unternehmer werden, sagt Wirtschaftsethikerin Ramona M. Kordesch. Über verantwortungsvolle Ökonomie.
Die Nordstream-Gaspipelines sind gezielt beschädigt worden. Über die Urheberschaft herrscht nach wie vor Uneinigkeit – und es gibt inoffizielle Denkverbote.
Im Werk des australischen Musikers Nick Cave zeigt sich ein immer intensiverer Zug hin zum Religiösen. Nun hat er gemeinsam mit Warren Ellis „Seven Psalms“ eingespielt – ein kleines, musikalisches Gebet mit profundem Text.
Was macht die steigende Inflation, bei der Geld als zentrales Tauschmittel permanent entwertet wird, mit Mensch und Gesellschaft? Nichts Gutes. Bestenfalls führt sie zu geschärftem Bewusstsein. Eine Analyse.
Die Oder wird seit Jahrzehnten überlastet. Vieles deutet darauf, dass jetzt das Fass zum Überlaufen kam – und unfähige Behörden die Lage verschärften. Ein Lokalaugenschein.
Musiktherapie wird oft unterschätzt. Dabei kann sie traumatisierte Kinder und Jugendliche zu sich selbst zurückführen. Eine Therapeutin erzählt aus ihrem Alltag.
Sie wird sehnsüchtig gesucht, leidenschaftlich gelebt, tragisch verraten – und könnte doch im besten Falle das Fundament des Glücks sein. Zum internationalen Tag der Freundschaft am 30. Juli.
Mitte Juni sperrte Litauen für bestimmte Güter aus der EU-Sanktionsliste den Transitverkehr zwischen Russland und der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad. Nun rudert die EU zurück – und sollte aus dem Vorgang einige Lehren ziehen.
Von Beethoven über Bob Dylan bis hin zum Kalush Orchestra – oft bilden Musikschaffende das klangliche Fundament inmitten eines gesellschaftlichen Umbruchs. Über den Rhythmus der Zeitenwende und die Klänge des Protests.
Der 17. Mai ist Internationaler Tag gegen Homophobie. Denn die Diskriminierung von nicht-heterosexuellen Menschen hat nicht aufgehört – und die aktuellen Kriegszeiten dürften die Situation noch verschlimmern.
Mehr als 2,5 Millionen ukrainische Flüchtlinge haben bereits die Grenze zu Polen überschritten. Sie werden von der Bevölkerung mit offenen Armen empfangen – und auch von der Regierung, die durch den Krieg und ihre Flüchtlingspolitik bislang profitiert.
Nicht alle in der Ukraine empfinden einen möglichen russischen Angriff gleich stark als Bedrohung: Viele wollen in ihrer Heimat bleiben, andere erwägen eine Ausreise nach Polen. Das Land an der Weichsel bereitet sich auf eine große Zahl von Flüchtenden vor.
Die polnischen Bischöfe wissen in Sachen Aufklärung von Missbrauchsfällen nicht nur die rechtskonservative PiS-Regierung heimlich auf ihrer Seite. Nun gibt auch eine Weisung des Vatikans polnischen Diözesen einen zusätzlichen Schutzschild: Sie müssen Dokumente nicht an die Behörden weitergeben.
Hier das einsame Glück, dort die bittere Vereinsamung: Die Einsamkeit beruht auf zwei sich widersprechenden Prinzipien. Über die Frage, ob und wie man sich selbst genügen kann.
Die Männer sind heute in der Defensive – und das ist angesichts der jahrhundertelangen Unterdrückung der Frauen auch gut so. Aber nicht nur. Für Männer gilt es, sich zu einem neuen Selbst vorzuarbeiten. Über das Suchen und Finden der Balance.
Konstantin Wecker veröffentlichte jüngst ein Album und ein Buch – in beidem wirkt dabei, im besten Sinne wütend und zart, ganz der alte Utopist. Und im Unterbau: ein Mystiker.
„Gesundheit“ und „Krankheit“ sind als Begriffe historisch, soziologisch wie auch philosophisch geprägt. Versuch der Diagnose einer gesellschaftlichen Zuschreibung.
Polen bewegt sich unter seiner rechten Regierung an zwei gefährlichen Abgründen: jenem zum Autoritarismus und jenem der Mitgliedschaft in der EU, wie sie heute funktioniert.
Émile Durkheim sah „die schwindende Integrationskraft der Gemeinschaft“ als Mitauslöser, der Menschen in den Suizid treibe. Sein Befund ist bis heute relevant - auch in der Debatte um "assistierten Suizid". Über die (fehlende) Aufmerksamkeit für den Anderen.
Weltstar Sting wird 70 – und jedes seiner Schaffensjahrzehnte ist geprägt durch musikalisches Neuland. Und durch mehrdeutig vermittelte spirituelle Botschaften.
Polens rechte PiS-Regierung wackelt heftig, weil sie einen kritischen USTV-Nachrichtensender kaltstellen will. Vieles deutet nun auf baldige Neuwahlen – doch ist die Opposition überhaupt bereit?
Vor 60 Jahren starb der bedeutende Psychologe Carl Gustav Jung. Der Schweizer war nicht nur Arzt und Forscher, sondern auch eine Art „alternativer Theologe“, der archetypische Wurzeln menschlicher Religiosität beschrieb.
Regisseur Milo Rau und Aktivist Yvan Sagnet zeigen im Film „Das neue Evangelium“, was passierte, wenn die fundamentalsten Glaubenssätze weniger geglaubt, sondern umgesetzt würden.
„L.I.T.A.N.I.E.S“: Musiker und Dichter Nick Cave schreibt Fürbitten an den Himmel – Komponist Nicholas Lens verwandelt dies in eine spirituell-meditative „Kammeroper“. Eine Hörerfahrung, die hilft.
Die polnische Regierung geht aufs Ganze: Sie schürt Konflikte und macht Druck auf die Medien, um ihren Machtradius ins Autoritäre zu erweitern – und radikalisiert damit die Gesellschaft. Ein Panoramabild der Extreme.
Nach der Wiederwahl Andrzej Dudas wird in Polen das ungarische Szenario wahrscheinlicher – eine semiautoritäre Parteienherrschaft. Und doch: Die Vorzeichen in Polen sind andere. Eine Analyse.
Jacek Żakowski ist einer der profiliertesten Publizisten Polens. Im Interview spricht er über die Nachbeben der Wende von vor 30 Jahren in Polen – und Auswege für die Opposition.
Das Land an der Weichsel wird heute von einer Partei regiert, die die Wende von 1989 und die Zeit danach negativ interpretiert, aber auch konkrete Antworten auf die Verwerfungen der Transformation liefert -und deshalb so viel Zuspruch hat.