6748257-1967_16_23.jpg
Digital In Arbeit

Festspielstadt Bregenz

Werbung
Werbung
Werbung

Es wird mit Recht gesagt, daß die Bregen-zer Festspiele in eine unendliche Raumbühne gestellt sind. Die Stadt Bregenz liegt am Ostufer des Bodensees an jenem Ort, an dem der Pfänder als Aussichtsberg dieses Raumes nahe an den See selbst herantritt. Wenn der Besucher in der lebenserfüllten Landeshauptstadt Vorarlbergs die künstlerischen Darbietungen der Festspiele im Juli/August erlebt, kann er trotzdem in wenigen Minuten auf dem Pfänder sein und dort die Ruhe weiter Wälder und Wiesen mit stets wechselnden Ausblicken auf den Bodensee, die Schweizer Berge, den Bregenzer Wald und das Allgäu genießen. Man kann aber auch alle Formen des Wassersports betreiben oder kilometerweit an natürlich erhalten gebliebenen Ufern spazieren. Wer Ausflüge unternehmen will, kann — ohne weite Entfernungen überwinden zu müssen — Vorarlberg und die angrenzenden Gebiete der Schweiz und Deutsehlands besuchen und hier gleichzeitig auch wunderbare Eindrücke des süddeutschen Barocks gewinnen, das so wesentlich von Vorarlberger Barockbaumeisrtern mit beeinflußt wurde.

In diesem Jahr wird vom 21. Juli bis 20. August Holland auf der Seebühne des Spiels auf dem See „Zar und Zimmermann“ von Albert Lortzing zu Gast sein. Holländische Fischerhäuschen und Windmühlen bilden den Vordergrund der großen Raumbühne, nur vom Pfänder, dem gegenüberliegenden Ufer und nach Westen von der scheinbar unendlichen Weite des Sees begrenzt, in der zum Abschluß der Zar mit seinem Schiff entschwindet. Spitzenkräfte internationaler Opernhäuser, die Wiener Symphoniker als Bregenzer Festspielorchester, das Ballett des Nationaitheaters Prag und der Bregenzer Festspielchor gestalten diese Aufführung. Die Bregenzer Seebühne muß ihre Verwandlungs-fähigkeit in dem orientalischen Ballettmärchen „Scheherezade“ von Rimsky-Korssakow beweisen, das als zweite Aufführung in diesem Sommer auf der Bregenzer Seebühne durch das Ballett des Nationaltheaters Prag gestaltet wird. Im Theater am Kornmarkt bringt das Wiener Burgtheater „Wie es euch gefällt“ von Shakespeare und „Libussa“ von Grillparzer, Spitzenkräfte der Mailänder Scala „Die heimliche Ehe“ von Clmarosa und die Wiener Symphoniker Orchesterkonzerte unter Leitung von Wolfgang Sawallisch und Vittorio Gui.

Doch auch sonst ist der genius loci bei den Bregenzer Festspielen eingefangen, sei es der romantische Martinsplatz am Fuße des Wahrzeichens von Bregenz in der Altstadt bei der Serenade oder das gräfliche Palais in Hohenems, die alte Schattenburg in Feldkirch oder das Schloß Gayenhofen in Bludenz als Aufführungsstätten verschiedener Konzerte.

Wie jede große kulturelle Veranstaltung stellen sich so die Bregenzer Festspiele in den Dienst des Fremdenverkehrs ganz Vorarlbergs und sind stolz darauf, mit dem Zauber der Lichter und Farben seiner Freilichtveranstaltungen begeisterte Kunstfreunde zu gewinnen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung