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Ideale Kombination: Wirtschaft und Technik

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Die Antrittsvorlesung Mes neuen Vorstandes des Instituts für Industriebetriebslehre an der Technischen Universität Graz, Prof. Josef Wohinz, gab Professoren den Anlaß, Bilanz zu ziehen über eine „Grazer Spezialität“, nämlich die Ausbildung der Wirtschaftsingenieure.

Während die gesamten Inskriptionszahlen an der Technischen Universität Graz in den letzten Jahren einen deutlichen Aufschwung zeigten, zeigen die Zahlen für die Studierenden des Wirtschaftsingenieurwesens dagegen eher eine Stabilisierung bei einem Stand von rund 600 Studenten. Das bedeutet einen Abgang von jährlich durchschnittlich 38 Absolventen, davon 10 Wirtschaftsingenieure am Bau - und 28 am Maschinenbausektor.

Diese relative Stabilität hat ihre Gründe darin, daß der Marktbedarf auf Grund des Informationsmangels in der Wirtschaft zwar beschränkt ist, daß aber trotzdem alle, die diese Studienrichtung absolviert haben, unterkommen.

Die Absolventen des nur an der Technischen Universität Graz angebotenen Wirtschaftsingenieurstudiums verfügen nicht nur über das notwendige Fachwissen im technischen Bereich, sondern sind auch mit dem Management und der Betriebswirtschaftslehre vertraut. Weil sich dieses Studium bewährt hat, werden auch in anderen technischen Fächern, wie Verfahrenstechnik und Chemie, konkrete Bestrebungen zur Installierung eines Zweiges Wirtschaftsingenieurwesen betrieben.

Der Wirtschaftsingenieur Grazer Prägung mit seinem spezifisch ingenieurmäßigen Charakter, mit einer wirtschaftlichen Komplettierung seiner Ausbildung, hat sich einen ausgezeichneten Ruf im In- und Ausland errungen, wovon die große Zahl der Stellenangebote zeugt. Den Absolventen werden heute Positionen in. einer weit über dem Technikerdurchschnitt liegenden Gehaltskategorie angeboten.

Die Leiter der vier Institute weisen aber auch besonders auf die Einsatzfähigkeit der Wirtschaftsingenieure für Mittelbetriebe des produzierenden Gewerbes und der Industrie hin. Die gegenwärtige wirtschaftliche Situation erlaubt es einem Mittelbetrieb, der intelligente Produkte erzeugt, nicht, einen Hochschultechniker und einen Betriebs- oder Volkswirt gleichzeitig anzustellen.

Im Wirtschaftsingenieur finden diese Betriebe eine ideale Kombination von wirtschaftlichem und technischem Fachwissen. Die vier Institute an der Technischen Universität Greiz, die sich mit der Ausbildung von Wirtschaftsingenieuren beschäftigen, setzten folgende Ausbildungsschwerpunkte:

• Institut für Betriebswirtschaftlehre und Betriebssoziologie. Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Betriebssoziologie, Operationsre-search, Investition und Finanzierung, Kostenrechnung als Instrument der Unternehmensführung;

• Institut für Industriebetriebslehre und Wirtschaftstechnik. Allgemeine Industriebetriebslehre, Produktionsmanagement und Arbeitsorganisation, Innovationsmanagement und industrielles Marketing, betriebliche Energiewirtschaft;

• Institut für Unternehmensführung. Allgemeine Unternehmensführung, Unternehmensplanung und Organisation, Projektmanagement, betriebliche Datenverarbeitung und Informationswesen; • Institut für Bauwirtschaft und Baubetriebslehre. Allgemeine Bauwirtschaftslehre, Baubetriebslehre und Baustellenorganisation, Pla-nungs- und Bauablauf.

An der Technischen Universität Graz besteht die Hoffnung, daß sich in nächster Zeit die Berufschancen für Wirtschaftsingenieure im mittelständischen Bereich noch erhöhen werden.

(Der Autor ist Pressereferent des Präsidiums der steirischen Handelskammer.)

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