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Das größte Projekt des Kunsthistorischen Museums für die kommenden Jahre: die Wiedereröffnung der Kunstkammer.

Die Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums umfasst einen nach Umfang und Bedeutung weltweit einzigartigen Bestand an kostbaren Goldschmiedearbeiten, kunstvollen Kleinbronzen, Skulpturen und Drechselarbeiten aus Elfenbein, edlen Steingefäßen und prachtvollen Tapisserien. Meisterwerke aus diesem Bestand wurden von Juli bis September in einer Sonderausstellung gezeigt, denn die Kunstkammer ist seit Frühjahr 2002 geschlossen. Der Grund: die dringend notwendige Generalsanierung wie die Restaurierung von Objekten.

Erlesene Kunstwerke von Weltbedeutung

Generaldirektor Wilfried Seipel hofft, das "Filetstück" seines Hauses um die Jahreswende 2007/2008 wieder zeigen zu können. Doch nachdem das Kunsthistorische Museum Sanierung und Neugestaltung der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung und der Antikensammlung aus eigenen Einnahmen finanzieren konnte, ist das für die Kunstkammer nicht mehr möglich. Sechs Millionen Euro sind allein für die komplette Generalsanierung, Klimatisierung und für neue Vitrinen nötig. Direktion und Verwaltung werden in den zweiten Stock übersiedeln - so gewinnt man ein Drittel an Ausstellungsfläche hinzu. Weitere 500.000 Euro sind für die Restaurierung der kostbaren Objekte veranschlagt - von den 3.000 Objekten, die in Zukunft gezeigt werden sollen, sind rund 300 restaurierungsbedürftig.

Seit Kaisers Zeiten wurde zu wenig restauriert

Beim Restaurieren gibt es großen Nachholbedarf, erklärt der Direktor der Kunstkammer Helmut Trnek. Erst seit den 1970er Jahren beschäftigt das Haus einen akademischen Restaurator, aber bereits in der Zeit der Monarchie wurde zu wenig restauriert. "Gott sei Dank!", fügt Helmut Trnek hinzu, weil er weiß, wie damals restauriert wurde.

Der Bestand der Kunstkammer ist freilich den Habsburgern zu verdanken, vor allem Erzherzog Ferdinand von Tirol (1529- 1595), Kaiser Rudolf II. (1552-1612) und Erzherzog Wilhelm (1614-1662). Sammelleidenschaft und Repräsentationsbedürfnis spiegeln sich in der Kunstkammer, aber dahinter steht auch ein faszinierendes Konzept: In der Renaissance, in der sie entstanden sind, sollten Kunstkammern ein enzyklopädisches Abbild der Welt, ein Modell zur Aufschlüsselung der Schöpfung sein. Darum enthielten sie neben den Arteficialia (Kunstwerke im engeren Sinn) auch Naturalia (Naturfunde), Exotica (alles Außereuropäische, z. B. Porzellan) und Scientifica (Uhren, Messinstrumente). Erst die mit der Aufklärung einsetzende Entwicklung des Museumswesens brachte eine Aufsplitterung in Spezial-Museen mit sich.

Ohne Sponsoren ist die Wiedereröffnung nicht möglich

Die neue Dauerausstellung will den alten Anspruch zumindest exemplarisch sichtbar machen und auch die großen Sammlerpersönlichkeiten ins Zentrum rücken. Spitzenwerke - einige von ihnen haben im Spätherbst in einer exquisiten Ausstellung im Kreml etwa 70.000 Besucher angezogen - sollen durch Vereinzelung, ausgefeilte Präsentation und Lichtregie entsprechend hervorgehoben werden. Mit der vielbeachteten Wiedereröffnung der Antikensammlung hat das Kunsthistorische Museum gezeigt, wozu es in der Lage ist.

Doch bis zur Eröffnung der weltweit einzigartigen Sammlung muss das KHM noch viele Sponsoren finden, denn die Basis-Dotation des Bundes geht für den laufenden Betrieb auf und Sondermittel sind erst ab 2007 zugesagt. Daher setzt das Haus unter anderem auf Objekt-Patenschaften bei der Restaurierung und startet verschiedene Fundraising-Aktionen. Startschuss ist ein exklusives Dinner bei der Finissage der erfolgreichen und bis 29. Jänner 2006 verlängerten Goya-Ausstellung.

Fundraising-Dinner für die Kunstkammer

Im Rahmen eines festlichen Abendessens mit anschließenden Führungen wird es möglich sein, einen allerletzten Blick auf die Goya-Ausstellung zu werfen, die schon jetzt von über 150.000 Menschen bewundert wurde. Das Kunsthistorische Museum bietet Tische für zehn Personen um e 3.000 Euro bzw. Plätze für Einzelpersonen um e 300 an (e 50 für das Dinner, e 250 gehen als Spende an die Kunstkammer und sind steuerlich absetzbar). Unterstützen Sie die Sanierungsmaßnahmen und die Neuaufstellung der Kunstkammer auf rund 2.500 m2 Ausstellungsfläche.

Galadinner am 29. Jänner 2006 um 19.30 Uhr im Kunsthistorischen Museum

Tischreservierung bei Irina Kubadinow, Tel. 01/52524.404 oder

irina.kubadinow@khm.at

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