Adrian Goiginger über "Der Fuchs": Von der Familie "weggegeben"
In seinem neuen Film „Der Fuchs“ erzählt Adrian Goiginger vom Trauma einer Pinzgauer Kindheit in der Zwischenkriegszeit, die den Protagonisten auch als Erwachsenen umtreibt.
In seinem neuen Film „Der Fuchs“ erzählt Adrian Goiginger vom Trauma einer Pinzgauer Kindheit in der Zwischenkriegszeit, die den Protagonisten auch als Erwachsenen umtreibt.
Mit seiner autobiografischen Hommage an seine drogensüchtige Mutter, „Die beste aller Welten“ , machte Adrian Goiginger 2017 Furore. In seinem Spielfilm „Der Fuchs“ geht er wieder Spuren seiner Familiengeschichte nach.
DIE FURCHE: Sie erzählen in „Der Fuchs“ die Geschichte Ihres Urgroßvaters.
Adrian Goiginger: Mein Urgroßvater ist 2017 gestorben, und er hat mir als Teenager sehr viel von seiner Kindheit und seiner Jugend erzählt, auch vom „Anschluss“ und der NS-Zeit. Ich habe das damals alles auf Tonband aufgenommen, und das war für mich das Ausgangsmaterial. Aus diesen Aufnahmen hört man im Abspann einen kurzen Ausschnitt, denn mir ist die Authentizität sehr wichtig. Es gab diese Geschichte mit dem Fuchswelpen, der ihm zugelaufen war und den er mitnahm. Ich fand dies einerseits rührend, aber mir wurde rasch klar, da geht es ja nicht nur um den Fuchs, sondern da geht es um etwas ganz anderes. Nämlich um sein Trauma, von der Familie weggegeben worden zu sein, und darum, jetzt selbst in die Situation zu gelangen, jemanden behüten zu können. Und dabei nicht das, was er, der Franz Streitberger, selbst erlebt hat, zu wiederholen. Darum dreht sich der Film, es ist eigentlich keine Weltkriegsgeschichte, es geht nicht um Krieg, um Soldaten oder um Hitler, sondern darum, füreinander da zu sein und den Gedanken einer Familie hochzuhalten.
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